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Days of Blood and Starlight

Days of Blood and Starlight

Titel: Days of Blood and Starlight
Autoren: Laini Taylor
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offensichtlichen Gründen sind Menschenmengen schlimmer denn je. Meine Menschenfeindlichkeit kennt keine Grenzen. Hass steigt von mir auf wie Comic-Hitzewellen. Die Marionetten-Show bringt gut Kohle, aber wird langsam öde, und ich verbrauche meinen Vorrat an Ballettschuhen so schnell, als gäbe es kein Morgen – was es, wenn mein Engelkult recht hat, wirklich nicht geben wird.
    (Juhu!)
    Mik ist toll. Ich war in letzter Zeit ein bisschen schlecht drauf (ähem  … ) und weißt Du, was er gemacht hat, um mich aufzumuntern? Ich hab ihm die Geschichte erzählt, wie ich als Kind auf der Kirmes unbedingt an so einem dämlichen Kuchen-Tanzwettbewerb teilnehmen wollte, um endlich mal ganz allein einen kompletten Kuchen aufessen zu können, und dann später gemerkt hab, dass ich den Kuchen genauso gut hätte kaufen können. Der schlimmste Tag meines Lebens. Und was hat Mik gemacht? Einen Kuchentanz-Wettbewerb ganz für mich allein geschmissen! Es gab Musik und SECHS GANZE KUCHEN, und nachdem ich sie alle gewonnen hatte, haben wir sie in den Park mitgenommen und uns mit diesen extra langen Gabeln gegenseitig gefüttert – fünf Stunden lang! Der beste Tag meines Lebens.
    Bis zu dem, an dem Du zurückkommst.
    Ich hab Dich ganz dolle lieb, und ich hoffe, Du bist in Sicherheit und glücklich und jemand (Akiva?) schmeißt Dir – wo immer Du bist – einen Kuchentanz-Wettbewerb oder was feurige Engelsjungen sonst so für ihre Mädels tun.
    *Kuss/Haue*

    Zuze

Keine Geheimnisse mehr
    »Na, wenn das keine Überraschung ist.«
    Das war Hazael. Liraz stand neben ihm. Akiva hatte auf sie gewartet. Es war später Abend, und er hatte den Trainingsplatz hinter den Baracken von Kap Armasin aufgesucht, einer ehemaligen Chimärengarnison, in der sein Regiment am Ende des Kriegs stationiert gewesen war. Er hatte die rituelle Kata-Kampftechnik geübt, senkte jetzt aber seine Schwerter, wandte sich seinen Geschwistern zu und wartete ab, was sie tun würden.
    Bei seiner Ankunft in Kap Armasin war er nicht gestellt worden. Obwohl er den Unsichtbarkeitszauber mittlerweile abgelegt hatte. Die Wachen hatten ihn wie üblich mit großen Augen angestarrt und ehrfurchtsvoll vor ihm salutiert – für sie war er der Bezwinger der Bestien, der Prinz der Bastarde, ein Held, daran hatte sich nichts geändert. Also hatten Hazael und Liraz ihrem Kommandanten entweder nichts von seinem Verrat gesagt, oder die Neuigkeiten waren einfach noch nicht zu den niederen Rängen durchgedrungen. Er hätte wahrscheinlich vorsichtiger sein sollen, wo er doch keine Ahnung hatte, was ihn erwartete. Aber er konnte momentan nicht klar denken.
    Nicht nach dem, was er in den Kirin-Höhlen gefunden hatte.
    »Sollte es meine Gefühle verletzen, dass er nicht direkt zu uns gekommen ist?«, fragte Liraz, an Hazael gewandt.
    »Gefühle?« Hazael sah sie mit zusammengekniffenen Augen an. »Hast du so was überhaupt?«
    »Ich habe ein paar Gefühle«, entgegnete Liraz. »Aber keine nutzlosen. Wie Reue.« Sie sah Akiva an. »Oder Liebe.«
    Liebe.
    Die Wunden tief in Akivas Innerem öffneten sich klaffend und drohten ihn zu verschlingen.
    Zu spät. Er war zu spät gekommen.
    »Soll das heißen, dass du mich nicht liebst?«, fragte Hazael seine Schwester. »Denn ich liebe dich . Glaube ich.« Er dachte kurz nach. »Ach nein, das ist bloß Angst.«
    »Angst habe ich auch nicht.«
    Akiva wusste nicht, ob das stimmte; er bezweifelte es, aber Liraz hatte tatsächlich weniger Angst als die meisten und versteckte sie besser. Schon als Kind hatte sie sich nicht einschüchtern lassen und war immer die Erste gewesen, die in den Kampfring stieg, ganz gleich wer ihr Gegner war. Er kannte Hazael und Liraz schon genauso lange wie sich selbst. Im gleichen Monat im Harem des Imperators Joram zur Welt gekommen, waren sie alle drei zusammen den Unseligen – Jorams Armee von Bastarden – übergeben und dort zu Waffen des Reichs großgezogen worden. Und sie waren wahrlich loyale Waffen gewesen, hatten Seite an Seite in unzähligen Schlachten gekämpft. Bis zu dem Tag, an dem Akivas Leben sich geändert hatte und ihres nicht.
    Und jetzt hatte es sich erneut geändert.
    Was war passiert und wann ? Nur wenige Tage waren seit Marokko und Karous letztem Blick vergangen. Es war einfach nicht möglich. Was war passiert?
    Akiva fühlte sich betäubt, wie in einen Mantel aus Leere gehüllt. Stimmen schienen ihn nicht recht zu erreichen – er konnte sie hören, aber wie aus weiter Ferne, und er hatte das
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