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Das Rätsel des Orakels - Die Zeitdetektive ; 8

Das Rätsel des Orakels - Die Zeitdetektive ; 8

Titel: Das Rätsel des Orakels - Die Zeitdetektive ; 8
Autoren: Ravensburger
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spöttisch und lachte kehlig. „Und ihr wollt einen Blick in die Zukunft riskieren?“
    „Ich schon“, sagte Kim schnell.
    „Gut, aber wen hast du denn da noch dabei?“ Fatima zeigte mit einem langen, dünnen Finger auf die Katze.
    „Das ist Kija“, sagte Kim freundlich.
    Langsam nickte die Wahrsagerin. „Eine sehr ungewöhnliche Katze. Es geht etwas von ihr aus, etwas Magisches … Aber wie dem auch sein, kommt rein, sofern ihr mit meinen Preisen einverstanden seid.“ Energisch pochte der dünne Finger auf ein Preisschild an der Innenseite der Tür.
    Kim schluckte, ging dann aber mit den anderen hinein. Im Wohnwagen herrschte violettes Schummerlicht. Die Wände waren mit schwarzem Samt überzogen, auf dem silberne Sterne glitzerten. In der Mitte des Raums stand ein kleiner Tisch, auf dem sich eine Kristallkugel befand. Fatima versenkte den Zigarillo in einem klobigen Aschenbecher und setzte sich hinter den Tisch. Dann bat sie die Kinder, ihr gegenüber Platz zu nehmen.
    Als Fatima bemerkte, dass Kim die Kugel anstarrte, sagte sie stolz: „Diese Kugel ist geweiht und bezieht ihre Energie ausschließlich vom Mondlicht.“
    Sie zog eine Schachtel Streichhölzer hervor und zündete zwei schwarze Kerzen an, die rechts und links neben der Kugel standen. Dann sah sie Kim neugierig an. „Was willst du wissen?“
    Das Mädchen zuckte die Achseln. „Weiß nicht – wie wär’s mit einem Blick in die Zukunft? Ganz allgemein, einfach so …“
    Fatima war einverstanden. „Seid nun bitte ruhig, ich muss mich konzentrieren.“ Dann richtete sie ihren Blick auf die Kristallkugel.
    Völlige Stille kehrte ein. Kim beobachtete die Wahrsagerin genau. Deren Augen waren seltsam starr.
    „Die Nebel lichten sich“, murmelte Fatima jetzt. „Langsam sehe ich etwas … Ein Schiff, nein, etwas anderes. Es ist etwas, das sich bewegt, sehr schnell bewegt!“ Ihre Stimme wurde lauter, klang gehetzt. „Es rast durch Zeit und Raum, seltsam – was ist das?“ Ihre Stirn lag in Falten. „Nun sehe ich es deutlicher. Vielleicht ein Flugzeug, es jagt durch das Universum! Jedenfalls kann ich dir sagen, dass du noch viele Reisen unternehmen wirst.“
    Fatima entlockte der Kugel noch einige andere Vorhersagen. Unter anderem prophezeite sie Kim ein gutes Zeugnis und eine Erkältung. Doch dann verstummte sie und schüttelte den Kopf. „Nun ziehen die Nebel wieder auf, alles verschwimmt – zu schade.“ Sie hörte auf, in die Kugel zu starren, und beendete die Sitzung.
    Kim bezahlte die Wahrsagerin und verließ mit ihren Freunden den Wohnwagen. „Viele Reisen hat sie mir prophezeit. Da könnte sie verdammt Recht haben“, sagte Kim zufrieden.
    Leon prustete los. „Große Klasse, das hätte ich dir auch vorhersagen können!“
    „Stimmt.“ Julian lachte. „Tempus wird es möglich machen. Ich freue mich schon auf unser nächstes Abenteuer!“



Das Orakel von Delphi und Alexander der Große

Das Orakel von Delphi und Alexander der Große
    Das Orakel von Delphi war die berühmteste griechische Pilger- und Weissagungsstätte der Antike. Es galt als Mittelpunkt der Welt, weil im Tempel des Apollon der Omphalos (= Nabel der Welt) ruhte. In der Antike glaubten die Menschen, dass die Erde eine vom Ozean umschlossene Scheibe sei. Der Sage nach hatte der mächtige Gott Zeus zwei Adler ausgesandt, um den Mittelpunkt dieser Scheibe zu suchen. Der eine Vogel startete am östlichen Rand der Scheibe, der andere am westlichen Rand. Die Tiere flogen sich entgegen und trafen sich in Delphi. Diesen Ort kennzeichnete Zeus mit einem eiförmigen Stein, dem Omphalos.
    Erste Siedlungsspuren im Bereich des Heiligtums stammen aus der Zeit um 1500 v. Chr. Damals hieß der Ort noch Pytho. Zunächst wurde dort die Erdgöttin Gaia verehrt, die – dem Mythos nach – von ihrem Sohn, dem Drachen Python, bewacht wurde. Als der Gott Apollon sich auf der Suche nach einer Heimat in Delphi niederlassen wollte, stellte sich ihm der Drache entgegen. Apollon tötete den Drachen und übernahm das Heiligtum der Gaia. Später versöhnte sich Apollon mit Gaia und führte alle vier Jahre die so genannten pythischen Spiele durch – zu Ehren ihres toten Sohnes. Etwa ab dem 8. Jahrhundert wurde in Delphi Apollon verehrt.
    Seine große Blütezeit erlebte Delphi vom 6. bis zum 4. Jahrhundert v. Chr. Vor allen wichtigen Entscheidungen (zum Beispiel über Krieg oder Frieden) wurde das Orakel von den Regierenden befragt.
    Delphi war die Kultstätte Griechenlands. Der heilige
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