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Das Strandhaus

Das Strandhaus

Titel: Das Strandhaus
Autoren: R. L. Stine
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Rettungsschwimmerstation.«
    »Zum Glück ging die Strömung in die richtige Richtung«, erwiderte Buddy, während er das Handtuch um seinen Hals mit beiden Händen energisch straff zog. »Ich habe mich den größten Teil der Strecke einfach treiben lassen.«
    »Das war ein dämlicher Streich«, sagte Maria kopfschüttelnd. »Manchmal sind Ronnie und Stuart …«
    »Ich habe verdammt gefroren, als ich schließlich aus dem Wasser herauskam«, gestand ihnen Buddy. »Aber … hey, ich werd’s den beiden zurückzahlen.« Er lachte. Sein Lachen klang unfroh, nicht so locker und zwanglos, wie er beabsichtigt hatte.
    Amy schleuderte die Muschel ins Wasser.
    »Wollen wir nicht schwimmen gehen?«, fragte Buddy plötzlich.
    »Es ist schrecklich kalt ohne die Sonne«, erwiderte Maria mit einem Blick auf den wolkenverhangenen Himmel.
    »Und da draußen ist es ziemlich neblig«, fügte Amy hinzu.
    »Das Wasser ist echt warm, und die Wellen sind flach«, erwiderte er. »Kommt. Ich werd’s euch beweisen.«
    »Ich kann nicht«, sagte Amy und schaute ihre Freundin an. »Ich habe versprochen, mich um meine kleine Schwester zu kümmern. Ich bin sowieso schon spät dran.«
    »Ich begleite dich«, meinte Maria hastig.
    »Nein. Bleib hier. Nun komm schon. Wir werden unser Date von gestern Abend nachholen«, drängte Buddy und griff sanft nach Marias Arm.
    »Ich, äh …«
    »Ja, klar. Bleib doch ruhig noch«, drängte auch Amy, Sie wandte sich zum Gehen, »Ich bekomme wirklich Ärger, wenn ich mich jetzt nicht beeile. Ich rufe dich später noch an, Maria.« Und damit rannte sie quer über den Strand davon.
    Maria schaute ihr nach, bis Amy von den dichten Nebelschwaden verschluckt zu werden schien. Dann drehte sie sich wieder zu Buddy um, der sie immer noch am Arm festhielt. »Willst du wirklich schwimmen gehen?«
    Er nickte und starrte ihr in die Augen. »Sicher. Komm. Es wird super werden. Nur wir beide.« Sein Ausdruck blieb unverändert ernst, doch seine dunklen Augen wirkten plötzlich lebendig, funkelten erregt.
    »Ich bin keine so gute Schwimmerin«, gestand Maria, als sie ihm zum Wasser folgte.
    »Sieh nur, wie ruhig das Meer ist«, erwiderte er und zeigte hinaus.
    Die Wellen waren tatsächlich niedrig und rollten weich auf dem Sand aus, bevor sie sanft rauschend wieder zurückwichen.
    »Erstaunlich«, meinte Maria leise. »Es sieht fast wie ein See aus.« Sie machte ein paar Schritte ins Wasser hinein. Die Gischt schäumte um ihre Knöchel, ihre Füße sanken beim Gehen in den weichen Sand ein. »Huch! Ich dachte, du hättest was von warm gesagt!«
    Buddy lachte. Er stand bereits bis zu den Knien im Wasser. »Du wirst dich daran gewöhnen.« Er watete zurück, nahm Marias Hände und zog sie mit sich.
    »Aaah!«, kreischte sie, geschockt von der Kälte.
    Sie zog ihre Hände aus seinen und tauchte mutig unter. Man muss es schnell machen, das ist die einzige Möglichkeit, sich an die Kälte zu gewöhnen, dachte sie. Als sie wieder auftauchte, blickte sie sich suchend nach Buddy um. Er war doch direkt vor ihr gewesen. Wohin war er so plötzlich verschwunden?
    »Hier!«, rief er hinter ihr.
    Maria fuhr herum, einen Moment lang desorientiert. Die Unterströmung war stärker, als sie angenommen hatte. »Der Sog hat mich irgendwie herumgedreht«, sagte sie verwirrt.
    »Lass uns weiter hinausschwimmen, damit wir von der Unterströmung wegkommen«, schlug Buddy vor. Er tauchte einmal unter, kam wieder an die Oberfläche und schwamm dann mit langen, kraftvollen Zügen voraus.
    Er ist wirklich ein guter Schwimmer, dachte Maria überrascht, während sie zögernd hinter ihm herschwamm. Komisch, am Strand hat er immer so unbeholfen gewirkt, fast linkisch.
    »Hey, wir sind schon ziemlich weit vom Ufer weg!«, rief sie Buddy nach einer Weile zu.
    Aber er reagierte nicht, schien sie nicht zu hören. Er war jetzt mehrere Meter vor ihr, schwamm immer noch schnell und gleichmäßig, trotz der rollenden, wogenden See.
    »Hey! Buddy!«, rief sie erneut.
    Er kraulte unbeirrt weiter, mit langen, weit ausholenden Armbewegungen, das Gesicht von ihr abgewandt.
    »Buddy!«
    Marias Arme schmerzten. Sie ließ sich einen Moment treiben, um wieder zu Atem zu kommen.
    »Buddy … zu weit!«
    Der Nebel schien um sie herumzuwirbeln. Sie blickte zurück. Der Strand war nur noch eine verschwommene Linie in der Ferne, in Dunstschleier getaucht … und so weit weg.
    Das dunkle Wasser bildete hier draußen den einzigen Farbtupfer. Alles andere war grau und weiß. Der
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