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Das Vermächtnis der Feuerelfen

Das Vermächtnis der Feuerelfen

Titel: Das Vermächtnis der Feuerelfen
Autoren: PeP eBooks
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die nur noch aus Pein und Feuer zu bestehen schien. Sie fühlte sich hochgehoben und wollte sich wehren, aber ihr fehlte die Kraft dazu. Ihr Körper schien eine einzige Wunde zu sein, und für die Dauer eines Augenblicks ließ sie sich von der Dunkelheit davontragen, die nach ihr griff.
     
    Es waren die kühle Luft und der Wind, die ihre Lebensgeister weckten. Sie spürte, dass sie noch immer getragen wurde, und als sie die Augen öffnete, erkannte sie, dass es Durin war, der sie aus dem Schlund gerettet und auf die Mole hinausgebracht hatte. Hier drängten sich unzählige Elfen, die furchtsam zum Vulkan hinaufblickten. Viele waren schon ins Wasser gesprungen und versuchten, sich schwimmend in Sicherheit zu bringen, andere konnten offenbar nicht schwimmen und zögerten noch. Die aufsteigende Glut im Berginnern hatte den Ring aus brennendem Wasser erlöschen lassen, aber ohne ein Boot würden auch die, die es bis zum Wasser geschafft hatten, nicht lange überleben. »Caiwen! Den Göttern sei Dank, du lebst.« Finearfins Gesicht tauchte vor ihr auf und musterte sie besorgt.Als sie sah, dass Caiwen wach war, fragte sie. »Kannst du stehen?«
    Caiwen wollte antworten, brachte aber nur ein Krächzen zustande. So nickte sie nur. Als Durin sie behutsam absetzte, wankte sie vor Schwäche und wäre wohl gestürzt, wenn der Kopfgeldjäger nicht beherzt zugegriffen und sie gestützt hätte. »Du hättest sie besser fragen sollen, ob sie schwimmen kann«, knurrte er mit
einem Blick auf den Vulkan, der in diesem Augenblick ein wütendes Grollen ertönen ließ. Dem Grollen folgte ein Beben, das die Mole erschütterte. Dutzende Elfen stürzten sich ins Wasser.
    »Hast du Heylon gesehen?«, fragte Durin.
    »Heylon?« Caiwen fasste Durin an der Schulter. »Wo ist er?«
    »Er ist hier!« Durin lächelte, wirkte aber gehetzt. »Mach dir keine Sorgen. Es geht ihm gut.« Dann fragte er mit einem Seitenblick auf Finearfin: »Also, wo ist er?«
    »Vorn, bei.... ihm.« Etwas in der Art, wie Finearfin das sagte, ließ Caiwen aufhorchen, aber sie war viel zu schwach, um darüber nachzudenken.
    »Dann nichts wie hin!«, bestimmte Durin. »Das sieht hier nicht gut aus.« Er wandte sich an Caiwen und fragte: »Soll ich dich tragen?«
    Caiwen schüttelte den Kopf.Allein die Vorstellung, ihre schmerzenden Muskeln wieder bewegen zu müssen, ließ Übelkeit in ihr aufsteigen, aber sie wollte Heylon nicht wie eine Schwerverletzte gegenübertreten.
    »Dann los.« Durins Worte gingen im Geschrei der Elfen unter, die furchtsam zum Ende der Mole blickten, wo die erste Glut aus dem Eingang quoll. »Weg hier!«, hörte Caiwen Durin über den Lärm hinweg rufen. »Ehe der ganze Misthaufen in die Luft fliegt.«
    Wie um seine Wort zu bekräftigen, erzitterte der Berg in diesem Moment unter einem ungeheuren Schlag. Caiwen fuhr herum und sah, wie eine riesige graue Rauchwolke aus dem Krater quoll und auf der rückwärtigen Seite des Vulkans in die Tiefe floss.
    Panik erfasste die Elfen auf der Mole. Nun sprangen auch die Letzten ins Wasser.
    Caiwen hetzte hinter Durin und Finearfin her, so schnell sie konnte, aber sie war zu langsam, viel zu langsam. Schon der nächste Schlag riss ihr den Boden unter den Füßen weg. Sie
spürte, wie sie in die Luft geworfen wurde und hart wieder auf dem Boden aufkam, und hörte die Elfen im Wasser aufschreien, als der Berg am Rande ihres Blickfelds in einer gewaltigen, Feuer speienden Explosion zerbarst.
    Instinktiv umklammerte sie die Wächterstatue, die noch immer in ihrem zerschlissenen Gewand ruhte, und wusste doch, dass sie verloren war.
    Rauch und Trümmer hüllten sie ein. Die Hitze und eine ungeheure Druckwelle nahmen ihr die Luft zum Atmen, während sie wie ein Blatt im Wind durch die Luft gewirbelt wurde und die Welt um sie herum in Schwärze versank …
     
    Es war Heylons Gesicht, das ihr entgegenblickte, als sie die Augen wieder öffnete. Der Himmel dahinter war blau, die Luft salzig und herrlich frisch.
    Ein überwältigendes Glücksgefühl durchflutete Caiwen, als sie ihm in die Augen sah. Sie hatte schon befürchtet, dass die Seelen der Elfen und Menschen nach dem Tod in verschiedenen Gestaden wanderten. Aber er war hier. Bei ihr!
    Sie wollte etwas sagen, aber er legte ihr lächelnd den Finger auf die Lippen. »Nicht sprechen. Du musst dich schonen, noch sind wir nicht in Sicherheit.«
    Nicht in Sicherheit? Caiwen stutzte. Jetzt erst bemerkte sie, dass der Boden unter ihr leicht schwankte wie - auf dem
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