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Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter
Autoren: Christopher Paolini
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scharfe Kurve und entfernte sich rasch aus der Reichweite der Pfeile.
    Sie wiederholten die Taktik an einer anderen Flanke der feindlichen Armee. Saphiras List und Schnelligkeit und die schlechten Lichtverhältnisse machten es den Urgals unmöglich, vorauszuahnen, an welcher Stelle sie als Nächstes angreifen würde. Wenn Saphira in der Luft war, gebrauchte Eragon seinen Bogen, aber ihm gingen schnell die Pfeile aus. Bald standen ihm - außer Zar’roc - nur noch seine magischen Kräfte zur Verfügung und die wollte er sich als letzte Reserve für den Notfall aufheben.
    Saphiras Flüge über die kämpfenden Armeen verschafften Eragon einen einzigartigen Überblick über das Kampfgeschehen. In Farthen Dûr tobten drei separate Gefechte, eines an jedem offenen Tunnel. Die Urgals waren im Nachteil, weil ihre Streitmacht aufgespalten worden war und weil sie ihre Soldaten nicht alle auf einmal aus den Tunneln herausbekamen. Trotzdem konnten die Varden und Zwerge das Vorrücken der Ungeheuer nicht verhindern und wurden langsam in Richtung Tronjheim zurückgedrängt. Ihre Zahl schien unbedeutend im Vergleich zu den Massen von Urgals, die stetig anwuchsen, da immer mehr Ungeheuer aus den Tunneln zum Vorschein kamen.
    Die Urgals hatten sich um verschiedene Standarten herum angeordnet, von denen jede einen Clan repräsentierte, aber es war nicht festzustellen, wer den Oberbefehl hatte. Die einzelnen Clans beachteten einander gar nicht, so als würden sie ihre Befehle von einer anderen, unsichtbaren Stelle erhalten. Eragon hätte zu gern gewusst, wer das Kommando hatte, damit er ihn ausschalten konnte.
    Da fiel ihm Ajihads Auftrag ein und er gab die Informationen an die Zwillinge weiter. Auch sie interessierte besonders die Frage, wer wohl der Oberbefehlshaber der Urgals war und wo er sich aufhalten könnte. Zu diesem Punkt stellten sie ihm einige Fragen. Die Unterredung war kurz und verlief reibungslos. Als Letztes ließen ihn die Zwillinge noch wissen: Du sollst Hrothgar helfen. Es steht schlecht um sein Bataillon.
    Verstanden, antwortete Eragon.
    Saphira flog zu den belagerten Zwergen und schoss in niedriger Höhe über Hrothgar hinweg. In goldener Rüstung stand der Zwergenkönig in vorderster Reihe einer kleinen Kriegerschar und schwang Volund, den Hammer seiner Vorfahren. Sein weißer Bart reflektierte das Laternenlicht, als er zu Saphira aufschaute, und Bewunderung schimmerte in seinen Augen.
    Saphira landete neben den Zwergen und wandte sich den an-stürmenden Urgals zu. Selbst die tapfersten Kull mussten sich ihrer ungestümen Gegenwehr beugen. Eragon versuchte, Saphira so gut es ging zu schützen. Ihre linke Flanke wurde von den Zwergen gedeckt, aber vor ihr und an ihrer rechten Seite tobte ein Meer von Feinden. Diesen gegenüber zeigte Eragon keine Gnade, und er nutzte jede sich bietende Gelegenheit aus, um ein Ungeheuer zu töten, mal mit dem Schwert, dann wieder mit Magie. Ein Speer prallte von seinem Schild ab, der dabei mit voller Wucht gegen seine Schulter stieß. Er schüttelte den Schmerz ab und spaltete einem Urgal den Schädel. Leblos sank das Ungeheuer zu Boden.
    Eragon war erstaunt über Hrothgar, der sich trotz seines selbst für Zwerge fortgeschrittenen Alters als hervorragender, unermüdlicher Kämpfer erwies. Jeder Treffer seines Hammers brachte einem Urgal den Tod. Nachdem ein Speer einen seiner Nebenleute niedergestreckt hatte, riss Hrothgar das Wurfgeschoss aus dem Leichnam und schleuderte es so kraftvoll zu seinem zwanzig Schritt entfernt stehenden Besitzer zurück, dass es diesen glatt durchbohrte und am Rücken wieder austrat. Bei diesem Anblick fühlte Eragon sich zu noch größerer Anstrengung aufgerufen, um mit dem heldenhaften König mithalten zu können.
    Er griff einen riesigen, fast außerhalb seiner Reichweite stehenden Kull an und wäre fast aus Saphiras Sattel gestürzt. Bevor er sich wieder aufrichten konnte, stürmte der Kull an Saphira vorbei und holte mit dem Schwert aus. Der wuchtige Schlag traf Eragon seitlich am Helm. Vor seinen Augen verschwamm alles und in seinen Ohren läutete es Sturm.
    Benommen versuchte er, sich aufzusetzen, doch der Kull setzte bereits zum nächsten Schlag an. Als sein Arm herabfuhr, schoss plötzlich eine schlanke stählerne Klinge aus seiner Brust hervor. Das Ungeheuer schrie auf und stürzte zu Boden. Statt seiner stand nun Angela dort.
    Die Hexe trug einen langen roten Umhang über einer sonderbaren Rüstung, die schwarz und grün emailliert und an den
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