Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Titel: Das Reich des dunklen Herrschers - 8
Autoren: Terry Goodkind
Vom Netzwerk:
Richard sie an.
    Kahlan stöpselte das Fläschchen wieder zu und ging neben ihm in die Hocke. »Und weiter?«
    »Mach mir eine Infusion aus Königskerze.«
    »Königskerze, Königskerze«, murmelte Kahlan, während sie sich an die Arbeit machte.
    Während Richard seine Instruktionen erteilte, war ein halbes Dutzend Personen damit beschäftigt, Sude herzustellen, Kräuter zu mahlen, zu zerreiben und zu filtern. Waren diese fertig, wurden einige Zubereitungen miteinander vermengt, während man andere, deren Herstellung noch nicht ganz abgeschlossen war, zunächst gesondert aufbewahrte. Während des gesamten Arbeitsprozesses wurde die Vielzahl der verschiedenen Arbeitsvorgänge zusammengeführt und an speziellen Punkten vereinfacht.
    Richard winkte Owen zu sich, der sich darauf die Hände an den Hosenbeinen abwischte und sich in Erwartung neuer Instruktionen über ihn beugte.
    »Kühlen«, sagte Richard mit geschlossenen Augen. »Wir benötigen etwas Kühles. Wir müssen es irgendwie abkühlen.«
    Owen überlegte kurz. »Nicht weit von hier gibt es einen Bach.«
    Richard deutete mit der Hand auf verschiedene Plätze, an denen Leute arbeiteten. »Schütte die Schüsseln mit Zubereitungen und Pulvern dort drüben in den Kessel mit kochendem Wasser. Dann trag ihn zum Bach und halte ihn hinein, bis er abgekühlt ist.« Mit erhobenem Finger mahnte er zur Vorsicht. »Aber nicht zu tief, damit das Wasser aus dem Bach nicht in den Kessel schwappt und alles verdirbt.«
    Owen schüttelte den Kopf. »Bestimmt nicht.«
    Ungeduldig stand er daneben, während Kahlan den Inhalt der flachen Schüsseln in den Kessel mit kochendem Wasser gab. Schließlich reichte sie ihm den Kessel an, worauf er sofort zur Tür hinauseilte, um ihn im Bach abzukühlen. Cara folgte ihm nach draußen, um sicherzugehen, daß dem Gebräu, vielleicht Richards einzige Chance, sein Leben zu retten, nichts zustieß.
    Unterdessen hockte Jennsen auf der anderen Seite neben ihm auf dem Boden und hielt seine Hand. Kahlan strich sich mit dem Handrücken nervös das Haar aus dem Gesicht, ehe sie sich ebenfalls neben ihm niederließ und, während sie auf Caras und Owens Rückkehr warteten, seine freie Hand ergriff.
    Es schien Stunden zu dauern, bis Owen endlich mit dem Kessel zurückgelaufen kam, auch wenn Kahlan wußte, daß in Wirklichkeit nicht annähernd so viel Zeit verstrichen war.
    »Seih es durch ein Tuch«, wies Richard sie an, »aber drück das Tuch am Schluß nicht aus, sondern laß die Flüssigkeit einfach durchlaufen, bis du etwa eine halbe Tasse hast. Sobald das erledigt ist, gib das Öl hinzu.«
    Alles stand daneben und schaute Kahlan bei der Arbeit zu. Als sie genügend Flüssigkeit aus dem Kessel in der Tasse aufgefangen hatte, goß sie das Öl hinzu.
    »Rühr es mit einer Zimtstange um«, wies Richard sie an.
    Owen kletterte sogleich auf einen Hocker. »Ich meine mich zu erinnern, hier irgendwo Zimt gesehen zu haben.« Er reichte Kahlan eine Stange, worauf sie augenblicklich daranging, die goldene Flüssigkeit umzurühren - doch das Ergebnis blieb unbefriedigend.
    »Öl und Wasser wollen sich nicht mischen«, erklärte sie, an Richard gewandt.
    Er hatte seinen Kopf auf die ihr abgewandte Seite gewälzt. »Versuch es weiter. Irgendwann kommt der Moment, da sich beides vermengt.«
    Unschlüssig rührte sie weiter, obwohl unverkennbar war, daß sich das Öl längst zu Klumpen verdickt hatte und sich nicht mit dem durch das Tuch geseihten Wasser vermischen ließ. Je mehr es abkühlte, desto weniger sah es danach aus, als wollte die Sache funktionieren.
    Kahlan spürte eine erste verzweifelte Träne über ihre Wange rollen und von ihrem Kinn herabtropfen.
    Plötzlich stockte der Tasseninhalt: tapfer rührte sie dennoch weiter, um Richard den Mißerfolg nicht eingestehen zu müssen. Der wachsende Kloß in ihrem Hals machte das Schlucken zunehmend schwierig.
    Und auf einmal verflüssigte sich der Tasseninhalt wieder! Kahlan entfuhr ein überraschtes Keuchen. Mit zusammengekniffenen Augen beobachtete sie, wie der Tasseninhalt sich urplötzlich in eine geschmeidige, sirupartige Flüssigkeit verwandelte.
    »Richard!« Sie wischte sich die Träne aus dem Gesicht. »Endlich haben sich die beiden Flüssigkeiten vermischt. Was jetzt?«
    Er streckte seine Hand vor. »Dann ist es fertig. Flöß es mir ein.«
    Jennsen und Cara halfen ihm, sich aufzurichten. Kahlan setzte ihm die kostbare Tasse mit beiden Händen vorsichtig an die Lippen und kippte sie etwas, um ihm das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher