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Das Schicksal des Highlanders

Das Schicksal des Highlanders

Titel: Das Schicksal des Highlanders
Autoren: Hannah Howell
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»Den Gedanken kannst du vergessen, Bruder. Ich ziehe nicht in den Krieg, um den Tod zu suchen. Ich bin wohl in die Frau meines Bruders verliebt, und das quält mich, aber ich denke, ich liebe auch mich selbst. Ich werde Engländer umbringen und, so Gott will, auch dieses Gefühl, dass uns beiden Verdruss bereitet. Das ist alles.«
    »Wirst du bis zur Morgenfeier bleiben?«
    »Ich werde beim ersten Tageslicht aufbrechen. Ein paar Kirkcaldys wollen bei Tagesanbruch nach Frankreich, und ich werde mit ihnen reiten.« Kurz umarmte er Balfour. »Ich werde nicht für immer fortbleiben. Ich bin doch kein Narr, der seine Tage damit verbringt, sich nach dem zu verzehren, was er nicht haben kann. Ich werde wiederkommen.« Er seufzte und blickte forschend auf die Menge. »Und nun muss ich es Eric beibringen.«
    Balfour sah Nigel in der Menge verschwinden und seufzte. Als Maldie neben ihm auftauchte und ihn an der Hand nahm, drückte er sie ganz fest. Ihr fragender Blick verriet ihm, dass sie noch nichts von Nigel wusste. Da es ihr leicht fiel, seinen Gemütszustand zu erspüren, vermied er jeden Gedanken an Nigel. Und weil er die Freude ihres Hochzeitstages nicht trüben wollte, beschloss er, ihr die traurige Nachricht von Nigel erst später zu erzählen.
    »Glaubst du, wir können uns jetzt ungesehen davonschleichen?«, fragte er und nahm sie in den Arm.
    »Das bezweifle ich.« Sie lachte leise und schüttelte den Kopf. »Es sind einfach zu viele Leute da. Allein um zur Türe zu kommen, müssten wir ein paar zur Seite schubsen. Deshalb werden wir wohl kaum eine Chance haben, uns ungesehen davonzuschleichen.«
    »Stimmt.« Er grinste und hob sie hoch. »Dann machen wir eben einen richtigen Auftritt daraus!«
    Maldie lachte und verbarg ihr Gesicht an seinem Hals, als er durch die johlende Menge schritt. Einige der Bemerkungen, die man ihnen nachrief, als sie den großen Saal verließen, ließen sie erröten. Sie erkannte die Stimme ihres Onkels, der ihnen ein paar ziemlich dreiste Vorschläge nachbrüllte, und schwor sich, ihn dafür bezahlen zu lassen. Aber auch als sie den Saal hinter sich hatten, hörte ihr Spießrutenlauf nicht auf. Überall in der Burg waren Menschen. Sie gingen an vergnügten Gästen vorbei die Treppe hoch und durch den oberen Saal. Als sie ihr Schlafzimmer schließlich leer vorfanden, war Maldie fast etwas enttäuscht.
    »Einer von uns hat eine zu große Familie«, sagte sie. Er schloss die Türe und zog den Riegel mit Nachdruck zu. Als er sie aufs Bett warf, musste sie lachen.
    Balfour legte sich auf sie und gab ihr einen schnellen, harten Kuss. »Hier war mehr als genug Platz, bis die Kirkcaldys anfingen, durch die Tore zu strömen. Du hast sehr schön ausgesehen in deinem Kleid«, murmelte er und begann es aufzuschnüren.
    »Ja, das hab ich.« Sie grinsten sich kurz an. »Es gefällt mir wirklich ausnehmend gut. Du könntest also etwas vorsichtiger sein.« Ihre Worte wurden von dem Kleid erstickt, das er ihr eilig über den Kopf zog und beiseitewarf.
    »Ich war vorsichtig. Ich hab es dir nicht vom Körper gerissen, auch wenn ich Lust darauf gehabt hätte.«
    Sie schlang die Arme um seinen Hals. »Das hat ganz schön lange gedauert, nicht?«, flüsterte sie an seinen Lippen.
    »Zu lang!«
    »Aber es ist unsere Hochzeitsnacht. Wir sollten wenigstens versuchen, unsere Gier zu zügeln.«
    Sie wand sich aus seinem Griff und kniete sich neben ihn, wobei sie seinem Stirnrunzeln mit einem süßen Lächeln begegnete. Ihr Verlangen nach ihm war so stark, dass es sie ganz schwach machte; ein amüsanter Widerspruch, wie sie fand. Dennoch war Maldie entschlossen, eine gewisse Kontrolle über ihre Leidenschaft zu gewinnen. Es war immerhin ihre Hochzeitsnacht – so etwas erlebte man nur einmal im Leben, und sie wollte, dass ihre Vereinigung etwas Besonderes war. Das erste Mal, dass sich Balfour und sie als Mann und Frau trafen, sollte keine hastige, gierige, blinde Paarung werden. Sie war zu ausgehungert nach Balfour, um sich all ihre Träume zu erfüllen, aber sie war entschlossen, es wenigstens zu versuchen, einen oder zwei davon wahr zu machen.
    »Ich bin wirklich gierig, Mädchen.« Er fluchte leise, als sie seine Hände, die nach ihr greifen wollten, mit einem sanften Klaps beiseiteschob.
    »Ich auch, aber einer von uns muss sich etwas beherrschen, und es ist offensichtlich, dass du es nicht sein wirst.«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob es mir gefällt, dass du dich noch beherrschen kannst«, grummelte er. Doch
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