Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Syndikat der Spinne

Das Syndikat der Spinne

Titel: Das Syndikat der Spinne
Autoren: Andreas Franz
Vom Netzwerk:
Küchler.«
    »Logisch. Wir klopfen Küchler so richtig schön weich, und das mit der Durchsuchung geht auch klar. Und was hast du heute vor?«
    »Ich mache mir einen schönen Tag. Erst gemütlich essen, dann zu einer Beerdigung …«
    »Hä? Zu ’ner Beerdigung? Wer ist denn gestorben?«
    Die Kommissarin grinste Hellmer an und entgegnete: »Thomas Wiesner. Ich werde seiner Witwe mein Beileid aussprechen. Einem so angesehenen Mann muss man einfach eine gute Reise wünschen.«
    »Dein Sarkasmus ist heute auch nicht zu toppen. Aber mal ehrlich, was willst du denn dort? Wiesner ist tot und damit basta.«
    »Einfach mal schauen. Außerdem gibt es jetzt genügend Beweise, dass Wiesner eine Größe im organisierten Verbrechen war, und mich würde zu sehr interessieren, wer so alles zu seiner Beisetzung kommt. Übrigens, sein Haus muss auch durchsucht werden.«
    »Seine Frau wird ausflippen, die wird einen Höllenzirkus veranstalten.«
    »Mir egal. Wir brauchen den roten Schein fürs Haus. Ich denke, Henkel wird uns den ohne weiteres ausstellen. Hat Küchler eigentlich einen Anwalt?«
    »Nee, der meint, er braucht keinen.«
    »Auch gut. Blumenthal«, sagte sie mit einem weiteren Blick auf die Rosen, »wer hätte das gedacht. Er ist doch kein Arschloch.«
    »Hat das etwa jemals jemand behauptet?«, fragte Kullmer mit frechem Grinsen.
    »Ach komm, keiner kann ihn besonders leiden. Aber wir wissenjetzt wenigstens, dass wir uns auf ihn verlassen können. Und das ist das Wichtigste.«
    »Amen«, sagte Kullmer.
    »Ja, ja, macht ruhig eure Witze. Ich überlass euch das Feld. Bis später oder morgen.«

Donnerstag, 14.00 Uhr
    Julia Durant hatte zu Mittag gegessen, bei Kuhn angerufen und es danach bei Laskin versucht, doch weder in der Cronstettenstraße noch auf seinem Handy war er zu erreichen. Sie würde es später noch einmal probieren. Anschließend machte sie sich auf den Weg nach Echzell. Kurz bevor sie gegen Viertel nach eins in den Ort fuhr, sah sie einen Privatjet auf den kleinen Flugplatz in Reichelsheim zusteuern und zur Landung ansetzen. Sie hielt am Straßenrand, kniff die Augen zusammen und schüttelte ungläubig den Kopf. Dann suchte sie nach dem Weg zum Flugplatz, sah die Beschilderung und folgte ihr. Sie hielt vor dem flachen weißen Gebäude, stieg aus und betrat den kleinen Raum, von wo aus man links die Treppe hinauf in das Restaurant gelangte. Rechts befand sich der Tresen, hinter dem eine junge Frau und ein älterer, sehr korpulenter Mann in einer dunkelblauen Hose und einem weißen Hemd mit Schulterklappen saßen. Die Frau erhob sich und trat zu Durant, die noch immer die Sonnenbrille aufhatte.
    »Ja, bitte?«
    »Ich hätte nur eine Frage. Ist dieser Flugplatz auch für kleine Düsenflugzeuge ausgerüstet?«
    Noch bevor die Frau die Frage beantworten konnte, kam der Mann hinter seinem Schreibtisch hervor und musterte die Kommissarin mit kritischem Blick. »Um was geht’s denn?«, fragte er barsch.
    »Nichts weiter. Ich habe nur gesehen, wie eben einer gelandet ist und … Na ja, wir haben demnächst eine große Familienfeier, und einigemeiner Verwandten und Bekannten wollen ebenfalls mit Learjets anreisen.«
    »Von wo kommen die denn?«
    »New York, Boston, Palermo und … So genau kann ich das jetzt gar nicht sagen. Wenn ich vorher gewusst hätte, dass die hier landen können, dann …«
    »Es geht schon, sie dürfen nur nicht zu viel Sprit im Tank haben wegen des Starts.«
    »Wieso wegen des Starts?«
    »Die Rollbahn ist eigentlich nur für kleinere Motorflugzeuge gedacht, aber wenn der Tank nicht zu voll ist, können natürlich auch Learjets hier landen und vor allem starten. Aber kommen Sie doch bitte mit nach hinten, dort können wir uns ungestört unterhalten.«
    Sie ging mit ihm nach hinten, er schloss die Tür hinter sich und deutete auf einen Stuhl.
    »Wie viele Jets sollen denn kommen?«
    »Zwischen drei und sechs, nehme ich an. Mein Mann wird das alles planen. Wir wohnen ja gleich um die Ecke, und da wäre es für unsere Gäste natürlich einfacher, wenn wir sie von hier abholen lassen könnten. Und der Tank ist mit Sicherheit nicht mehr voll, wenn sie aus New York oder Boston kommen«, fügte sie mit einem undefinierbaren Lächeln hinzu.
    »Da haben Sie Recht. Aber eigentlich ist das nur eine Ausnahme heute. Wann genau findet denn Ihre Feier statt?«
    »Im August.«
    »Hm.« Er überlegte und kratzte sich am Kinn. »Ich muss schon froh sein, wenn wir wegen heute keinen Ärger
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher