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Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester
Autoren: Trudi Canavan
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der Stimme.
    »Tryss! Oh, ich danke dir!«
    Der Ausruf kam von Tryss’ linker Seite. Er wollte den Kopf in diese Richtung wenden, aber es tat zu weh. Also verdrehte er die Augen. Er konnte ein verschwommenes Gesicht sehen. Ein weibliches Gesicht.
    Sie beugte sich vor, und das Wissen, wer sie war, traf ihn wie ein Blitzschlag.
    »Drilli.«
    Ich habe gesprochen, dachte er. Vielleicht liege ich doch nicht im Sterben. Er sah wieder zu dem Mann hinüber. Ein Traumweber. Ein weiterer Stich des Schmerzes durchzuckte Tryss, dann folgte Benommenheit. Er wandte die Augen nach rechts und spürte die Hände des Traumwebers auf seinem Arm.
    Dann nahm er eine Bewegung in seinem Arm wahr. Knochen und Fleisch verlagerten sich. Das Gefühl war eigenartig und übelkeiterregend. Tryss entschied, dass es besser sei, nicht hinzusehen. Stattdessen blickte er zu Drilli hinüber. Sie war so schön - selbst mit Schlamm, Schweiß und Blut bedeckt. Sie grinste ihn an, und ihre Augen schimmerten eigenartig.
    »Also, was ist es?«, fragte er.
    Sie blinzelte. »Was ist was?«
    »Was du mir erzählen musst.«
    Zu seiner Erheiterung zögerte sie. »Dann hast du das also gehört.« Sie biss sich auf die Unterlippe. »Vielleicht sollten wir bis später warten. Wenn du geheilt bist.«
    »Warum?«
    »Es ist noch... zu früh.«
    »Zu früh für was?« Er versuchte den Kopf zu heben und stöhnte, als ein scharfer Schmerz durch seinen Rücken zuckte.
    »Erzähl es ihm«, sagte der Traumweber leise.
    Drilli sah den Mann kurz an, dann nickte sie. »Aber vergiss nicht, dass diese Dinge in den ersten paar Monaten häufig schiefgehen.«
    Tryss seufzte und verdrehte die Augen. »Welche Dinge?«
    Sie biss sich abermals auf die Lippen. »Ich bin - wir werden - wir werden Eltern.«
    »Eltern?«
    »Ja. Ich trage...«
    Ein Kind. Sie ist schwanger. Eine Welle der Erregung schlug über Tryss zusammen. Als der Schmerz das nächste Mal kam, kümmerte er ihn kaum. Er grinste Drilli an.
    »Das erklärt, warum dir die ganze Zeit übel war. Ich dachte, es läge an all den Gewürzen, die du in dein Essen tust.«
    Sie schnitt eine Grimasse.
    Tryss öffnete den Mund, um zu sprechen, brach jedoch ab, als der Traumweber ihm die Hände unter den Hals schob. Schmerz züngelte seinen Körper hinab, dann folgte Taubheit. Der Traumweber verharrte lange Zeit reglos in derselben Position. Langsam kehrte das Gefühl zurück, aber ohne den Schmerz. Schließlich zog der Traumweber die Hände zurück und wandte seine Aufmerksamkeit Tryss’ anderem Arm zu.
    »Das war... erstaunlich«, brachte Tryss heraus.
    »Beweg dich nicht«, sagte der Traumweber.
    Drilli ging um Tryss herum und setzte sich an seine rechte Seite. Er stellte fest, dass er den Arm bewegen konnte. Als er ihn hochhob, bemerkte er zu seiner Überraschung, dass nicht einmal eine Narbe auf seiner Haut zurückgeblieben war.
    Er konnte jetzt auch den Kopf drehen, daher beobachtete er den Traumweber bei der Arbeit. Es war beunruhigend, den eigenartigen Winkel zu sehen, in dem sein anderer Arm auf dem Boden lag, aber während der Traumweber langsam die Hände darübergleiten ließ, kehrte sein Ellbogen wieder in die richtige Position zurück. Tryss verspürte ein wachsendes Gefühl der Ehrfurcht. Er hatte zwar von den legendären Fähigkeiten der Traumweber gehört, aber mit etwas Derartigem hatte er nicht gerechnet.
    Ich habe im Sterben gelegen, dachte er. Und dieser Mann hat getan, was eigentlich unmöglich hätte sein müssen: Er hat mich wieder gesund gemacht. Er hat mir das Leben gerettet.
    Der Traumweber hockte sich hin und unterzog Tryss einer kritischen Musterung. Dann stand er auf und ging davon.
    »Warte.«
    Tryss rappelte sich hoch. Erst jetzt begriff er, was er getan hatte, und hielt inne, um voller Staunen auf seine Arme und seinen Körper zu blicken. Dann eilte er, gefolgt von Drilli, hinter dem Traumweber her.
    »Warte. Ich danke dir. Du hast mir das Leben gerettet.«
    Der Mann ließ seinen Blick umherstreifen. Er murmelte etwas Unverständliches. Tryss runzelte die Stirn und trat näher an ihn heran.
    »Nein. Dort ist es nicht sicher. Aber Jayim. Nein. Vergiss es. Du musst gehen, bevor er mit Arleej zurückkommt.« Der Traumweber hielt inne, dann wurde seine Stimme plötzlich dünn und schwach. »Nur noch einer. Nur noch einer.« Dann schüttelte er den Kopf. »Genug. Die Sonne geht auf. Es wird Zeit.«
    Der Traumweber führte Selb stgespräche. Waren alle Traumweber so? Vielleicht benahmen sie sich nur bei der
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