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Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter
Autoren: Christopher Paolini
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ihn Euch lieber woanders zeigen«, sagte Garrow entschieden.
    Merlock hob eine Augenbraue, sagte aber gelassen: »Gut, dann  lade ich euch in mein Zelt ein.« Er raffte seine Ware zusammen und verstaute sie sorgfältig in einer eisenbeschlagenen Truhe, die er verschloss. Dann führte er sie die Straße entlang und zum Lager der Händler. Sie schlängelten sich zwischen den Wagen hindurch und gingen zu einem Zelt, das etwas abseits von den anderen stand. Oben war es purpurrot und unten schwarz, besetzt mit bunten Stoffdreiecken, die einander überlappten. Merlock löste den Knoten und schlug die Zeltplane zurück.
    Das Zelt war mit allem möglichen Krimskrams und sonderbaren Möbeln wie einem runden Bett und drei aus Baumstümpfen geschnitzten Stühlen voll gestopft. Auf einem weißen Kissen lag ein korkenzieherartig verdrehter Dolch mit rubinbesetztem Knauf.
    Merlock schloss die Plane wieder und wandte sich zu ihnen um. »Bitte, nehmt Platz.« Als sie sich gesetzt hatten, sagte er: »Nun zeigt mir, worüber wir uns nicht in der Öffentlichkeit weiter unterhalten konnten.« Eragon packte den Stein aus und legte ihn zwischen die beiden Männer. Merlock griff mit glänzendem Blick danach, dann hielt er inne und fragte: »Darf ich?« Als Garrow nickte, nahm Merlock den Stein in die Hand.
    Er legte ihn in den Schoß und griff neben sich nach einem niedrigen Kasten. Darin befand sich eine kupferne Balkenwaage, die er herausnahm und auf den Boden stellte. Nachdem er den Stein gewogen hatte, betrachtete er die Oberfläche unter einer Juwelierslupe, klopfte behutsam mit einem Holzhammer darauf und strich mit der Spitze eines Klarsteins darüber. Er maß Länge und Durchmesser, dann schrieb er die Zahlen auf eine Schiefertafel. Er dachte eine Weile über die Ergebnisse nach. »Wisst ihr, was er wert ist?«
    »Nein«, gab Garrow zu. Seine Wange zuckte und er rutschte unruhig auf dem Stuhl herum.
    Merlock verzog das Gesicht. »Ich leider auch nicht. Aber so viel kann ich euch sagen: Die weißen Äderchen bestehen aus demselben Material wie der blaue Stein, der sie einschließt. Worum es sich dabei handelt, ist mir allerdings ein Rätsel. Er ist härter als jeder  Stein, den ich bisher gesehen habe, sogar härter als Diamant. Wer immer ihn formte, hat Werkzeuge verwendet, die ich nicht kenne - oder Magie. Außerdem ist er hohl.«
    »Was?«, rief Garrow aus.
    Ein gereizter Unterton schlich sich in Merlocks Stimme. »Habt ihr je einen Stein gehört, der so klingt?« Er nahm den Dolch vom Kissen und schlug mit der flachen Klinge dagegen. Ein heller Ton erfüllte das Zelt und verklang gleichmäßig. Eragon war erschrocken, denn er befürchtete, sein Schatz könnte beschädigt worden sein. Merlock hielt ihnen den Stein hin. »Ihr werdet weder einen Kratzer noch einen Riss daran finden. Selbst wenn ich mit einem Hammer draufschlüge, könnte ich diesem Stein nichts anhaben.«
    Garrow verschränkte mit reservierter Miene die Arme. Eine Mauer des Schweigens umgab ihn. Eragon war verwirrt. Ich wusste ja, dass der Stein auf magische Weise im Buckel aufgetaucht ist,  dachte er bei sich, aber dass er durch Magie erschaffen wurde? Wofür und warum? »Aber was ist er wert?«, entfuhr es ihm.
    »Das kann ich euch nicht sagen«, meinte Merlock mit gequälter Stimme. »Ich bin mir sicher, dass es Leute gibt, die viel bezahlen würden, um ihn zu besitzen, aber diese Leute leben nicht in Carvahall. Ihr müsstet in die südlichen Städte gehen, um einen Käufer zu finden. Für die meisten Menschen ist er bloß eine Kuriosität - nichts, wofür man Geld ausgibt, wenn man praktische Dinge braucht.«
    Garrow starrte zur Zeltdecke hinauf wie ein Spieler, der seine Chancen abwägt. »Würdet Ihr ihn kaufen?«
    Der Händler antwortete prompt. »Es ist das Risiko nicht wert. Bei meinen Reisen im Frühjahr könnte ich vielleicht einen wohlhabenden Käufer finden, aber sicher ist das nicht. Und selbst wenn ich einen fände, würdet ihr das Geld erst bei meiner Rückkehr im nächsten Jahr bekommen. Nein, ihr werdet euch an jemand anderen wenden müssen, wenn ihr ihn veräußern wollt. Aber mich interessiert noch … Warum habt ihr darauf bestanden, mit mir allein zu sprechen?«
    Eragon legte den Stein beiseite, bevor er antwortete. »Weil …«  Er schaute den Mann an und fragte sich, ob er genauso aus der Haut fahren würde wie Sloan. »Weil ich ihn im Buckel gefunden habe und das behagt den Dorfbewohnern nicht.«
    Merlock warf ihm einen erschrockenen
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