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Das Titanic-Attentat

Das Titanic-Attentat

Titel: Das Titanic-Attentat
Autoren: Gerhard Wisnewski
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Aufnahmen.
    Das Dokument nennt auch keine Belege für die Verschwörung der angeblich durch die Jesuiten gesteuerten Banker zur Ermordung der
Titanic
-Passagiere, noch ließen sich woanders Beweise für einen handfesten Konflikt um die Federal Reserve zwischen Morgan und den
Titanic
-Opfern finden.

Ein bösartiges Genie
    Überdies lässt sich diese Motivlinie nur schwer mit den Fakten in Übereinstimmung bringen. Der entscheidende Faktor für die Versenkung der
Titanic
bzw.
Olympic
war der Zusammenstoß mit dem britischen Kreuzer
Hawke
und die daraus entstandenen geschäftlichen Probleme. Wie ließe sich die »jesuitische Motivlinie« damit in Einklang bringen? Würden die Jesuiten warten, bis Morgan und die White Star Line zufällig ein Schiff würden loswerden wollen? Und wenn Morgan die
Titanic
bzw.
Olympic
im Auftrag der Jesuiten wirklich extra für die Beseitigung der Federal-Bank-Gegner gebaut hatte: Wozu brauchte es dann des Zusammenstoßes mit der
Hawke
und des Versicherungsbetrugs? Natürlich überhaupt nicht.
    Der hier Schritt für Schritt aufgezeigte Schifffahrtskrieg zwischen England und den USA sowie die damit verbundenen Sachzwänge für die White Star Line sind daher viel konkreter und plausibler. Ein Fragezeichen bleibt nur hinsichtlich der außergewöhnlichen Konzentration der reichsten Männer Amerikas an Bord und die außergewöhnliche Feindschaft, mit der ihnen begegnet wurde, während der »Große Pate« selbst seine Reise storniert hatte. Bis auf Morgan selbst und einige seiner Freunde schien sich die gesamte finanzielle Elite der USA an Bord versammelt zu haben. Die
Titanic
-Katastrophe schien tatsächlich die oberste Gesellschaftsschicht der USA »auszulöschen«. Möglicherweise wurde die Sache durch den in England herrschenden Kohlestreik erleichtert, der dazu führte, dass in diesen Tagen nur wenige Schiffe in Richtung USA ablegten.
     
    Ich selbst glaube, dass der Schlüssel, wenn überhaupt, in dem superrationalen Denken Morgans zu suchen ist. Morgan war ein Schachspieler und ein gewiefter Stratege und pflegte jede Operation optimal zu verwerten, also auch einen mutmaßlichen Versicherungsbetrug. Dieses bösartige Genie oder der »Finanzrüpel«, wie er von einigen genannt wurde, pflegte jeden Knochen bis auf die Knochenhaut abzunagen.
    Nichts bringt dieses unheimlich effektive Denken so zum Ausdruck wie sein Geschäft mit den Schrottgewehren 1861. Diese Gewehre wurden mit Geld der Regierung von der Regierung gekauft und wieder an die Regierung verkauft, ohne dass Morgan dabei einen Finger rührte und die Gewehre dabei beispielsweise überhaupt in Besitz nahm.
    Mit dem geringstmöglichen Aufwand den größtmöglichen Effekt erzielen lautete seine Maxime. Beziehungsweise jeden Aufwand auf jede nur erdenkliche Weise auszuwerten. Also hätte es durchaus nahegelegen, zu überlegen, welche Fliegen man denn mit der Versenkung der
Titanic
noch erschlagen könnte. Denn dass die
Titanic
versenkt wurde, steht aus meiner Sicht zweifelsfrei fest. Die Offiziere waren keine treusorgenden Seefahrer, sondern ein Versenkungskommando. Aus der gänzlich unsentimentalen Sicht Morgans war die angeschlagene und zur
Titanic
umgeschminkte
Olympic
nur noch Abfall. Und wenn die
Titanic
bzw.
Olympic
schon mal »gedumpt« (weggeworfen) wurde, wie es auf Englisch so schön heißt, hätte es dann nicht nahegelegen, einen ganzen Haufen unliebsamer Leute gleich mit zu »dumpen«? Denn einige davon hatten sicherlich so große Füße, um Morgan auf die Zehen zu treten – allerdings ohne ihn dabei zu Fall bringen zu können, darf man vermuten.
    War die
Titanic
quasi ein »Müllsammler« für Gestalten, die Morgan irgendwann einmal in die Quere kamen oder noch kommen konnten? Und wurden sie deshalb mit Morgans fingierter Buchung an Bord gelockt? Wobei der Ausdruck »Müll« lediglich Morgans mutmaßliches Denken widerspiegeln soll. Weil fast alle wichtigen Spuren verwischt und die Zeugen zum Schweigen gebracht wurden, ist dies jedoch nur ein »Indizienprozess«. Da ein konkreter Beweis für Morgans Anstiftung des
Titanic
-Attentats fehlt, würde es sich in jedem Fall lohnen, hier ein neues Feld der
Titanic
-(Motiv-)Forschung zu eröffnen.
     
    Die letzten Zeilen dieses Buches gehören jedoch einer
Titanic
-Überlebenden. Mrs. Irene Harris war die Witwe des Theatermanagers Henry B. Harris, den sie im letzten Moment an Bord der sinkenden
Titanic
zurücklassen musste, weil das Paar nach Angaben der überlebenden Witwe
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