Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Davidson, Mary Janice - Traummann an der Angel

Davidson, Mary Janice - Traummann an der Angel

Titel: Davidson, Mary Janice - Traummann an der Angel
Autoren: Mary Janice Davidson
Vom Netzwerk:
sich nicht. Komm, Thomas.“ „Moment mal!“, zischte Fred.
    Aber schon krochen sie zum anderen Ende des Tisches und schlichen sich aus dem Raum hinaus.
    „Verdammt noch mal!“
    Sie dachte kurz nach. Dann holte sie Luft und brüllte: „He, King! Habe ich Ihnen schon erzählt, dass ihre Ex mit meinem besten Freund schläft?“
    Es folgte eine lange Stille. Dann hörte sie: „Das ist eine Lüge. Barb ist frigide.
    Sie hasst Sex.“
    „Sex mit Ihnen vielleicht. Entweder das, oder mein Freund hat sie geheilt, weil sie es nämlich heute schon zweimal getan hat. Und es ist noch nicht einmal …“
    Sie sah auf ihre Armbanduhr. „… drei Uhr! Sie vermisst Sie wohl nicht allzu sehr, was?“
    „Wie heißt Ihr Freund?“
    Fred wusste nicht, was sie mehr in Angst versetzte: Wenn er außer sich war und willkürlich auf Leute schoss, die er gerade erst kennengelernt hatte, oder wenn er ruhig und überlegt nach einem Ausweg aus der Patsche suchte, in der er sich befand.
     
    „Legen Sie die Waffe nieder, dann sage ich es Ihnen vielleicht. Herrje, wenn Sie die Waffe niederlegen, bringe ich Sie zu ihm. Zu ihnen. Habe ich Ihnen gesagt, dass mein Freund – dessen Schwanz, sagt man, dreißig Zentimeter lang ist – Dr. Barb ein neues Styling verpasst hat? Sie sieht toll aus. Wussten Sie, dass Dunkelblau ihre Farbe ist?“
    „Weiß ist ihre Farbe! Sie knöpft ihre Laborkittel bis oben hin zu!“
    „Heute nicht, mein Freund. Ich wette, sie weiß heute nicht einmal, wo ihr Kittel ist. Sie wissen ja, wie das ist, junge Liebe und so …“
    King schnaubte abschätzig. „Meine Ex ist ja viel, aber jung ganz sicher nicht.“
    Jetzt hatte sie ihn. „Tja, das mag sein. Aber meinen Freund stört das nicht. Er liebt Frauen, die älter sind als er. Ganz ehrlich! Und sie ist ungefähr fünfzehn Jahre älter.“
    „Sie schläft mit … einem jüngeren Mann?“
    „Und nicht nur einmal“, versicherte Fred ihm, die ihre gute Laune nicht mehr spielen musste. Das macht Spaß. Die Jungs hatten recht: Ich hin gut im Ärgern.
    „Ich hoffe, dass sie verhüten, weil Dr. Barb schließlich noch nicht reif fürs Altersheim ist.“
    „Sie nimmt die Pille wegen ihrer Menstruationsbeschwerden“, erwiderte King abwesend.
    „Oh, dann wird ja erst einmal nicht mit Nachwuchs zu rechnen sein. Ist wahrscheinlich auch gut so. Mit ihrer Karriere und der meines Freundes und dem ganzen wilden Sex, den sie haben, bleibt wohl keine Zeit für Kinder.“
    Stille.
    Die andauerte.
    Vorsichtig reckte Fred den Hals und sah King im Türrahmen zwischen seinem Büro und dem Konferenzraum stehen. Er hielt die Waffe direkt auf sie gerichtet. Von dort, wo sie kauerte, sah der Lauf schrecklich groß aus. Sie hob die Hände und stand langsam auf, während sie dachte: Auf keinen Fall will ich auf den Knien liegend sterben.
    „Ich bin ein großer Freund der ehrwürdigen Tradition, den Überbringer schlechter Nachrichten zu erschießen“, sagte er, „Und wenn ich mich recht erinnere, sind Sie auch so eine frigide Schlampe.“
    „Warum überrascht mich das nicht im Geringsten?“ Kommt schon, Jungs, worauf wartet ihr denn?
    Als wenn sie ihre Gebete erhört hätten, splitterte die zweite Tür zum Büro in der Mitte entzwei. Aber King sah sich nicht um. Er zuckte nicht einmal zusammen. Stattdessen feuerte er seine letzten beiden Kugeln auf Fred.
    An diesem Nachmittag lernte Fred drei Dinge, die sie niemals vergessen würde.
    Nummer eins: Wenn einen eine Kugel traf, taumelte man nicht dramatisch rückwärts und fiel aus einem Fenster im elften Stock. Man blieb einfach stehen.
    Nummer zwei: Artur konnte ohne Anstrengung einem Mann den Hals umdrehen, und es hörte sich an, als würde jemand auf Eiswürfel beißen.
    Nummer drei: Thomas trug ein Klappmesser bei sich.
    „Äh“, sagte Fred, während Kings Körper zu Boden fiel, Artur vor Wut rot anlief und Thomas versuchte, sie dazu zu bringen, sich hinzulegen. „Ich glaube, ich, äh habe eine Kugel abbekommen.“
    „Du wurdest angeschossen, Fred. Zweimal.“
    „Warum schubst du mich?“
    „Weil ich will, dass du dich hinlegst, damit ich dir die Kugel herausholen kann.“
    Sie drückte seine Hand entschlossen fort. „Das hört sich aber gar nicht gut an.“
    Sie fand, dass sie sehr ruhig und vernünftig war, und verstand überhaupt nicht, warum Thomas so blass wie Artur rot war. Ihr tat schließlich gar nichts weh. Und der Bösewicht war doch tot.
    „Artur! Das Schränkchen dort drüben. Bring mir eine der Flaschen mit
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher