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Das Tahn-Kommando

Titel: Das Tahn-Kommando
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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ging es so steil abwärts, dass er sich selbst mit seinen klauenbewehrten Pfoten nicht hinabwagen konnte. Links stürzte der Fels sogar jäh in eine tiefe Schlucht ab. Verschreckt kauerte sich der Banth hinter einen großen Felsbrocken.
    Der Gleiter landete direkt vor seinem Versteck.
    Kreuger stieg aus und kam mit schussbereiter Waffe näher.
    Der Banth wunderte sich erneut. Das Pfeifen war schon einmal die Ursache für einen lauten Knall und einen sengenden Schmerz gewesen, einen Schmerz, der den Banth durch den ganzen Wald und in die Berge hinaufgetrieben hatte.
    Aber der Geruch war eindeutig Zweibeiner. Zweibeiner, aber nicht vertraut. Hatte der Banth etwas falsch gemacht? Der Zweibeiner würde es ihm bestimmt sagen, ihn füttern und dann wieder in seine warme Box zurückbringen.
    Der Banth erhob sich und machte einige Schritte um den Felsen herum.
    Kaum kam der Banth in Sicht, riss Kreuger sein Projektilgewehr hoch und entsicherte es. Jetzt nur keinen Fehler machen! Er zielte sorgfältig.
    Der Banth maunzte verunsichert. Das dort war nicht sein Zweibeiner.
    »Elender Dreckskerl!«
    Kreuger wirbelte herum und vergaß den Banth kurzzeitig. Er hatte nicht gehört, dass hinter ihm ein zweiter A-Grav-Gleiter gelandet war.
    Der Lauf der Waffe sah aus fünf Metern Entfernung enorm groß aus. Tarpy wartete noch einen Moment, bis sich das Erstaunen auf Kreugers Gesicht in schieres Entsetzen verwandelt hatte. Dann zog er den Abzug durch. Das weiche Metallgeschoß durchschlug Kreugers Brustbein, wurde durch den Aufprall noch größer und wirbelte dann durch den Brustkorb des Polizeichefs direkt in sein Herz. Kreuger war sofort tot. Er sackte auf einem kleinen Felsen zusammen und kippte dann nach vorn aufs Gesicht.
    Tarpy lächelte, zog einen großen Fetzen Sojasteak aus seiner Gürteltasche und warf ihn dem Banth hin.
    »Jetzt hast du noch acht Leben übrig, Miezekatze.«
    Tarpy holte einen kleinen Sprühbehälter aus der Tasche und löschte damit seine Fußspuren vom staubigen Felsen. Bei Kreugers Gleiter hielt er sich nur so lange auf, wie er brauchte, um die Maschine und das Peilgerät abzustellen. Je länger es dauerte, bis die Leiche gefunden wurde, um so besser. Tarpy kletterte in seinen eigenen Gleiter und steuerte ihn wieder den Hügel hinunter.
    Der Schwanz des Banth zuckte einmal hin und her.
    Der Geruch dieses seltsamen Zweibeiners gefiel ihm überhaupt nicht. Also schnappte er sich das Stück Sojasteak, setzte über den Steinwall und trottete den Abhang hinunter. Er wollte in vertrauter Umgebung fressen und anschließend vielleicht doch noch das Geheimnis des anderen Sojasteaks lüften – des Sojasteaks mit Stacheln, das laufen konnte.

 
Kapitel 2
     
    Der Mann im blauen Overall hielt Admiral Mik Ledoh ein langes Messer an die Kehle. Mit der anderen Hand zwang er den Großkämmerer des Ewigen Imperators näher an die Brüstung der Festungsmauer.
    »Wenn unsere Forderungen nicht sofort erfüllt werden, stirbt dieser Mann!« Seine von Lautsprechern übertragene Stimme schallte über die steinernen Zinnen des Schlosses, die 700 Meter ins Nichts hinunter und quer über den Paradeplatz.
    Hundert Meter unter ihm und ein Stück weiter rechts prüfte Sten den Halt seiner Hände und Füße. Seine bloßen Finger krallten sich in kleinste Mörtelvorsprünge. Ein Fuß baumelte jetzt über dem Abgrund, der andere stand fest auf dem Gesicht des Havildar-Majors Lalbahadur Thapa. Stens Willygun war mit einem verstellbaren Riemen an seinem dunkelbraunen Kampfanzug festgezurrt. An einem Arm war eine Dose Kletterfaden befestigt. An ihrem Ende hing ein Greifanker.
    Wieder ertönte von oben die Stimme des Terroristen:
    »Ihr habt nur noch wenige Sekunden, um euch zu überlegen, ob ihr das Leben dieses Mannes retten wollt!«
    Sten streckte die linke Hand aus und suchte einen neuen Halt. Gerade als er sich sicher fühlte, bröselte der Mörtel weg, und beinahe wäre er abgerutscht. Er zwang sich dazu, den Körper nicht instinktiv an die Mauer zu pressen, und holte tief Luft.
    »Kaphar hunnu bhanda marnu ramro«, hörte er Lalbahadurs schmerzliches Murmeln von unten.
    »Aber Feiglinge leben länger, verdammt!« stieß Sten hervor, während er sich schon an einem neuen Halt festklammerte und beide Füße nachzog. Dann griffen auch die Kletterstiefel in der Wand, und Sten war für den nächsten Moment in Sicherheit. Atmen … atmen … und schon verwandelte er sich wieder in eine Klettermaschine. Unter ihm bewegten sich Lalbahadur
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