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Das Rätsel der Hibiskus-Brosche

Das Rätsel der Hibiskus-Brosche

Titel: Das Rätsel der Hibiskus-Brosche
Autoren: Mary Scott - Joyce West
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brachte, indem er
sagte: »Du hast aber eine hübsche Brosche angesteckt, Schwester! Hast du die
bei einem zweiten Quiz gewonnen, oder ist irgend so ein Kerl von Millionär auf
dich reingefallen?«
    Beth lachte und faßte an die
Brosche, ganz leicht und nachlässig — denn hatte Bruce sich nicht schließlich
als ziemlich treulos erwiesen? Und hier saß nun Bill so zuverlässig neben ihr,
nicht bezaubernd oder blondgelockt oder auch bloß hübsch, aber freundlich und
angenehm — und ein fester Halt. Sie sagte: »Die? Die kostet ungefähr fünf
Shilling, unter uns gesagt. Sie ist nicht echt, aber sie ist ganz hübsch, nicht
wahr? Wie eine Hibiskusblüte , wie du siehst, eine
kleine Erinnerung an die Reise.«
    Jerry war wie gewöhnlich
taktlos genug, weiterzuforschen . »Hast du sie selbst
gekauft? Ich wette, das hast du nicht! Ich wette, irgend so ein dämlicher Typ
hat sie dir geschenkt, damit du an ihn denken sollst.« Wieder einmal hatte Mrs. Sutherland das dringende Bedürfnis, ihrem Sohn eins
hinter die abstehenden Ohren zu geben. Natürlich nicht eine richtige Ohrfeige,
nur einen kleinen Klaps, um den Jungen zum Schweigen zu bringen.
    Beth meinte sehr freundlich,
aber mit einem Seitenblick auf das aufmerksam gespannte Gesicht Bills: »Warum
nicht? Das tut doch jeder. Das hat nichts zu bedeuten. Du triffst Leute auf
deinen Reisen und schließt Freundschaft mit ihnen und vergißt sie wieder. Eine
Fünf-Shilling-Brosche ist gerade das Richtige zur Erinnerung.« Denn obwohl sie
sich darüber ärgerte, daß Bill ihre Reize offenbar nicht genügend würdigte,
gehörte sie nicht zu den Mädchen, die mit ihren Anbetern prahlten. Außerdem:
Bruce war nicht gekommen, um ihr Lebewohl zu sagen, dafür war Bill da, um sie
willkommen zu heißen!
    Mrs. Sutherland sagte
beschwichtigend: »Es ist wirklich ein hübsches Ding und sieht gut aus. Ich
freue mich wirklich über das Kostüm, wo ich es jetzt wiedersehe.«
    Beth, die so viel Kleider
mitgehabt hatte, daß sie das Kostüm nur ein- oder zweimal getragen hatte, und
die es auf der Rückreise angezogen hatte, um ihre Mutter darin zu begrüßen,
sagte: »Ich liebe es auch sehr, und ich war richtig traurig, als ich eine
andere Frau in genau demselben Kostüm sah; Farbe und alles stimmten haargenau.
Und ein ganz einfaches Mädchen trug genau meinen Hut. Beide waren am Flughafen.
Übrigens, wie findest du den Hut?«
    »Es ist ein reizender Hut«,
versicherte ihre Mutter. »Nicht wahr, Bill?«
    Der junge Mann blickte sich
kurz um und sagte mit deutlicher Zurückhaltung: »Er ist ganz ordentlich. Mir
ist allerdings ein Hut mit breiter Krempe und flachem Kopf lieber.«
    Da Beths Hut weder das eine
noch das andere hatte, konnte man es ihr kaum übelnehmen, daß sie etwas gereizt
war und herausfordernd sagte: »Meinetwegen. Aber die Brosche ist doch von einer
selten hübschen Farbe, nicht wahr?«
    Er blickte kurz auf und
umklammerte fest das Lenkrad; doch alles, was er erwiderte, war: »Na, ziemlich
auffällig, nicht? Ich meine, man sieht so deutlich, daß sie nicht echt ist. Ich
glaube, ich bin schrecklich geradeheraus, aber ich kann nun mal keinen
Geschmack finden an all diesem nachgemachten Zeug. Hier ist unsere Kurve. Jetzt
sind wir bald aus dem großen Verkehr raus.«
    Selbst mit Bills neuem Wagen
dauerte die Fahrt drei Stunden. Sie machten Rast für einen kurzen Imbiß , und die ganze Zeit über schwatzte Beth vergnügt
drauflos, stellte Fragen, erzählte von ihren Abenteuern und hielt nur einmal
inne, um besorgt nach ihren Pferden zu fragen.
    »Alle tadellos in Ordnung und
wohlauf. Sie müßten nur öfter bewegt werden. Bei Alec scheint’s mit dem Reiten
aus zu sein.«
    »Und mich wollte Mutter nicht
ranlassen«, beklagte sich Jerry. »Gerade, als ob ich wie ein kleiner Junge
runterfallen würde! Ich habe ihr gesagt, daß ich Fidget schon oft genug geritten hätte, aber sie meinte, sie wolle kein Risiko auf sich
nehmen, wenn du nicht da wärst.«
    »Keine Angst! Die Jagd geht
nächste Woche los, und dann kannst du auf deinem eigenen Pony Lorbeeren
sammeln«, erwiderte seine Schwester tröstend. »Oh, Junge, Honolulu ist
herrlich. Aber du glaubst nicht, wie ich mich nach einem ordentlichen Galopp
auf Sahib gesehnt habe! Du brauchst gar nicht die Nase zu rümpfen, Bill, nur
weil Pferde nicht dein Bier sind.«
    »Was für ein Unsinn«, warf ihre
Mutter ein. »Gerade, als ob Bill nicht fast täglich über seine Farm ritte!«
    »Für meinen Geschmack viel zu
viel. Was soll das —
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