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Das Rätsel der Templer - Roman

Titel: Das Rätsel der Templer - Roman
Autoren: Aufbau
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furchterregenden
     Narben gekennzeichnet war, am Kopf gepackt und weggerissen. Atemlos beobachtete Tom, wie der Kerl mit dem Narbengesicht seinem
     Opfer ohne Erbarmen das Genick brach.
    Für einen Moment spürte Tom eine kalte Angst. Waren sie am Ende selbst im Mittelalter gelandet?
    »Tom!«, rief eine Stimme wie aus einem Nebel. »Tom!«
    Sein Gesicht schnellte herum, und er erblickte Anselm Stein. Für einen Moment glaubte er zu halluzinieren, doch dann umarmte
     ihn der Mittelalterexperte.
    »Ich fasse es nicht, Tom«, rief er keuchend. »Dich schickt der Himmel!«
    Doch der Tumult war längst noch nicht abgeebbt.
    »Zugriff!«, brüllte General Lafour unentwegt in das Durcheinander hinein.
    Im nächsten Moment war der Raum hell erleuchtet, und eine merkwürdige Stille trat ein. Nur ein leises Stöhnen war zu hören.
    Die Bilanz war ernüchternd, wenn auch nicht ganz so furchtbar wie angenommen. Zwei tote Soldaten aus einer augenscheinlich
     längst vergangenen Zeit und zwei verletzte NSA-Leute, die allerdings lediglich Schnittwunden abbekommen hatten.
    |737| Der ältere Mann, der das Leben des Jungen hatte retten wollen, war allem Anschein nach ebenfalls tot. Eine rothaarige Frau
     kauerte mit angsterfüllter Miene auf dem Boden. Dicht an die Wand gekauert, hielt sie den Jungen schützend umarmt und wagte
     kaum aufzuschauen. Der Mann mit dem Narbengesicht kümmerte sich um einen halbnackten, blutüberströmten Mann, der ebenfalls
     am Boden lag und sich nicht regte. Zwei weitere junge Männer in schreiend bunter Kleidung hockten völlig paralysiert daneben
     und stierten ungläubig auf die Leute der NSA.
    »Tom!« Hannah war aufgesprungen und kam auf ihn zugelaufen. Unerwartet heftig fiel sie ihm um den Hals. Dankbar spürte er
     ihre Wärme, während er sie fest an sich drückte.
    »Wie hast du uns nur finden können?«, keuchte sie aufgeregt. Erst jetzt sah sie ihm ins Gesicht. Tränen der Erleichterung
     liefen über ihre Wangen.
    »Sind wir in Sicherheit?«, war ihre nächste bange Frage.
    Geistesgegenwärtig richtete Tom seinen Blick zum Ausgang. Das Plexiglas und die darunter befindlichen Graffiti waren noch
     da.
    »Ja«, flüsterte er, einer Ohnmacht nahe. »Ja, wir sind in Sicherheit.«
    »Sanitäter!«, brüllte irgendjemand. Hannah schnellte herum. Einer der anwesenden Marines, der nach dem ersten Schock wieder
     zu sich gefunden hatte, analysierte mit geübtem Sachverstand die Lage.
    Matthäus hatte sich aus der Umklammerung der rothaarigen Frau gelöst und kauerte nun über seinem Onkel, der tot, mit aufgerissenen,
     hellen Augen auf dem Rücken lag.
    »Er hat mir das Leben gerettet«, stammelte der Junge, als einer der NSA-Agenten dem Toten die Augen zudrückte.
    Hannah nahm Matthäus behutsam bei den Schultern, um ihn zu trösten.
    »Er hat sich vor mich gestellt«, flüsterte der Junge, »als Gislingham mich töten wollte.«
    »Gislingham?« Hannah schaute sich verwirrt um. Weder von Gislingham noch von Gero war etwas zu sehen. Geros anderen Kameraden
     und auch Freya war der Sprung in die Zukunft offenbar geglückt. Eine unbändige Angst stieg in ihr auf.
    »Gero!«, schrie sie verzweifelt, und es traf Tom wie ein Hammerschlag, |738| als er sah, wie ihre Augen in Panik umherirrten. »Wo ist der Server?«, fragte sie gehetzt. »Er war eben noch hier!«
    »Hannah«, sagte Tom beschwichtigend. »Das kann nicht sein.« Mit einem Nicken deutete er auf einen unscheinbaren Metallkoffer,
     den Paul schützend in seinen Händen hielt. »Wir hatten den Server.«
    »Nein«, widersprach sie. »Wir hatten ihn aus Heisterbach mit hierher gebracht, und jetzt ist er fort.«
    »Vielleicht hat er sich aufgelöst«, mutmaßte Tom. »Nach allem, was wir wissen, ist es nicht möglich, dass sich dasselbe zusammenhängende
     Muster zweimal in der gleichen Zeitebene befindet.« Tom versuchte Hannah zu beruhigen, indem er seinen Arm um sie legte. Doch
     sie stieß ihn fort.
    »Und was ist mit Gero?«, rief sie völlig in Tränen aufgelöst. »Du musst ihn zurückholen, und zwar sofort! Sie werden ihn töten,
     wenn du es nicht versuchst!«
    »Ich wüsste nicht, wie ich das anstellen sollte«, sagte Tom mit aufrichtigem Bedauern in der Stimme. »Ich habe nichts unternommen,
     um euch hierher zu holen. Anscheinend ist es ganz von alleine geschehen. Wahrscheinlich hat es eine Rückkoppelung gegeben,
     weil der Server an der gleichen Stelle aktiviert wurde. Er hat sozusagen Kontakt mit sich selbst aufgenommen. Wenn Gero
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