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Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Titel: Das Zeichen Des Dunklen Gottes
Autoren: Markus Heitz
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Vetter irgendwohin, um erst nach Stunden wieder aufzutauchen. Selbst Waljakov durfte die beiden nicht begleiten. Danach war der junge Mann zu müde und zu erschöpft, um sich länger um seine Geliebte zu kümmern, was er ihr manchmal sehr ruppig klar machte.
    So hatte sich für Norina noch keine passende Gelegenheit ergeben, dem Kabcar zu berichten, dass er Vater werden würde. Und je öfter Lodrik mit Mortva unterwegs war, desto mehr zweifelte sie daran, dass es eine gute Idee wäre, von dem unehelichen Kind zu erzählen.
    Mehr und mehr vertraute der junge Mann seinem Verwandten mit den silbernen Haaren, zog ihn zu allen Entscheidungen hinzu und ließ sich mehr als einmal von den Meinungen des Konsultanten beeinflussen.
    Norina und Waljakov hegten und pflegten in den Stunden, in denen der Kabcar verschwand, den immer noch sehr anfälligen Stoiko, der sichtliche Schwierigkeiten mit dem Gesunden hatte. Die borasgotanischen Bogenschützen hatten damals ganze Arbeit geleistet.
    Einmal erzählte der hünenhafte Leibwächter der Brojakin von dem seltsamen Verhalten Mortvas, als er in Dujulev tatenlos neben den blutenden Wunden des Vertrauten gestanden hatte. Dafür berichtete Norina von dem Vorschlag, den ihr der Konsultant bei der Siegesfeier gemacht hatte. Beide waren sich einig, dass Mortva so schnell wie möglich verdrängt werden musste, zum Wohle Lodriks und damit auch zum Wohle Tarpols.
    Die schwarzhaarige Brojakin zweifelte daran, dass Mortva noch lange zurückhaltend blieb. Er würde in absehbarer Zeit sein wahres Gesicht zeigen, wie er es ihr kurz offenbart hatte: intrigant, hinterhältig und vermutlich äußerst skrupellos. Damit hatte er die besten Aussichten, die Gemahlin des Kabcar auf seine Seite zu ziehen.
    Denn Aljascha wartete nur auf eine Gelegenheit, den Thron des Landes besteigen zu können, alle Macht in sich zu vereinen und zu regieren, wie sie es für richtig hielt. Daraus machte sie keinen Hehl. Schon einmal hatte sie versucht, den angedrohten Selbstmord Lodriks in die Tat umzusetzen, was Waljakovs Eingreifen jedoch in letzter Sekunde verhindert hatte. Sie an der Spitze Tarpols, das musste unter allen Umständen abgewendet werden.
    Einen Tag nach der Rückkehr von Dujulev hatte sich etwas ereignet, das im Nachhinein zu großer Aufregung im Palast und der Hauptstadt führte. Es war der Morgen nach der Feier, der engste Kreis um den Kabcar hatte sich zum gemeinsamen Mittagessen getroffen.
    Als Vorletzter erschien ein äußerst gut gelaunter Mortva, in der Hand einen gepanzerten Kriegshandschuh haltend, den er neben sich auf seinen Platz legte.
    »Seht, was ich gefunden habe«, sagte der Konsultant. »Ich vermute, so martialisch wie dieses Ding aussieht, gehört es unserem ritterlichen Freund, nicht wahr?«
    Die Versammelten starrten den Mann mit den silbernen Haaren an, Waljakov musste ein bösartiges Grinsen unterdrücken.
    »Mortva, das, was Ihr uns da auf den Tisch gelegt habt, gehört in der Tat unserem Ordenskrieger«, meinte Lodrik nach einer Weile und sah dabei kein bisschen glücklich aus. »Und wenn Ihr jede weitere Schwierigkeit vermeiden wollt, dann empfehle ich, bringt den Handschuh so schnell Euch Eure Beine tragen wieder dorthin, wo Ihr ihn aufgehoben habt. Zu Eurem eigenen Schutz.«
    Der Konsultant lehnte sich erstaunt zurück. »Ich fürchte, ich verstehe nicht ganz, was mein hoheitlicher Vetter mir sagen möchte. Wird denn Nerestro nicht glücklich sein, dass ich ihm sein wertvolles Rüstungsteil zurückbringe? Es wird einige Waslec gekostet haben, es anfertigen zu lassen.«
    »Was der Kabcar sagen möchte«, schaltete sich Aljascha hilfreich ein, »ist, dass der Ritter damals eine Forderung an den Handschuh band. Jeder, der ihn aufhebt, befindet sich in Fehde mit ihm. Ihr solltet wirklich tun, was mein Gatte Euch rät.«
    »Herzlichen Glückwunsch, Silberschopf«, murmelte der Leibwächter, und Norina lachte auf, bevor sie sich die Hand vor den Mund halten konnte.
    Mortva tippte den metallenen Fingerschutz vorsichtig mit seinem Messer an. »Soll das heißen, ich muss jetzt gegen diesen Ritter einen Zweikampf bestehen? Ich?« Er sah an seinem wenig muskulösen Körper herab, der wie immer in einer tadellosen Uniform steckte.
    Die Tür flog auf, und Nerestro von Kuraschka trat in den Raum, gewappnet mit Kettenhemd und Waffenrock, die aldoreelische Klinge an seiner Seite. Seine Augen verrieten, dass etwas nicht stimmte. »Ich muss mich für meine Verspätung entschuldigen,
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