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Das Spiel

Das Spiel

Titel: Das Spiel
Autoren: Stephen King
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sie tatsächlich zu Maddy ging, wenn diese Lektion in Demütigung vorbei war, würde er weiter darauf bestehen, dass ihm nichts so fern gelegen hätte wie Vergewaltigung.
    Er stemmte die rosa Hände gegen ihre Schenkel und begann ihr die Beine zu spreizen. Sie wehrte sich nicht sehr; im Augenblick war sie so entsetzt und fassungslos über das, was sich hier abspielte, dass sie kaum Widerstand leisten konnte.
    Und das ist genau das richtige Verhalten, sagte die vertrautere Stimme in ihrem Inneren. Bleib einfach ruhig liegen, und lass ihn seinen Saft verspritzen. Schließlich, was ist schon dabei? Er hat es schon mindestens tausendmal vorher gemacht, und du bist nie grün dabei geworden. Falls du es vergessen hast, es ist schon ein paar Jahre her, seit du eine errötende Jungfrau warst.
    Und was konnte passieren, wenn sie nicht auf diese Stimme hören würde? Was war die Alternative?
    Wie als Antwort erstand ein grässliches Bild vor ihrem geistigen Auge. Sie sah sich selbst, wie sie vor einem Scheidungsgericht aussagte. Sie wusste nicht, ob es so etwas wie Scheidungsgerichte in Maine noch gab, aber das beeinträchtigte die Vision in keiner Weise. Sie sah sich in ihrem konservativen rosa Donna-Karan-Hosenanzug mit der apricotfarbenen Seidenbluse darunter. Knie und Knöchel hatte sie züchtig zusammengekniffen. Ihr kleines Handtäschchen, das weiße, lag auf ihrem Schoß. Sie sah, wie sie einem Richter, der wie der selige Harry Reasoner aussah, die Aussage machte, ja, es stimmte, dass sie Gerald freiwillig zum Sommerhaus begleitet hatte, ja, sie hatte zugelassen, dass er sie mit zwei Handschellen Marke Kreig an die Bettpfosten gefesselt hatte, ebenfalls freiwillig, und ja, sie hatten solche Spiele schon früher gespielt, wenn auch nie in dem Haus am See.
    Ja, Euer Ehren. Ja.
    Ja, ja, ja.
    Während Gerald ihr weiter die Beine spreizte, hörte sich Jessie dem Richter, der wie Harry Reasoner aussah, weiter erzählen, wie sie mit Seidenschals angefangen hatten, wie sie die Fortsetzung des Spiels, von Schals zu Stricken zu Handschellen geduldet hatte, obwohl ihr die ganze Sache schon bald zuwider geworden war. Bis sie sie regelrecht abstoßend gefunden hatte. So abstoßend, dass sie an einem Wochentag im Oktober die dreiundsechzig Meilen von Portland zum Kashwakamak Lake mit Gerald gefahren war; so abstoßend, dass sie wieder einmal geduldet hatte, wie ein Hund angekettet zu werden; so gelangweilt, dass sie nur ein so dünnes Nylonhöschen angehabt hatte, dass man die Kleinanzeigen der New York Times durch den Stoff hätte lesen können. Der Richter würde alles glauben und aufrichtig mit ihr fühlen. Selbstverständlich. Wer nicht? Sie sah sich selbst, wie sie im Zeugenstand saß und sagte: »Da lag ich also mit Handschellen an die Bettpfosten gefesselt und trug nur Unterwäsche von Victoria’s Secret und ein Lächeln, aber ich änderte meine Meinung in letzter Minute, und Gerald wusste es, und darum war es eine Vergewaltigung.«
    Ja, Sir, damit würde sie echt glaubhaft dastehen. Jede Wette.
    Sie erwachte aus dieser abstoßenden Vorstellung, als Gerald an ihrem Höschen zerrte. Er kniete zwischen ihren Beinen, und sein Gesicht war so konzentriert, dass man meinen konnte, er wollte das Staatsexamen ablegen, und nicht seine widerspenstige Frau nehmen. Ein weißer Speichelfaden hing von der Mitte seiner dicken Unterlippe herab.
    Lass ihn gewähren, Jessie. Lass ihn seinen Saft verspritzen. Das Zeug in seinen Hoden macht ihn wahnsinnig, das weißt du. Das macht sie alle wahnsinnig. Wenn er es losgeworden ist, kannst du wieder vernünftig mit ihm reden. Dann kannst du mit ihm fertigwerden. Also mach keinen Aufstand – bleib einfach liegen, bis er es abgeschossen hat.
    Guter Rat, und sie vermutete, sie hätte ihn befolgt, wäre da nicht diese neue Stimme in ihr gewesen. Dieser namenlose Neuankömmling glaubte eindeutig, dass Jessies bisherige Beraterin – die Stimme, die sie im Lauf der Jahre Goodwife Burlingame getauft hatte – eine Zimperliese erster Kajüte war. Jessie hätte die Dinge dennoch mehr oder weniger ihren gewohnten Lauf nehmen lassen, aber dann geschah zweierlei gleichzeitig. Als Erstes kam die Erkenntnis, dass ihre Hände zwar an die Bettpfosten gefesselt, ihre Füße und Beine aber frei waren. Im selben Augenblick fiel der Speichelfaden von Geralds Kinn. Er baumelte einen Moment und wurde länger, dann fiel er direkt über dem Nabel auf ihren Leib. Etwas an diesem Gefühl war vertraut, und sie wurde von
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