Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Strandhaus

Das Strandhaus

Titel: Das Strandhaus
Autoren: R. L. Stine
Vom Netzwerk:
zusammenschlug. Alle vier schauten interessiert zu und warteten darauf, dass er wieder an der Oberfläche erschien. Wenige Sekunden später tauchte Buddy hinter dem Wellenkamm wieder auf, prustend und spuckend – und ohne Badehose.
    Stuart klatschte lachend in die Hände. »Ich hab seinen Hintern gesehen!«
    Alle lachten, sogar Maria. Buddy sah wirklich lächerlich aus, wie er sich da draußen abstrampelte. Selbst sie musste das zugeben.
    Er drohte ihnen mit der Faust und tauchte dann unter einer weiteren Welle hindurch, verzweifelt auf der Suche nach seiner versunkenen Badehose.
    Wieder vergeblich.
    »Bringt mir eine andere!«, rief Buddy atemlos, während er so nahe an den Strand herankraulte, wie er sich traute.
    »Was? Ich kann dich nicht hören!«, rief Stuart zurück und legte eine Hand ans Ohr, als verstände er nicht.
    »Ein Handtuch!«, rief Buddy unglücklich. »Bringt mir wenigstens ein Handtuch, okay?«
    »Kann dich nicht verstehen!«, wiederholte Stuart.
    Buddy brüllte seine Bitte so laut, wie er konnte.
    »Schätze, er will, dass wir gehen«, meinte Stuart unbekümmert. Er nahm Marias Hand und machte Anstalten, sie vom Ufer wegzuziehen, »Hey, Stuart, warte! Wir können ihn doch nicht einfach da draußen lassen!«, protestierte Maria.
    »Um was wollen wir wetten?«, lautete Stuarts Antwort.
    Und bevor Maria ganz begriff, was geschah, gingen sie alle vier davon, lachend und quatschend und sich gegenseitig spielerisch in die Seite boxend, während Stuart eine unglaublich komische Imitation der Szene lieferte, wie Buddy von dem überfüllten Strand wegzukommen versuchte – ohne Hose.
     
    Eine Weile später, als die ersten Schatten über den Sand krochen und die Sonne hinter den Dünen unterging, sammelte Maria ihre Sachen ein und stopfte sie in ihre Strohtasche.
    Seemöwen patroullierten am Saum des Wassers entlang und suchten nach Resten, die die Strandbesucher übrig gelassen hatten. Ein paar Schwimmer trotzten der Kälte des spätnachmittäglichen Ozeans. Aber die Wellen waren jetzt wesentlich höher, und die Luft brachte die Kühle des Abends mit sich. Die meisten Leute, einschließlich Ronnie und Amy, hatten inzwischen ihre Sachen gepackt und waren nach Hause gegangen.
    Was für ein irrer Nachmittag, dachte Maria und lächelte vor sich hin. Dieser Stuart ist ein richtiger Clown.
    Sie hatte den Gedanken kaum zu Ende gedacht, als er neben ihr auftauchte. Er trug einen orange-gelbgestreiften Bademantel über seinen Schwimmshorts und ein Handtuch um die Schultern geschlungen. »Worüber lächelst du, Maria?«
    Sie zuckte die Achseln. »Ach, nur so.«
    »Hör mal … äh … Ronnie und Amy fahren heute Abend ins Dunehampton Drive-in.«
    »Was wird denn gespielt?«, fragte sie, während sie sich abmühte, ihre zusammengefaltete Stranddecke in die Strohtasche zu zwängen.
    »DAS Ungeheuer der schwarzen Lagune« ,erklärte Stuart. »Willst du nicht auch hingehen? Ich meine, mit mir?«
    »Ja«, antwortete sie eifrig. Dann verblasste ihr Lächeln. »O nein, ich kann nicht! Ich hab Buddy praktisch versprochen, heute etwas mit ihm zu unternehmen.«
    »Buddy?« Stuart grinste und schlug mit seinem Handtuch spielerisch nach einem Büschel Strandhafer. »Vergiss ihn. Der schwimmt wahrscheinlich immer noch im Meer!«
    Sie mussten beide lachen. Maria fing sich als Erste. »Das war wirklich gemein.«
    »Ja, ich weiß«, meinte er grinsend. »Wo wohnt er eigentlich? Ist er aus der Stadt?«
    »Ich glaube nicht«, erwiderte sie. »Er wohnt dort in dem neuen Haus da drüben am Ende des Strandes.«
    Das Haus, ein großes, massives Gebilde aus Redwood, stand direkt am Wasser und ragte auf hölzernen Stützpfeilern ein Stück auf den Ozean hinaus.
    »Was, da? Ich habe gehört, das Haus soll irgendwas Unheimliches an sich haben. Es soll leer stehen, seit es damals gebaut wurde.«
    »Jetzt steht es nicht mehr leer«, erwiderte Maria. »Ich habe Buddy dort gesehen.«
    »Versetz ihn heute Abend«, drängte Stuart, der immer noch auf das dunkle Strandhaus in der Ferne starrte.
    »Warum?«, wollte sie wissen.
    »Weil er übergeschnappt ist«, witzelte er. »Nein, jetzt mal im Ernst«, bat er, während sie langsam am Strand entlanggingen und ihre nackten Füße bei jedem Schritt im weichen Dünensand versanken. »Er ist so … seltsam.«
    »Er ist sehr sensibel«, sagte Maria aus dem Gefühl heraus, Buddy verteidigen zu müssen.
    »Sensibel? Du meinst, er hat keinen Sinn für Humor«, erwiderte Stuart hitzig. »Er ist ein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher