Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Schicksal ist ein mieser Verräter (German Edition)

Das Schicksal ist ein mieser Verräter (German Edition)

Titel: Das Schicksal ist ein mieser Verräter (German Edition)
Autoren: John Green
Vom Netzwerk:
der Fernbedienung und drückte wieder auf Pause. »Was ist los?«
    »Ich meine nur, glaubt ihr, ihr bleibt zusammen?«
    »Ja, natürlich. Natürlich«, sagte Dad. »Deine Mutter und ich lieben uns, und wenn wir dich verlieren, stehen wir das gemeinsam durch.«
    »Schwört bei Gott«, sagte ich.
    »Ich schwöre bei Gott«, sagte er. Ich sah Mom an. »Ich schwöre bei Gott«, sagte auch sie. »Warum machst du dir deswegen Gedanken?«
    »Ich will einfach nicht euer Leben kaputt machen oder so was.«
    Mom beugte sich zu mir und drückte das Gesicht in meine unordentlichen, verwuschelten Haare und küsste mich oben auf den Scheitel. Ich sagte zu Dad: »Ich will nicht, dass du ein schrecklicher, arbeitsloser Alkoholiker wirst oder so.«
    Mom lächelte. »Dein Vater ist nicht Peter Van Houten. Du weißt von allen am besten, dass es möglich ist, mit Schmerzen zu leben.«
    »Ja, okay«, sagte ich. Mom umarmte mich, und ich ließ sie, auch wenn ich eigentlich nicht umarmt werden wollte. »Okay, du kannst den Fernseher jetzt weiterlaufen lassen«, sagte ich. Anastasia wurde rausgeschmissen. Sie rastete völlig aus. Es war toll.
    Ich aß ein paar Bissen zu Abend – Farfalle mit Pesto – und schaffte es sogar, sie unten zu behalten.

KAPITEL FÜNFUNDZWANZIG
     
    Am nächsten Morgen schreckte ich panisch aus dem Schlaf, weil ich geträumt hatte, ich sei allein und ohne Boot mitten in einem riesigen See. Ich setzte mich mit einem Ruck auf, so dass ich an den Schläuchen des BiPAP riss, und spürte Moms Arm um mich.
    »Hey, alles okay?«
    Mein Herz raste, aber ich nickte. Mom sagte: »Kaitlyn ist am Telefon für dich.« Ich zeigte auf das BiPAP. Sie half mir, es abzunehmen, dann gab sie mir mein Handy. Ich sagte: »Hallo, Kaitlyn.«
    »Ich rufe nur an, um nach dem Rechten zu sehen«, sagte sie. »Hören, wie es dir geht.«
    »Ja, danke«, sagte ich. »Es geht so.«
    »Du hast wirklich fürchterlich Pech gehabt, Darling. Das alles ist absolut unzumutbar .«
    »Scheint so«, sagte ich. Ich dachte nicht viel über Pech nach oder über Glück. Ehrlich gesagt hatte ich keine Lust, über irgendwas mit Kaitlyn zu sprechen, aber sie ließ nicht locker.
    »Und, wie war es so?«, fragte sie.
    »Als mein Freund gestorben ist? Ätzend.«
    »Nein«, sagte sie. »Verliebt zu sein.«
    »Oh«, sagte ich. »Oh. Es war … es war schön, mit jemandem zusammen zu sein, der so interessant ist. Wir waren sehr unterschiedlich, und wir waren in vielen Sachen anderer Meinung, aber es war immer so interessant , weißt du?«
    »Nein, ich weiß es nicht. Die Knaben aus meiner Bekanntschaft sind ungeheuer und geradezu beleidigend uninteressant.«
    »Er war vielleicht nicht vollkommen. Er war kein Märchenprinz oder Traummann oder so. Manchmal hat er versucht so was zu sein, aber ich mochte ihn am liebsten, wenn er es nicht versuchte.«
    »Hast du so was wie ein Album mit Fotos und den Briefen, die er dir geschrieben hat?«
    »Nein. Ich habe ein paar Fotos, aber er hat mir eigentlich nie Briefe geschrieben. Bis auf, na ja, da fehlen ein paar Seiten in seinem Notizbuch, die vielleicht für mich bestimmt waren, aber ich schätze, sie sind im Müll gelandet oder sonst irgendwie verloren gegangen.«
    »Vielleicht hat er sie dir mit der Post geschickt«, sagte sie.
    »Nein, dann wären sie längst angekommen.«
    »Dann hat er sie vielleicht nicht für dich geschrieben«, wandte sie ein. »Vielleicht … ich meine, ich will dir nicht zu nahe treten, aber vielleicht hat er die Seiten an jemand anderen geschrieben und abgeschickt …«
    »VAN HOUTEN!«, rief ich.
    »Alles in Ordnung? Hast du gehustet?«
    »Kaitlyn, ich hab dich lieb. Du bist ein Genie. Ich muss los.«
    Ich legte auf, rollte mich auf die Seite, holte den Laptop unter dem Bett hervor, schaltete ihn an und schickte eine E-Mail an lidewij.vliegenthart.
     
Lidewij,
 
ich glaube, Augustus Waters hat ein paar Seiten aus einem Notizblock an Peter Van Houten geschickt, kurz bevor er (Augustus) gestorben ist. Es ist sehr wichtig für mich, dass jemand diese Seiten liest. Ich würde sie natürlich auch gern lesen, aber vielleicht sind sie nicht für mich bestimmt. So oder so, sie müssen gelesen werden. Es ist ganz wichtig. Kannst Du helfen?
 
Deine Freundin
Hazel Grace Lancaster
     
    Sie antwortete eine Stunde später.
     
Liebe Hazel,
 
ich habe nicht gewusst, dass Augustus gestorben ist. Diese Nachricht macht mich sehr traurig. Er ist so ein charismatischer junger Mann gewesen. Es tut mir unendlich leid
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher