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Das Wesen. Psychothriller

Das Wesen. Psychothriller

Titel: Das Wesen. Psychothriller
Autoren: Arno Strobel
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spielen.
    Sie liebte ihn, und im Grunde wünschte sie sich nichts mehr, als mit ihm in einer Wohnung zu leben, aber sie waren erst ein halbes Jahr zusammen, und es war ihr einfach noch zu früh, ihre eigene Wohnung und damit auch ihre Rückzugsmöglichkeit für alle Fälle aufzugeben. Vielleicht, dachte sie, wenn er in ein paar Monaten nochmal fragt …
    Ninas Blick fiel auf das Päckchen neben der Kaffeetasse auf dem Tisch. Sie nahm beides und ging damit in die Küche, wo sie die Tasse auf der Spüle abstellte und dann ein Messer aus der Schublade nahm, mit dem sie das in mehreren Lagen aufgeklebte Paketband durchschnitt. Als sie das obere Teil dann aufklappte, kam etwas zum Vorschein, das in braunes Packpapier eingewickelt war. Es hätte ein großformatiges Buch sein können, doch als sie es in die Hand nahm, merkte sie, dass es dafür zu leicht war.
    Hastig wickelte sie das Papier ab. Eine Art Leinwand kam zum Vorschein, auf einen Keilrahmen gespannt, wie sie ihn von ungerahmten Gemälden kannte, doch statt eines gemalten Motivs waren einige wenige Worte auf das seltsame Material geschrieben. In handgeschriebenen Druckbuchstaben stand dort:
    DER LESER
    Kriminalroman
     
    Von Anonymus
    Nina verstand nicht, was das bedeuten sollte. Sie ließ den Blick über das eigenartige Material wandern, das eine ungewöhnlich blasse Farbe und eine unregelmäßige Struktur hatte. Eine Tierhaut? Vielleicht von einem Schwein? Etwas Wertvolles, womöglich Altägyptisches? Nein, oder? Am oberen rechten Rand war ein dunkler, zur Mitte hin etwas erhabener, ovaler Punkt von vielleicht einem Zentimeter im Durchmesser. Sie hielt den Rahmen etwas schräg und hob ihn ein Stück höher, um sich diesen Punkt genauer zu betrachten. Dabei bemerkte sie, dass von der Rückseite einige Fetzen herabhingen. Als sie den Keilrahmen umdrehte, als sie neben den Klammern, mit denen die Schreibfläche auf den Rahmen getackert worden war, die ausgefransten Ränder mit dunkelroten, kleinen Klümpchen sah, begann ihr zu dämmern, worum es sich handelte. Schemenhaft noch, und mit der Gewissheit, dass sie sich irrte, sich irren
musste
. Und doch schon klar genug, um wie das noch entfernte, dumpfe Grollen eines schweren Gewitters eine Woge des Entsetzens in ihr zu erzeugen.
    Mit spitzen Fingern drehte Nina den Rahmen wieder um, und als sie sich den dunklen Punkt nun genauer betrachtete, wurde aus der Ahnung im Bruchteil einer Sekunde Gewissheit. Mit einem spitzen Schrei ließ sie das Ding fallen und schlug sich die zitternden Hände vor den Mund.
    Dieser dunkle Punkt konnte ein etwas in die Länge gezogener Pigmentfleck sein. Bei dem Material, das jemand als Titelseite eines Romans benutzt hatte, und an dessen Rändern noch kleine Fleischstückchen hingen, handelte es sich tatsächlich um Haut. Und sie stammte nicht von einem Tier.
    … das neue Buch von Arno Strobel – demnächst überall, wo’s spannende Bücher gibt!

Über Arno Strobel
    Arno Strobel, 1962 in Saarlouis geboren, studierte Informationstechnologie. Nach einigen Jahren Selbständigkeit als IT-Unternehmensberater ging er nach Luxemburg, wo er seitdem bei einer großen deutschen Bank beschäftigt ist. Mit dem Schreiben begann er im Alter von fast vierzig Jahren. Arno Strobel lebt heute mit seiner Familie in der Nähe von Trier. ›Das Wesen‹ ist sein vierter Roman. Mehr unter www.arno-strobel.de.

Über dieses Buch
    Ich sah den Psychiater an. »Und was meinen Sie jetzt damit, dass wir das Wesen erkennen müssten, Dr. Lichner?«

»Sie werden es herausfinden, Herr Hauptkommissar. Ganz sicher.«

Die Aachener Kripo erhält einen anonymen Hinweis: Ein Mädchen soll verschwunden sein. Bei ihren Recherchen erleben die Kommissare Seifert und Menkhoff eine große Überraschung: Der Vater des angeblich verschwundenen Kindes ist Dr. Joachim Lichner, ein Psychiater, den sie viele Jahre zuvor wegen Mordes an einem kleinen Mädchen verhaftet hatten und der in einem spektakulären Indizienprozess zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt worden war. Als die Beamten ihn mit erneuten Verdächtigungen konfrontieren, leugnet Dr. Lichner, überhaupt ein Kind zu haben. Er sei unschuldig, genau wie damals. Will ihn jemand zum zweiten Mal hinter Gitter bringen – für ein Verbrechen, das er nicht begangen hat? Warum setzt Kommissar Menkhoff nach all den Jahren alles daran, Lichner ein weiteres Gewaltverbrechen nachzuweisen? Und warum verstrickt sich der Psychiater bei jedem Verhör in immer stärkere
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