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Davidson, Mary Janice - Me(e)hr Mann fürs Herz

Davidson, Mary Janice - Me(e)hr Mann fürs Herz

Titel: Davidson, Mary Janice - Me(e)hr Mann fürs Herz
Autoren: Mary Janice Davidson
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und trottete aus der Küche.
    „Bekommen Pflegeeltern die Akten?“, fragte Jonas und schabte mit dem Löffel in der Schale. „Kannst du damit den lieben Papi finden? Und ihn dann mit dem Kopf voran in einen laufenden Wäschetrockner stecken? Lass dir ja nicht einfallen, ohne mich zu gehen.“
    „Selbstverständlich gehe ich ohne dich. Wenn man Ellies Angst vor erwachsenen Männern sieht, kann man sich leicht ausmalen, was für ein Typ das ist. Außerdem sind die Akten für die Pflegeeltern nicht sehr ausführlich. Du hast doch sicher schon mal von Hackern gehört.“
    „Klär mich auf, o wunderbarer Fischschwanz“, sagte Jonas, den Mund voll Erdbeereis. „Tu einfach so, als wäre ich genauso ein Volltrottel wie du.“
    „Der Begriff wurde extra für Sam erfunden.“ Fred musste unwillkürlich grinsen. Als sie zehn Jahre alt gewesen war, hatte sie das ganz alleine herausgefunden. „Er wusste vor allen anderen, wie man einen Computer als Fernglas benutzt. Und er nimmt ein Kind erst in seinem Haus auf, wenn er alles von ihm weiß.“
    „Das ist aber nicht sehr hippiemäßig“, sagte Jonas und versuchte, tadelnd zu klingen. Was ihm allerdings nicht gelang.
    „Schlechte Angewohnheiten hat jeder.“
    „Fred! Liebes!“ Ihre Mutter Moon, eine kleine, gut aussehende Blondine mit Silbersträhnen in ihrem schulterlangen Haar, eilte in die Küche und drückte Fred so fest, dass sie nach Luft schnappen musste. Sie trug ein ausgewaschenes pinkfarbenes T-Shirt (das damals, als Fred in der vierten Klasse war, noch rot gewesen ist) und Jeans, die sich über ihren pummeligen Schenkeln spannten. „Welche welterschütternden Enthüllungen führen dich denn dieses Mal nach Hause?“
    „Welterschütternd“, sagte Jonas, den Mund voller Schokoladeneis. „Ja!“
    „Oh!“ Moon fuhr zusammen und lächelte dann strahlend. „Jonas, Lieber, ich habe dich gar nicht gesehen.“
    „Weil Fred die ganze Sicht versperrt. Leckeres Eis übrigens.“
    „Ich versperre nicht die ganze Sicht.“
    „Hast du das Bananeneis gefunden?“
    Jonas nickte. „Ja. Neben dem Blaubeersorbet.“
    „Wie bleibst du nur so schlank?“, wunderte sich Moon mit einem Blick auf die Reste der riesigen Portion Eis, die Jonas gerade verschlungen hatte.
    „Untadeliger Lebenswandel“, erwiderte er mit vollem Mund.
    „Und diese süße neue Freundin, möchte ich wetten.“ Moon zwinkerte ihm zu.
    „Diese süße neue Freundin ist meine Chefin. Themawechsel“, ging Fred dazwischen, weil Jonas und Moon nun sicher stundenlang so weiterscherzen würden. „Ich muss für eine Weile verreisen.“
    „Eine Geschäftsreise?“
    „Ja“, sagte Fred. „Nein“, sagte Jonas.
    Böse starrten sie sich gegenseitig an.
    „Oho!“, sagte ihre Mutter mit blitzenden Augen. „Hier war in den letzten Monaten ohnehin zu wenig los. Außer, als Ellie vergaß, den Deckel auf den Mixer zu tun, bevor sie ihn anschaltete“, sagte sie nachdenklich.
    „Es ist keine große Sache, Mom.“
    „Klar ist es eine große Sache, und wie“, sagte Jonas. „Sie sehen übrigens toll aus.“
    „Das Kompliment fände ich schmeichelhaft und beunruhigend zugleich“, sagte Freds Mutter mit einem Lächeln, „wenn ich nicht von deiner Freundin wüsste. Und was dich betrifft, Fredrika Bimm“, das Lächeln verschwand, „schon als du drei warst, wollte ich keine Lügen von dir hören. Warum glaubst du, daran hätte sich etwas geändert?“
    „Ich fahre zu einem Pelagial.“
    „Und auch dein Meeresbiologenkauderwelsch, das du benutzt, wenn du keine direkte Antwort geben willst, möchte ich nicht hören. Du kannst dich nicht hinter deinen Fach begriffen verstecken, junge Dame. Also raus mit der Sprache.“
    Fred fluchte. Warum musste sie mit einer so intelligenten Mutter geschlagen sein? „Es ist ein Treffen. Ein Treffen aller Angehörigen des Unterseevolkes. Du weißt schon, so nennen sie sich selber.“
    „Alle Meerjungfrauen kommen“, fügte Jonas hinzu, „und Fred ist mittendrin.“
    „Wirklich?“ Moon zog sich einen Stuhl heran, setzte sich und stützte die Ellbogen auf den Tisch. Sie dachte so angestrengt nach, dass sich ihre Lachfältchen nach unten bogen. „Sie treffen sich und haben dich dazu eingeladen?“
    „Ja.“
    „Kaum zu glauben, was?“, sagte Jonas.
    Die Lachfältchen wechselten wieder die Richtung, und Moons Gesicht hellte sich auf. „Aber das ist doch wundervoll!“
    „Warum“, fragte Fred misstrauisch, „sollte das wundervoll sein?“
    „Das bedeutet, dass
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