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Das Spiel beginnt - Lost Souls ; Band 1

Das Spiel beginnt - Lost Souls ; Band 1

Titel: Das Spiel beginnt - Lost Souls ; Band 1
Autoren: Baumhaus
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versuchte, sich auf die Seite zu rollen, aber da war nirgends Platz.
    Neiiiiiin!, schrie John Montoya irgendwo in der Garage, doch Nathan hatte ihn jetzt aus den Augen verloren.
    »Neiiiiiiiin!«, schrie Nathan und warf sich auf Thomlinson.
    Der drehte sich um, Nathan riss ihm die Pistole aus der Hand. Ein Schuss löste sich, ging aber ins Leere. Arda kam wieder auf die Beine und griff Thomlinson von hinten an.
    Während Nathan mit Thomlinson um die Waffe rang, merkte er, wie sein Griff schwächer wurde, weil er mit seinen immer noch zusammengebundenen Händen nicht genügend Druck ausüben konnte. Deshalb lauschte er verzweifelt, ob er eine andere Frequenz hören konnte, klammerte sich fest an Thomlinson und zog den Mann mit sich.
    Der Boden unter ihnen öffnete sich und alle drei, Nathan, Thomlinson und Arda, fielen auf einen weißen Sandstrand.
    Nathan landete unsanft auf Thomlinson, der die Pistole losgelassen hatte, und die Waffe hüpfte über den Sand davon.
    Nathan rappelte sich auf und rannte auf sie zu; jetzt, wo er die Hände frei hatte, wollte er sie packen und ins Wasser werfen, während Thomlinson wertvolle Zeit damit vergeudete, sich verblüfft in der Umgebung umzusehen. Kaum aber hatte Nathan die Hand um die Waffe geschlossen, schlug Thomlinson von hinten auf ihn ein, sodass Nathan ein zweites Mal zu Boden ging und sich das Kinn im Sand aufschürfte.
    Arda stürmte auf Thomlinson ein und eine kleine Sandlawine ergoss sich über die Pistole und verschüttete sie.
    Thomlinson, der unentwegt fluchte, schleuderte Arda von sich, verpasste ihm einen Fausthieb ins Gesicht und fing an, im Sand nach seiner Waffe zu suchen. Eine Sekunde später hatte er sie gefunden, als Nathan gerade wieder auf die Füße kam.
    Mit weit aufgerissenen, angsterfüllten Augen richtete Thomlinson die Waffe erst auf Nathan, dann auf Arda, schließlich noch einmal auf Nathan.
    Nathan stand auf, breitete die Arme aus und versuchte, tapfer seine Angst zu ignorieren. »Und? Erschießen Sie uns jetzt? Sollen wir uns vielleicht noch umdrehen, damit es leichter für Sie wird?«
    »Halt’s Maul.« Thomlinson sah sich nervös um. »HALT DEIN MAUL.«
    In diesem Augenblick rannte John Montoya, der in dieser Frequenz Gestalt angenommen hatte, von der Seite auf sie zu. Er packte die Pistole und riss sie in der gleichen Sekunde nach oben, in der Thomlinsonschoss. Ohne innezuhalten schlug er Thomlinson so hart ins Gesicht, dass dessen Nase zu bluten anfing, und dann schlug er ihn bewusstlos. Er drehte ihn um, sodass er mit dem Gesicht nach unten im Sand lag, zog ein Paar Handschellen aus der Rückseite seines Gürtels und legte sie ihm an.
    Dann wandte er sich um und sah Arda und Nathan an. »Alles in Ordnung, Jungs?«
    »Ja.« Nathan klopfte sich den Sand aus dem Gesicht und stand auf.
    »Dad?« Ardas Stimme überschlug sich vor Verblüffung. »Dad?« Und schon rannte er über den Sand auf seinen Vater zu und schlang ungestüm die Arme um ihn. John drückte seinen Sohn so fest an sich, dass Nathan nicht wusste, wie Arda Luft bekam.
    Und wie er da im Schatten einer Palme stand, sah Nathan, wie stark das Band gewesen war, das Vater und Sohn verbunden hatte. Kein Wunder, dass es so schwierig ist, mit Arda klarzukommen. Nathan konnte sich nicht vorstellen, wie es sein musste, jemanden zu verlieren, der einem so nahestand. Er hielt nach Kukulkan und seiner Mutter Ausschau, aber keiner der beiden hielt sich in dieser Frequenz auf.
    Er setzte sich in den Sand und wartete. Sie hatten alle Zeit der Welt.

Nachwort
    N athan saß auf dem Bettrand und hätschelte sein Kopfweh und eine Unzahl blauer Flecken. Das Letzte, was er wollte, war wach zu sein. Er warf einen Blick auf seinen Computer und sah, dass es fast ein Uhr war – allerdings leider mittags. Nathan legte sich ein Kissen aufs Gesicht. Die ganze Nacht hatte er von dem Kampf mit Thomlinson geträumt. Und immer wieder hatte er das Gespräch vor Augen, das Arda und er mit John geführt hatten: dass John jetzt im Reinen mit sich war und sich für immer in eine Frequenz begeben musste, die mit Nathans und Ardas Heimatfrequenz nicht interagieren konnte. Und so sehr sich Nathan auch darum bemühte, er konnte einfach nicht vergessen, wie sehr Arda geweint hatte, als sie seinen Dad verlassen mussten. Sein Anblick hatte Nathan mehr geschmerzt als seine eigenen Kümmernisse. Es war ein Schmerz, den man empfand, wenn man einen Menschen verlor, den man sehr liebte; ein Gefühl, das Nathan noch nicht
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