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Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)
Autoren: Marliese Arold
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nicht gefressen werden wollten. Doch dieser Fisch schien keine Angst zu haben. Er schwamm bis auf einen Meter an Ricardo heran und schaute ihm neugierig ins Gesicht. Das war ungewöhnlich – und lästig!
    »Hau ab!«, fuhr Ricardo ihn an und schlug mit der Schwanzflosse nach ihm. Der Fisch wich rechtzeitig aus und hielt nun etwas Abstand. Aber noch immer fühlte sich Ricardo von ihm beobachtet.
    Blödes Vieh!, dachte er ärgerlich. Wahrscheinlich verhaltensgestört!
    Er beschloss, sich nicht mehr um den Fisch zu kümmern. Wiederumkreiste er den Platz, an dem Zaidon sich aufgehalten hatte, diesmal in einem größeren Radius. Keine Spur von einem Weltentor. Ricardo wollte schon enttäuscht auftauchen, als er hinter einem Felsen etwas Schwarzes entdeckte, das sein Interesse erregte. Es sah aus wie eine dunkle Wolke. Eine dunkle Wolke unter Wasser? Ricardo konnte sich nicht daran erinnern, dass er schon einmal etwas Ähnliches gesehen hatte.
    Er benutzte sein Sonar, um herauszufinden, was es mit der Wolke auf sich hatte und aus welchem Material sie bestand. Wasser , signalisierte ihm sein Sinn. Na toll. Jetzt war er genauso schlau wie vorher.
    Vorsichtig näherte er sich der schwarzen Wolke. Warum hatte sich das Meerwasser an dieser Stelle verfärbt und war so schwarz wie die Nacht? Hatte ein Schiff Schmutzwasser oder Chemikalien ins Meer abgelassen? Oder war ein unterirdischer Vulkan ausgebrochen – und Ricardo sah Asche? Rätsel über Rätsel …
    Er erreichte die schwarze Wolke, die sich klar vom anderen Meerwasser abgrenzte, so als sei sie von einer Schutzhülle umschlossen. Ricardos Verwirrung wurde noch größer. Das, was er da vor sich sah, konnte es eigentlich nicht geben … Behutsam berührte er die schwarze Wolke mit seinem Schnabel und spürte einen Widerstand. Da war eine Grenze, die er nicht so einfach passieren konnte.
    Talana , dachte Ricardo. Das musste die Grenze zu Talana sein! Sehr merkwürdig. War das Reich tintenschwarz? Davon hatte er noch nie gehört. Im Gegenteil. Es sollte hell und licht sein, voller wundersamer Farben und fantastischer Bauwerke aus Muscheln und Perlmutt …
    Neugierig, aber gleichzeitig verunsichert schwamm Ricardo an der Wolke entlang, in der Hoffnung, ein Tor zu finden. Der graue Fisch blieb in seiner Nähe, er folgte Ricardo wie ein Schatten. War er vielleicht ein Torhüter – jemand, der den Zugang zu Talana bewachen sollte?
    »Herrje, wenn du schon dauernd um mich herumschwänzelst, dann verrate mir doch, wie ich nach Talana komme!«, fauchte Ricardo den fremden Fisch an.
    Doch dieser schaute nur verständnislos drein und wedelte nervös mit den Flossen.
    »Dummkopf!«, knurrte Ricardo verärgert.
    In diesem Moment entstand ein Loch in der schwarzen Wolke, direkt vor seinem Kopf. Ein Tunnel öffnete sich. Er sah aus wie ein großer Plastikschlauch.
    Ricardo fasste sich ein Herz und schwamm hinein.

5. Kapitel
    Spy schlägt Alarm
    »Jemand will dich sprechen.« Der kleine Goldkrake schwamm aufgeregt um Marios Schnabel herum. »Du sollst zum Eingang kommen.«
    Sheila, schoss es Mario durch den Kopf. Er spürte vor Freude ein warmes Gefühl in seinem Delfinbauch. Es konnte nur Sheila sein! Bestimmt war sie gekommen, weil sie ihn wiedersehen wollte.
    »Ein großer grauer Fisch«, ergänzte der Goldkrake und ließ sich einen Moment auf Marios Kopf nieder, um sich auszuruhen. Er war die ganze Strecke vom Weltentor bis zum blauen Muschelpalast im Eiltempo geschwommen und jetzt waren seine acht Fangarme ziemlich müde.
    »Ein Fisch«, wiederholte Mario enttäuscht. Dann konnte es nicht Sheila sein. Schade! »Bist du sicher, dass es ein Fisch ist und kein Delfin?«, vergewisserte er sich noch einmal. Denn wer sollte sonst aus der Menschenwelt nach ihm fragen?
    Der Goldkrake stieß einen empörten Laut aus. »Ich weiß doch, wie Delfine aussehen. Ich bin ja nicht dumm.«
    Mario schluckte seine Enttäuschung hinunter. Es wäre zu schön gewesen, wenn er Sheila wiedergetroffen hätte. Aber bestimmt hatte sie in Hamburg anderes zu tun. Eine so große Stadt bot schließlich ungeahnte Möglichkeiten. Sheila hatte zwar gesagt, dass sie Talana gern besser kennenlernen würde, aber vielleicht hatte sie ihre Meinung längst geändert …
    »Gut, dann schwimme ich zum Tor«, sagte Mario zu dem kleinen Goldkraken, der sich inzwischen genug ausgeruht hatte und wieder im Wasser schwebte. »Mal sehen, was der Fisch von mir will.«
    Der Goldkrake nickte zufrieden und nahm tänzelnd Kurs
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