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Davidson, Mary Janice - Traummann an der Angel

Davidson, Mary Janice - Traummann an der Angel

Titel: Davidson, Mary Janice - Traummann an der Angel
Autoren: Mary Janice Davidson
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schießen?“
     
    „Nichts“, sagte Thomas fröhlich. „Das passiert in dieser Stadt mindestens einmal die Woche.“
    „Auaaaa!“, schimpfte Fred. „Artur, du drückst mir die Blutzufuhr ab. Thomas, erzähl nicht so einen Blödsinn.“
    „Ich denke nur, er sollte wissen, worauf er sich einlässt.“
    „Auaaaaa!“
    Man hörte ein Ding!, der Aufzug kam langsam zum Halten, und die Türen öffneten sich summend. Artur verlor keine Zeit und stürzte hinaus. Thomas taumelte ihm gleich hinterher dank Freds hilfreichem Stoß. Er stolperte gegen Artur, und beide schlugen der Länge nach auf den Flurboden.
    „Also ehrlich, ihr macht mir wirklich nur Arger …“ Sie stapfte an ihnen vorbei und widerstand dem Drang, Thomas einen Tritt zwischen die Rippen zu versetzen. Wenigstens halfen sie sich gegenseitig auf wie echte Gentlemen.
    „Damit hast du nicht gerechnet, das musst du zugeben“, sagte Thomas.
    „In der Tat. Das nächste Mal denke ich an deine Hinterhältigkeit und bin vorbereitet.“
    „Das will ich sehen, du rothaariger Riesen …“
    „Dr. Bimm, Dr. Pearson und Prinz Artur vom Schwarzen Meer“, verkündete Fred und marschierte in den Konferenzraum, den die Empfangsdame ihnen genannt hatte. Artur hatte darauf bestanden, seinen echten Namen und seinen Stand zu nennen, wenn er endlich dem Schuldigen gegenübertrat.
    Den Schuldigen.
    Vierzehn Männer starrten sie an. Alle hatten denselben verschlagenen Blick und steckten in glänzenden Anzügen mit verdächtigen Beulen unter den Achseln – selbst der Typ am Kopfende des Tisches, ein leichenblasser dürrer Mann mit lichtem Haar und Augen in der Farbe von Staub und den längsten Fingern, die sie je gesehen hatte. Dabei gab ihre Mutter Klavierunterricht.
    Obwohl er bei ihrem Date damals keine Pistole getragen hatte, erkannte sie ihn sofort.
    „Sie sagten, es gehe um meine Exfrau?“, fragte Phillip King, der am Kopfende des Tisches stand.
    „Nein, es geht darum, was Sie Ihrer Exfrau antun. Genauer gesagt, dass Sie die Fäkalien aus Ihrem Hotel in ihren Hafen pumpen. Na ja, in den Hafen von Boston. Aber wir wissen, warum Sie es tun.“
    Das sollte ihm eine Lehre sein, dachte sie und verschränkte die dürren Arme vor der Brust. Und das auch noch ausgerechnet vor seinen Geschäftspartnern!
    Einer der Männer in den glänzenden Anzügen sah King an und sagte:
    „Hattest du nicht gesagt, dass wir nicht erwischt werden können?“
    „Äh“, sagte Fred. „Wie bitte?“
    „Das stimmt auch“, sagte King bestürzt.
    „Hattest du nicht gesagt, es sei billiger, das Zeug einfach in den Hafen fließen zu lassen …“
    „Das ist es auch.“
    „… und niemand würde beweisen können, dass wir es sind.“ „Das können sie auch nicht!“
    Das ist wahr, dachte Fred. Bisher hatten sie keine Beweise. Das würde möglicherweise problematisch werden.
    „Bevor Sie noch auf irgendwelche komischen Ideen kommen“, sagte sie und war auf einmal sehr froh, zwei Männer an ihrer Seite zu wissen, und auch, dass diese Männer Thomas und Artur waren, „wir haben ungefähr einem Dutzend Leuten erzählt, dass wir heute hier sein würden.“
    „Ihr Haar ist noch nass“, stellte King fest.
    „Das schon, aber …“ Sie suchte nach einer überzeugenden Lüge, als Artur ihr ins Wort fiel. „Schurke! Du gibst deine Verbrechen also zu? Dann wirst du dafür büßen!“
    „Ihre Anzüge sehen mir aber verdächtig nach MafiaSchick aus.“ Thomas starrte die Männer an. „Sagen Sie mir nicht, dass Sie illegales Geld für den Bau des Hotels benutzt haben.“
    „Natürlich habe ich das“, schnauzte King. „Woher sollte ich denn sonst so bequem das Geld bekommen und wie das Gebäude so schnell hochgezogen haben? Wie sonst hätte ich wohl gewisse lästige Regeln und Vorschriften für die Abfallentsorgung umgehen können?“
    „Das erzählt er uns nur“, erklärte Fred Artur, „weil er versuchen wird, uns umzubringen. Nur damit du das weißt.“
    „Ist das in eurer Welt so Sitte? Erst reden, dann umbringen?“
    „Ja, das würde ich schon sagen … oder, Thomas?“
    Thomas nickte. „So machen wir Zweibeiner es.“
    „Ihr drei geht jetzt in mein Büro! Ich will mehr über meine Exfrau hören. Und ihr … ihr wartet hier!“ Denn die anderen Männer waren bereits aufgestanden, nahmen ihre Mäntel, griffen nach ihren Aktentaschen und machten sich ganz allgemein so zu schaffen wie Leute, die gehen wollen. „Es gibt keinen Grund, das Meeting abzubrechen. Ich habe Zahlen, die
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