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Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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öffnete sich noch weiter und schrie lautlos. Mit einem Aufschrei ließ Perrin sie aus der Zange gleiten und sprang zurück. Die Figur fiel auf den Holzboden und zerbrach.
    Warum denkst du so viel über den da nach? Springer gähnte ein großes Wolfsgähnen, seine Zunge rollte sich auf. Es ist ganz normal, dass ein junger Welpe den Rudelführer herausfordert. Er war dumm, und du hast ihn besiegt.
    »Nein«, flüsterte Perrin. »Für Menschen ist das nicht normal. Nicht unter Freunden.«
    Plötzlich schmolz die Seitenwand des Ofens und verwandelte sich in Rauch. Es erschien Perrin wie ein ganz normaler Vorgang. Draußen sah er eine offene Straße in hellem Tageslicht. Eine Stadt mit Geschäften, deren Fenster zerbrochen waren.
    »Malden«, sagte Perrin.
    Draußen stand ein rauchiges, durchsichtiges Abbild von ihm. Das Abbild trug keinen Mantel; die nackten Arme strotzten vor Muskeln. Der Bart war kurz geschnitten, aber es ließ ihn älter und energischer aussehen. Sah er tatsächlich so imposant aus? Eine gedrungene Festung von Mann mit goldenen Augen, die zu glühen schienen, in der Hand eine funkelnde Axt mit halbmondförmiger Klinge von der Größe eines Männerkopfes.
    Etwas stimmte nicht mit dieser Axt. Perrin verließ die Schmiede und trat durch seine Schattenversion hindurch. Als er das tat, wurde er zu dem Abbild; die Axt lag schwer in seiner Hand, und die Arbeitskleidung verschwand und wurde durch Kampfausrüstung ersetzt.
    Er rannte los. Ja, das hier war Malden. Aiel waren auf den Straßen. Er hatte diese Schlacht erlebt, obwohl er dieses Mal viel ruhiger war. Zuvor hatte er sich in der Aufregung des Kampfes und der Suche nach Faile verloren. Mitten auf der Straße blieb er stehen. »Das ist falsch. In Malden trug ich meinen Hammer. Ich habe meine Axt weggeworfen.«
    Ein Horn oder ein Huf, Junger Bulle, spielt es eine Rolle, was man zur Jagd benutzt? Springer saß neben ihm auf der sonnenhellen Straße.
    »Ja. Es spielt eine Rolle. Jedenfalls für mich.«
    Zwei Shaido Aiel kamen um eine Hausecke gebogen. Sie beobachteten etwas links von ihnen, etwas, das Perrin nicht sehen konnte. Er lief los, um sie anzugreifen.
    Er durchtrennte das Kinn des einen, dann rammte er dem anderen den Dorn der Axt in die Brust. Es war ein brutaler, schrecklicher Angriff, und alle drei landeten auf dem Boden. Es brauchte mehrere Stiche mit dem Dorn, um den zweiten Shaido zu töten.
    Perrin stand auf. Er erinnerte sich daran, die beiden Aiel getötet zu haben, allerdings hatte er es mit Hammer und Messer getan. Er bedauerte ihren Tod nicht. Manchmal musste ein Mann eben kämpfen, so war das nun einmal. Der Tod war schrecklich, aber manchmal war es eben nötig. Tatsächlich war es wunderbar gewesen, mit den Aiel zu kämpfen. Er hatte sich gefühlt wie ein Wolf auf der Jagd.
    Wenn Perrin kämpfte, kam er nahe daran, ein anderer zu werden. Und das war gefährlich.
    Er schaute Springer anklagend an, der sich an der Straßenecke herumtrieb. »Warum lässt du mich das träumen?«
    Ich mache das?, fragte Springer. Das ist nicht mein Traum, Junger Bulle. Siehst du meine Zähne an deinem Hals, die dich zwingen, das zu denken?
    Perrins Axt war blutverschmiert. Er wusste, was nun kam. Er drehte sich um. Hinter ihm kam Aram heran, Mordlust in den Augen. Die eine Gesichtshälfte des ehemaligen Kesselflickers war blutig, und es tropfte von seinem Kinn und verschmutzte seinen rot gestreiften Mantel.
    Aram zielte mit dem Schwert nach Perrins Hals. Stahl zischte durch die Luft. Perrin trat zurück. Er weigerte sich, noch einmal gegen den Jungen zu kämpfen.
    Seine Schattenversion löste sich aus ihm und ließ den echten Perrin in seiner Schmiedkleidung zurück. Der Schatten teilte Hiebe mit Aram aus. Der Prophet hat es mir erklärt … in Wirklichkeit gehörst du dem Schattengezücht an … ich muss Lady Faile vor dir retten …
    Plötzlich verwandelte sich der Schatten-Perrin in einen Wolf. Sein Fell war beinahe so dunkel wie das eines Schattenbruders; er schnellte in die Höhe und riss Aram die Kehle heraus.
    »Nein! So hat sich das nicht abgespielt!«
    Das ist ein Traum, sagte Springer.
    »Aber ich tötete ihn nicht«, protestierte Perrin. »Ein Aiel durchbohrte ihn in dem Augenblick mit Pfeilen, bevor …«
    Bevor Aram ihn getötet hätte.
    Horn, Huf oder Zahn. Springer drehte sich um und hielt auf ein Gebäude zu. Seine Wand verschwand und enthüllte Meister Luhhans Schmiede. Spielt es eine Rolle? Die Toten sind tot. Zweibeiner kommen nicht
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