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Davidson, Mary Janice - Me(e)hr Mann fürs Herz

Davidson, Mary Janice - Me(e)hr Mann fürs Herz

Titel: Davidson, Mary Janice - Me(e)hr Mann fürs Herz
Autoren: Mary Janice Davidson
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Schlüssel gegeben. Sie wusste nie, wann er (oder sie beide) ihr in ihrer eigenen Wohnung auflauerten. „Warum? Was stimmt nicht damit?“
    „Abgesehen davon, dass es draußen 15 Grad sind und du hier in abgeschnittenen Jeans und einem T-Shirt erscheinst? Und würde es dich umbringen, einen BH zu tragen?“
    Fred konnte sich gerade noch zurückhalten, die Nase zu rümpfen. Als Meerjungfrau machte ihr die Kälte nichts aus. Wenn er fand, dass der Herbst in Massachusetts kalt war, dann sollte Jonas erst mal die Antarktis kennenlernen. Und offen gestanden brauchte sie keinen BH und hatte ihn noch nie gebraucht. Entweder war die Schwerkraft freundlich zu ihr, oder es handelte sich um einen weiteren Vorteil ihres Mischlingserbgutes.
    „Mach wenigstens eine Pediküre“, flehte Jonas. „Und kämm dir die Haare. Du könntest so hübsch sein, wenn du nur …“
    „Das ist aber nicht nett“, sagte Dr. Barb vorwurfsvoll. Jonas hatte sie umgestylt, kurz bevor sie das erste Mal zusammen ausgegangen waren, und der Erfolg war ihm direkt zu Kopf gestiegen.
    Dr. Barbs dunkelblondes Haar, das vorher stets zu einem festen Zopf geflochten gewesen war, ergoss sich nun bis zu ihrer Rückenmitte hinunter. Ihre mandelförmigen Augen waren sorgfältig geschminkt, und sie trug ein schmal geschnittenes rotes Kostüm. Ihr mit einem Pumps bekleideter Fuß wippte einige Zentimeter über dem Boden. Sie kuschelte sich tiefer in Jonas’ Schoß.
    „Fred braucht keine Hilfe, um gut auszusehen“, sagte ihre bis über beide Ohren verliebte Chefin. In der Zwischenzeit hatte Fred den Kühlschrank geöffnet, um nach einem Bier zu suchen. Oder nach dem Abflussreiniger. „Lass sie in Ruhe.“
    „Tut mir leid, Baby.“
    „Ich verzeihe dir. Wenn du mir einen Kuss gibst.“
    „Zwei Küsse.“
    Fred suchte hektisch weiter. Konnte sie sich mit zwei jämmerlichen Weinschorlen betrinken? Vielleicht, wenn sie einen Schuss von der sauer gewordenen Milch hineingab …
    „Einverstanden!“, rief Jonas, und nun wurde die Unterhaltung von Schmatzgeräuschen abgelöst. Jetzt gab es schon wieder etwas Neues, über das sie sich ärgern konnte. Aber …
    „Da haben wir es ja!“ Sie grabschte nach dem Miller Lite, das von einer Party übrig geblieben war. Mal sehen … die letzte Party, zu der Jonas sie überredet hatte, hatte im zwanzigsten Jahrhundert stattgefunden … Konnte Bier schlecht werden? Ach, wen kümmerte das?
    „Dein Haar ist so weich“, seufzte Dr. Barb und fuhr mit den Fingern durch Jonas’ sorgfältig frisierte Locken.
    „So wie deins, Baby, aber du solltest den Conditioner mit der Tiefenwirkung, den ich bei dir zu Hause gelassen habe, ruhig öfter nehmen.“ Jonas arbeitete für Aveda, als Chemieingenieur, und hinterließ überall Pröbchen. Fred ignorierte sie einfach, aber Dr. Barb benutzte sie brav. „Wickel nur ein Handtuch um dein Haar und lass es eine halbe Stunde oder so wirken, bevor du es ausspülst.“
    „Das werde ich tun …“, Fred sah sich nach einem Flaschenöffner um, gab dann aber auf und riss den Deckel mit der bloßen Hand ab, „… wenn du mir einen Kuss gibst.“
    Fred stürzte das Bier hastig hinunter.
    „Einverstanden!“ Noch mehr Schmatzgeräusche.
    Fred trank den letzten Schluck und stellte verzweifelt fest, dass ihr blöder Stoffwechsel die mickrige Menge an Alkohol, mit dem die guten Menschen bei Miller, Inc. ihr Produkt ausgestattet hatten, bereits abgebaut haben musste. Sie hätte es wissen müssen. Besondere Zeiten erforderten besondere Maßnahmen.
    „Ich liebe deine Augen“, hauchte Dr. Barb, als sie endlich wieder Luft holen konnte.
    „Und ich liebe deine“, sagte Jonas und streichelte Barbs langes Haar.
    „Ich könnte dir den ganzen Tag lang in die Augen sehen und bekäme doch nicht genug“, sagte Dr. Barb und streichelte Jonas’ Schulter.
    Als Antwort knabberte Jonas an ihrem Ohr. Ungerührt sah Fred zu, wie die Primaten Fellpflege betrieben, und wünschte sich tatsächlich, dass ihr Blinde Date – das dritte in zwei Wochen – früher käme.
    Ihre Gebete wurden erhört. Es klopfte an der Tür.
    „Oh, Gott sei Dank“, murmelte sie. Und dann sagte sie lauter: „Und jetzt ab mit euch, ihr beiden. Ich muss los. Äh … wie hieß dieser … noch gleich?“
    „Sam Fisher“, sagte Dr. Barb geduldig.
    Fred warf Jonas einen schnellen Blick zu. Dr. Barb wusste nicht, dass Fred eine Meerjungfrau war … noch nicht. „Soll das ein Witz sein?“
    „Wir hatten denselben Studienberater. Es ist
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