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Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)
Autoren: Simon R. Green
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Befehlshaber raunte eine Erkl ä rung, von der nur die Worte „jungfr ä ulich“ und „unber ü hrt“ deutlich zu verstehen waren. S ä mtliche Goblins starrten Rupert an, und einige feixten vielsagend.
    „Als Prinz hat man es schwer“, verteidigte Rupert sich und lief gegen seinen Willen knallrot an. „Oder will einer von euch etwas anderes behaupten?“
    Er packte das Schwert und durchtrennte mit einem einzigen Hieb einen ü berh ä ngenden Ast. Das lose Ende klatschte dumpf zu Boden.
    „Verärgert ihn nicht“, murmelte der kleinste Goblin.
    „Halt endlich den Mund!“, fauchte der Anf ü hrer der Goblinschar. „ Ü berlegt doch mal: Wir sind dreizehn gegen einen. Wenn wir alle gleichzeitig gegen ihn vorgehen, ist es aus mit ihm.“
    „Willst du darauf wetten?“, fragte eine anonyme Stimme aus dem Hintergrund.
    „Ruhe! Wenn ich den Befehl erteile, greift ihr an. Attacke!“
    Er trat vor und schwang drohend sein Schwert, und die anderen Goblins folgten ihm eher z ö gernd. Rupert tat einen Schritt nach vorn, nahm Ma ß und streckte den Obergoblin mit einem Faustschlag nieder. Die ü brigen Goblins bremsten ihren Angriffsdrang, warfen einen Blick auf ihren gefallenen Anf ü hrer und lie ß en prompt die Waffen fallen. Rupert scheuchte sie zusammen, trieb die Schar so weit zur ü ck, dass sie au ß er Reichweite ihrer Schwerter und Äxte war, und lehnte sich dann l ä ssig gegen einen Baumstamm, w ä hrend er ü berlegte, was er mit den Kerlchen anfangen sollte. Sie waren so absolute Nieten, dass er nicht das Herz hatte, sie zu t ö ten. Der Befehlshaber setzte sich auf, sch ü ttelte den Kopf, um seine Gedanken zu ordnen, und merkte, dass er das besser unterlassen h ä tte. Er bem ü hte sich, Rupert mit verdrießlichen, herausfordernden Blicken einzusch ü chtern, hatte damit allerdings wenig Erfolg.
    „Habe ich nicht gleich gesagt, dass dreizehn eine Ungl ü ckszahl ist?“, motzte der kleinste Goblin.
    „So“, sagte Rupert. „Nun h ö rt mal alle gut zu. Wenn ihr mir versprecht, dass ihr verdammt schnell verschwindet und mich nicht weiter bel ä stigt, will ich ausnahmsweise darauf verzichten, euch dem Einhorn in kleinen Brocken zum Fra ß vorzuwerfen. Wie klingt das?“
    „Akzeptabel“, meldete sich der kleinste Goblin hastig zu Wort. „Echt akzeptabel.“
    Die meisten anderen Goblins nickten.
    „Bekommen wir zuerst unsere Waffen zur ü ck?“, fragte der Anf ü hrer der Goblins.
    Rupert lachte. „Sehe ich aus wie ein Irrer?“
    Der Befehlshaber zuckte mit den Schultern. „Versuchen kann man’s ja mal. Na gut, edler Held, der Handel gilt.“
    „Ihr werdet mir nicht folgen?“
    Der Goblin-Anf ü hrer warf ihm einen harten Blick zu. „Sehe ich aus wie ein Irrer? So, wie du die Truppenmoral untergraben hast, wird es mich Wochen harter Arbeit kosten, aus diesem Haufen wieder eine ordentliche Armee zu machen. Ich f ü r meinen Teil, edler Held, sp ü re nicht das geringste Verlangen, dich je wiederzusehen.“
    Er rappelte sich hoch und f ü hrte die Goblins zur ü ck in den Wald. Sekunden sp ä ter war die Schar wie vom Erdboden verschwunden. Rupert schob lächelnd das Schwert in die Scheide. Endlich kriegte er den Dreh mit diesen Questen heraus.

    Eine Stunde sp ä ter wechselte Rupert vom Schlingforst in den Düsterwald, und das Tageslicht lie ß rasch nach. Hoch ü ber ihm verflochten sterbende B ä ume ihre dürren Ä ste zu einer dichten Kuppel, die keinen Sonnenstrahl durchlie ß , und von einer Sekunde zur n ä chsten verwandelte sich der Nachmittag in tiefste Nacht. Er z ü gelte das Einhorn und warf einen Blick ü ber die Schulter zur ü ck, aber das Tageslicht konnte ihm in den Düsterwald nicht folgen. Rupert starrte wieder nach vorn, t ä tschelte dem Einhorn beruhigend den Hals und wartete, bis sich seine Augen an die Finsternis gew ö hnt hatten.
    Phosphoreszierende Schw ä mme umgaben die modrigen Baumstämme mit einem silbrigen Schimmer, und in weiter Ferne glaubte er kurz einen hellen Schein zu sehen, als h ä tte jemand eine T ü r ge ö ffnet und dann rasch wieder geschlossen, aus Angst, unerw ü nschte Aufmerksamkeit zu wecken. Rupert linste nerv ö s umher und horchte auf jeden Laut, aber ringsum herrschte Grabesstille. In der Luft hing schwer der s üß liche Gestank von Tod und Fäulnis.
    Allm ä hlich hatten sich seine Augen so an die Umgebung angepasst, dass er den schmalen Weg erkannte, der ins Herz des Düsterwaldes f ü hrte, und er bedeutete dem Einhorn, sich
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