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Das Rätsel des Orakels - Die Zeitdetektive ; 8

Das Rätsel des Orakels - Die Zeitdetektive ; 8

Titel: Das Rätsel des Orakels - Die Zeitdetektive ; 8
Autoren: Ravensburger
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weiter. Die Höhle wurde nun breiter. Das Licht von Fackeln erhellte einen großen Felsenraum, den ein Fluss im Laufe der Jahrtausende in den Berg gespült haben mochte.

    Julian ließ sich auf die Knie sinken und krabbelte auf allen vieren weiter. Er erreichte ein Sims im Fels, spähte darüber. Seine Augen wurden groß. Da waren Theodorus und Sitalkes sowie eine junge Frau! Bei ihr handelte es sich bestimmt um Irini! Die drei waren mit groben Stricken an Händen und Füßen gefesselt und hockten nebeneinander an einer Felswand. Vor ihnen standen ein Krug und die Reste einer Mahlzeit. Von ihrem Bewacher war nichts zu sehen.
    Julian jubelte innerlich. Er hat die Gefangenen gefunden! Und was noch viel wichtiger war: Sie waren noch am Leben! Er verließ seine Deckung und lief geduckt zu den Gefangenen.
    Deren Münder klappten erstaunt auf, als sie den Jungen sahen.
    „Wie bist du …“, stotterte Theodorus.
    „Pst!“, machte Julian. „Wir müssen aufpassen, dass uns der Wächter nicht bemerkt!“
    Der Priester gehorchte.
    Konzentriert begann Julian mit der Arbeit. Zuerst versuchte er, die junge Frau zu befreien.
    „Du bist Irini, die Pythia, nicht wahr?“, fragte er leise.
    Die junge Frau nickte. „Und wer bist du, beim Apollon?“
    „Später“, flüsterte Julian, während er mit einem Knoten kämpfte, der sich als sehr hartnäckig erwies. Der Junge riss, zupfte, zog – und endlich gelang es ihm, den Knoten zu lockern. Die Pythia bekam die Hände frei und löste nun die Fesseln an ihren Füßen. Dann befreiten sie gemeinsam die beiden Männer.
    „Danke“, wisperte Theodorus. „Und jetzt werden wir uns um den Wächter kümmern. Ah, das ist ja schon etwas Passendes!“ Er hob den Krug hoch und wog ihn in seinen Händen, als habe er gerade einen Klumpen Gold gefunden. Er zwinkerte Sitalkes zu. „Komm!“
    „Aber gern, beim Pan “, antwortete der Hirte.
    Julian beobachtete, wie die Männer zum Höhleneingang schlichen. Dort versteckten sie sich und riefen nach ihrem Bewacher. Kurz darauf erschien der Bewaffnete und lief genau in die Falle. Sobald er die Höhle betrat, traf ihn der Krug am Kopf und schickte ihn ins Land der Träume. Schnell verschnürten Theodorus und Sitalkes ihren einstigen Bewacher. Außerdem verpassten sie ihm einen Knebel.
    „So, das hätten wir“, sagte der Priester erleichtert. Dann wandte er sich an Julian. „Noch einmal vielen Dank. Aber nun musst du uns erzählen, wie du uns gefunden hast, beim Zeus!“
    „Gleich, ich werde nur schnell meine Freunde holen“, erwiderte Julian.

Das falsche Siegel

Das falsche Siegel
    Wenig später schlossen Kim und Leon Julian in die Arme. Dann begrüßten sie Irini, Theodorus und Sitalkes. Anschließend berichtete Julian, wie er die drei Gefangenen befreit hatte.
    „Und wie habt ihr uns nun gefunden?“, wiederholte Theodorus seine Frage.
    Nun war es Kim, die ausführlich von der Detektivarbeit der Freunde berichtete. Immer wieder nickte der Priester anerkennend. „Beim Apollon, ihr seid wirklich gut!“ Er bedachte Kija mit einem wohlwollenden Blick. „Und diese schlaue Katze hat euch geholfen. Wirklich sehr beachtlich! Doch dass dieser Battos aus Tyros hinter all dem steckt, hätte ich nie gedacht!“
    „Jetzt seid ihr dran“, schloss Kim ihren Bericht. „Wer hat dich gefangen genommen, Irini?“
    Die Pythia ballte die Fäuste. „Es war Korobios!“, stieß sie hervor.
    Die Freunde sahen sich verdattert an. „Der Oberpriester?“
    „Genau der!“, bestätigte Irini.
    „Aber warum denn?“
    Die Pythia sah zum Himmel, der sich violett gefärbt hatte. „Ich habe einen Brief bekommen. Er hatte keinen Absender. Der Verfasser wollte wissen, ob ich bereit sei, beim Orakel zu betrügen. Gold und Silber sollten mein Lohn sein. Wenn ich einverstanden gewesen wäre, hätte ich den Brief unter einen bestimmten Stein an der Kastalischen Quelle legen sollen.“
    „Was du nicht getan hast“, vermutete Julian.
    „Richtig“, erwiderte Irini. „Stattdessen ging ich mit dem Brief zunächst zu Theodorus und vertraute mich ihm an. Dann sagte ich auch Korobios Bescheid – und genau das war mein Fehler. Als ich nämlich am nächsten Tag wie gewöhnlich zur Quelle ging, lauerte er mir mit Androtion und einem Komplizen auf und entführte mich. Ich wehrte mich nach Leibeskräften … aber es nützte nichts.“ Irini stockte. Sie schien mit den Tränen zu kämpfen.
    „Daher das Blut am Tatort“, murmelte Leon.
    „Ja“, erwiderte Irini und deutete
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