Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Rätsel der Hibiskus-Brosche

Das Rätsel der Hibiskus-Brosche

Titel: Das Rätsel der Hibiskus-Brosche
Autoren: Mary Scott - Joyce West
Vom Netzwerk:
über Land zu rasen, Zäune niederzureißen und ein paar
elende Hasen zu jagen«, sagte der junge Mann. »Pferde sind doch bloß noch
Statussymbole!«
    Beth lachte und fühlte sich
absolut nicht getroffen. Sie passierten eine Kreuzung mit einem Wegweiser, und
sie sagte überglücklich: »Jetzt sind wir bald zu Hause! Bloß noch 20 Meilen bis Jonston . Das ist die Straße zu dem alten Wirtshaus.
Da sind Alec und ich oft hinuntergeritten, als wir Kinder waren. Wir spielten
gern in den baufälligen Häusern. Ich möchte wohl wissen, ob sie noch da sind.«
    »Ich denke schon«, erwiderte
ihre Mutter. »Niemand wollte sie haben, und sie waren es nicht mal wert,
niedergerissen zu werden.«
    »Ich möchte wissen, wozu sie
überhaupt ein Gasthaus hatten an dieser abgelegenen Stelle.«
    »Es war hier nicht immer so
einsam. Natürlich war das vor meiner Zeit, aber man erzählt, früher wäre der
Fluß einmal der Hauptverkehrsweg gewesen. Alles kam zu Wasser, die Waren und
auch die Menschen. Damals ging es im >Brückenhotel< sehr lebhaft zu. Dann
wurde die Straße über den Fluß gebaut, und alles legte da an. Aber seit die
Straße gebaut worden ist, ist es damit vorbei.«
    »Deshalb hat sich Vida also
diesen Platz ausgesucht. Aber heute verkehren da nicht mehr viele Leute.«
    »Früher war das anders. Doch
jetzt scheinen die meisten Reisenden >Siedlers Wappen< zu bevorzugen,
obwohl es zehn Meilen weiter entfernt ist.«
    »Beth, laß uns eines Tages dort
hinunterreiten«, erklärte Jerry, »und nachsehen, ob das alte Wirtshaus noch da
ist. Das macht doch Spaß, das zu untersuchen.«
    »Ja, das wollen wir machen,
obwohl ich denke, daß es jetzt ganz verfallen ist. Mutter, wie steht’s mit Leo?
Ist endlich raus, ob er Vida lieber ermorden soll oder doch zu ihr
zurückkehren?«
    »Er ist noch immer sehr
unglücklich über das alles. Deshalb geht es ihm auch so schlecht, daß er
manchmal trinkt. Armer Leo!«
    »Manchmal?? Oft genug, wenn du
dich nicht so für ihn aufopfertest und ihn immer wieder mit all seinem Zeug bei
dir aufnähmest«, sagte Beth und drückte ihrer Mutter liebevoll den Arm. »Und
jetzt plagst du dich wie verrückt für dieses blöde Schulfest ab. Warum bleiben
bloß die schwierigen Dinge immer an dir hängen?«
    »Oh, irgend
jemand muß sich ja drum kümmern«, entgegnete ihre Mutter friedlich. »Und
ich habe nicht halb soviel zu tun wie diese jungen
Mütter mit ihren kleinen Kindern.«
    »Na, ich kann dir ja helfen.
Was ist denn deine Hauptaufgabe?«
    »Der Verkaufsstand. Aber ich
soll verkaufen und zugleich auch die Kasse führen, und das ist ein bißchen viel
auf einmal.«
    »Es ist immer dasselbe! Ewig
läßt du dir irgendeine anstrengende Sache aufhalsen, eine Tanzveranstaltung
oder einen Wohltätigkeitsbasar oder eine Gartenparty oder sonst was.«
    »So ist es eben auf dem Lande.
Und diesmal ist es doch für das Schulbad !«
    »Ich glaube schon, daß es für
eine gute Sache ist; die Schule braucht wirklich dringend ein Bad.«
    »Sie hätten schon längst eins.
Aber Mr. Nairn , der sonst ein sehr netter alter Mann
ist, kam nicht recht voran damit.«
    »Er kam voran wie eine
Schildkröte. Ich kann mir denken, daß der neue Besen alle Schwierigkeiten
leicht beiseite fegt.«
    »Mr. Spears«, verkündete Jerry
geheimnisvoll von hinten, »ist mächtig erpicht auf Sport. Er findet, jeder
müßte schwimmen können. Er ist auch mächtig versessen darauf, daß wir wie
verrückt büffeln«, fügte er weniger begeistert hinzu.
    »Das ist sehr gut, wenn du in
zwei Jahren zur Universität willst«, meinte seine Schwester und seufzte
plötzlich: »Oh, Jerry, warum mußt du bloß so schnell älter werden!«
    »Sei nicht albern«, erwiderte
ihr Bruder grob. »Natürlich will ich älter werden und endlich auf einem eigenen
Pferd jagen und nicht auf so einem verfluchten Pony, und ich will die Farm
übernehmen, wenn Alec denkt, daß er zu gut dazu ist.«
    »Halt die Luft an«, sagte Bill
kurz über die Schulter. »So reden Männer nicht vor Damen!«
    »Das tut Alec auch«, gab Jerry
zurück, der sich nicht beirren ließ. »Und ich habe überhaupt nicht geredet, ich
habe bloß eine Bemerkung gemacht.« Dann schlug er plötzlich ein anderes Thema
an: »Ich nehme bestimmt an den Entscheidungsspringen teil, wenn ich groß bin,
und vielleicht gewinne ich das Pferd des Jahres und lasse es vor der Königin
springen.« Dann versank er für einen Augenblick wieder in Schweigen, ganz
verloren in einen Traum von Glück.
    »Da ist die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher