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Das zitternde Herz

Das zitternde Herz

Titel: Das zitternde Herz
Autoren: Amanda Cross
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getötet hat, natürlich. Ich dachte, du hättest dich mit dem Fall beschäftigt, Reed.«
    »Hab ich auch. Aber der Baseballschläger war nur eine Spekula-tion, eine spontane Vermutung. Wo hast du ihn gefunden, und warum glaubst du…? «
    »Ich fand ihn in dem Zimmer, das Bad Boy bewohnt, wenn er bei Mama ist. Sie und ich sind dicke Freundinnen geworden, unterstützen wir doch bekanntlich beide die National Rifle Association, Bombenanschläge auf Abtreibungskliniken, die Todesstrafe und die Abschaffung des Mitleids als einer Regierungspolitik, die dem Wachstum im Wege steht. Sie hat mich kurz allein gelassen, um mit jemandem an der Tür zu sprechen, und ich schnüffelte herum, wie es meine Art ist. Der Schläger war im Schrank in seinem Zimmer, und er war ganz eindeutig abgewaschen worden, aber ich nehme an, ein Labor für Spurensicherung würde ihn nichtsdestotrotz zum Sprechen bringen.«
    »Hast du ihn mitgenommen?«
    »Das konnte ich wohl kaum. Ich dachte, du könntest vielleicht die Polizei oder sonstwen um eine Hausdurchsuchung bitten, oder was immer du tust, wenn du auf Beweismaterial hoffst. Ich glaube, es gibt einen Beweis, daß Bad Boy Toni mit dem Baseballschläger niedergeschlagen hat. Jedenfalls lohnt es sich, das zu untersuchen.«
    »Sicher tut es das«, sagte Reed. »Aber irgendwie kommt es mir komisch vor. Ich kann mir nicht vorstellen, daß Toni einem jungen Mann, den sie nicht kannte, den Rücken zugekehrt haben soll. Deshalb war ich mir so sicher, daß der Attentäter eine Frau ist. «
    »Zugegeben, das ist ein Problem. Vielleicht hat Dorothy Hedge den Schläger geschwungen. Eine Hausdurchsuchung wäre in jedem Fall sinnvoll.«
    »Bist du sicher, Mama argwöhnt nicht, daß du ihn gesehen hast?«
    »Absolut. Wir treffen uns morgen mit einer Gruppe sympathisie-render Studenten, um gegen die Brady-Resolution zu protestieren und die Regierung zu bestärken, die Sozialleistungen, so wie wir sie kennen, aufzugeben. Ich kann es kaum erwarten. Mama ist hocherfreut, eine Verbündete ihres Geschlechts und Alters zu haben; ältere Frauen haben sie im großen und ganzen schwer enttäuscht. «
    Harriet wandte sich zur Tür, die Reed für sie öffnete. »Ich werde Kate berichten, sobald sie kommt oder anruft«, sagte er. »Du bist auf deine eigene, besondere Art wirklich ganz wundervoll, Harriet.« Er küßte sie auf die Wange und versprach, sich so schnell wie möglich um den Durchsuchungsbefehl zu kümmern.
    »Wenn möglich, bevor ich mich aufmachen und an einer öffentlichen Protestveranstaltung gegen die Wohlfahrt teilnehmen muß«, drängte ihn Harriet, als sie in den Lift trat.
    Kate war unterdessen auf dem Weg nach Upstate New York; sie hatte in einer Schlange warten müssen, um bar zu zahlen, da sie kein Dauerticket besaß; sie hatte sich eine Marke für die Rückfahrt ge-kauft, obwohl sie inständig hoffte, diesen Weg nicht noch mal nehmen zu müssen. Sie hatte den Vormittag damit zugebracht, endlose Gespräche mit Mitgliedern des Amerikanischen Hundezüchter-Verbandes zu führen, wobei sie in ihren eigenen Ohren klang wie ein Fall für die Klapsmühle, aber offensichtlich wirkte sie auf die Hundezüchter wie eine ganz gewöhnliche Interessentin. Ihr Ziel war es gewesen, Marjorie ausfindig zu machen, deren Nachnamen sie nicht wußte, geschweige denn ihre Adresse. Zuerst hatte sie daran gedacht, Dorothy Hedge zu fragen und, was deren wahre Überzeugungen anging, die Ahnungslose zu spielen, aber die Hedge hätte Marjorie zweifellos gewarnt. Auch ohne eine ausdrückliche Warnung wäre Marjorie vielleicht beunruhigt gewesen, ein Resultat, das unbedingt vermieden werden mußte.
    Und so hatte Kate vom Amerikanischen Hundezüchter-Verband eine Liste mit Züchtern in der Gegend bekommen – schon das hatte Zeit gekostet – und hatte dann die in Upstate New York angerufen und nach dem Namen einer Frau gefragt, die Bernhardiner züchtete.
    Schließlich hatte sie ihre Erkundigungen auf zwei Möglichkeiten eingeengt. Eine der beiden war, wie sich herausstellte, dabei, die Zucht aufzugeben und hatte bereits seit Jahren keinen Wurf mehr gehabt. Die andere war Marjories Zwinger, zu dem Kate jetzt fuhr, ohne sich jedoch bei Marjorie angekündigt zu haben. Möglich, daß irgendein beflissener Typ vom Züchter-Verband Marjorie vielleicht anrief und ihr erzählte, jemand habe sich nach einem Bernhardiner-züchter erkundigt, aber sicher gab es genug unverdächtige Anfragen dieser Art. Kate hatte natürlich vor, einfach
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