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Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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hatten aber weder Speere noch Bögen. Diese Kreaturen töteten mit viel tödlicheren Waffen.
    Obwohl Isam sich nichts anmerken ließ, stiegen in ihm Gefühle auf. Eine Kindheit voller Schmerzen, Hunger und Tod. Ein ganzes Leben lang die Bemühung, den Blick solcher Männer zu meiden. Es kostete ihn große Anstrengung, nicht zu zittern, als die Männer mit der Anmut natürlicher Raubtiere zum Tisch kamen.
    Die Männer senkten die Schleier und entblößten die Zähne. Soll man mich doch zu Asche verbrennen! Ihre Zähne waren spitz zugefeilt.
    Sie waren Umgedreht worden. Man konnte es in ihren Augen sehen – Augen, die nicht ganz richtig waren, nicht ganz menschlich .
    Um ein Haar wäre Isam in diesem Augenblick in den Traum gegangen. Er konnte diese Männer nicht beide töten. Er wäre nur noch Asche gewesen, bevor ihm gelungen wäre, einen von ihnen zu erwischen. Er hatte die Samma N’Sei töten sehen. Manchmal taten sie es bloß, um neue Möglichkeiten in der Benutzung ihrer Macht auszuprobieren.
    Sie griffen nicht an. Wussten sie, dass diese Frau eine Auserwählte war? Aber warum senkten sie dann die Schleier? Samma N’Sei senkten niemals die Schleier, solange sie nicht töten wollten – und das auch nur, wenn sie es ganz besonders gierig erwarteten.
    »Sie werden dich begleiten«, verkündete die Auserwählte. »Du sollst auch eine Handvoll der Talentlosen bekommen, um mit al’Thors Leibwächtern fertigzuwerden.« Sie wandte sich ihm zu und erwiderte zum ersten Mal seinen Blick. Sie erschien … angewidert. Als ekelte es sie an, seine Hilfe zu brauchen.
    Sie werden dich begleiten, hatte sie gesagt. Und nicht, sie werden dir »dienen«.
    Verflucht. Das würde ein wirklich abscheulicher und hassenswerter Auftrag werden.
    Talmanes warf sich zur Seite und entging nur knapp der Axt des Trollocs. Der Boden erbebte, als die Axt auf dem Straßenpflaster zerbrach; er duckte sich und rammte der Kreatur seine Klinge in den Oberschenkel. Das Ding hatte eine Stierschnauze, und es warf den Kopf zurück und blökte.
    »Verflucht, du stinkst ja schrecklich aus dem Maul«, knurrte Talmanes, riss das Schwert heraus und trat zurück. Die Kreatur brach zusammen, und er hackte ihre Waffenhand ab.
    Keuchend tänzelte er zurück, während zwei seiner Gefährten dem Trolloc die Speere in den Rücken rammten. Trollocs bekämpfte man immer am besten als Gruppe. Nun, eigentlich kämpfte man immer am besten als Gruppe, egal gegen wen, aber zog man Größe und Kraft der Tiermenschen in Betracht, war es bei ihnen noch wichtiger.
    Leichen lagen wie Müllhaufen in der Nacht. Talmanes war gezwungen gewesen, die Wächterhäuser am Stadttor anzuzünden, damit sie Licht hatten; das ungefähr halbe Dutzend Wächter, die übrig geblieben waren, waren für den Augenblick Rekruten der Bande.
    Einer schwarzen Welle gleich zogen sich die Trollocs vom Tor zurück. Der Angriff hatte sie ihre Reihen zu sehr auseinanderziehen lassen. Natürlich hatte man sie dazu gedrängt. Ein Halbmensch war bei der Gruppe gewesen. Talmanes berührte die Wunde in seiner Seite. Sie war feucht.
    Die Wächterhäuser brannten kaum noch. Er würde den Befehl geben müssen, ein paar der umstehenden Läden anzuzünden. Zwar ging man dabei das Risiko ein, dass sich das Feuer weiter ausbreitete, aber die Stadt war ohnehin verloren. Sinnlos, jetzt noch Zurückhaltung üben zu wollen. »Brynt!«, rief er. »Zündet den Stall da an!«
    Sandip kam herbei, während Brynt mit einer Fackel loslief. »Die kommen wieder. Vermutlich schon bald.«
    Talmanes nickte. Da der Kampf im Augenblick beendet war, fluteten die Einwohner aus Gassen und Verstecken, schlugen zaghaft die Richtung zum Tor und damit zur vermeintlichen Sicherheit ein.
    »Wir können nicht hierbleiben und dieses Tor halten«, sagte Sandip. »Die Drachen …«
    »Ich weiß. Wie viele Männer haben wir verloren?«
    »Ich habe noch keine Zählung veranlasst. Mindestens hundert.«
    Beim Licht, Mat zieht mir die Haut ab, wenn er davon hört . Mat hasste es, Männer zu verlieren. Dieser Mann verfügte über eine Weichheit, die in etwa seinem Genie gleichkam – eine merkwürdige, aber durchaus inspirierende Kombination. »Schickt ein paar Späher los, die in der Nähe die Straßen überwachen und nach anrückendem Schattengezücht Ausschau halten sollen. Schichtet ein paar dieser Trolloc-Kadaver auf, um Straßensperren zu errichten; die funktionieren dazu genauso gut wie alles andere. Ihr da, Soldat!«
    Einer der erschöpften
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