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Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition)

Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition)
Autoren: Robert Jordan
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Hexen als jeder andere Mann«, sagte Byar schließlich, ohne den Kopf von der Arbeit zu heben. Blut sickerte durch die Verbände, noch während er sie anlegte. »Aber in den Regeln steht: Um den Raben zu bekämpfen, darf man sich mit der Schlange verbünden, bis die Schlacht beendet ist.« Viele der Männer nickten. Der Rabe stand für den Schatten, aber jeder wusste, dass das auch das Kaiserliche Siegel der Seanchaner war.
    »Ich kämpfe an der Seite der Hexen«, sagte ein schlanker Taraboner, »sogar an der Seite dieser Asha’man, von denen wir gehört haben, falls sie die Seanchaner bekämpfen. Oder in der Letzen Schlacht. Und ich trete gegen jeden Mann an, der sagt, dass ich da falschliege.« Er warf finstere Blicke um sich, als wäre er bereit, auf der Stelle damit anzufangen.
    »Es scheint, als würde sich alles so ergeben, wie Ihr wünscht, mein Kommandierender Lordhauptmann«, sagte Trom und machte eine viel tiefere Verbeugung als für Valda. »Zumindest bis zu einem gewissen Punkt. Wer weiß schon, was die nächste Stunde bringt, geschweige denn der nächste Tag?«
    Galad überraschte sich selbst, indem er lachte. Seit gestern war er davon überzeugt gewesen, nie wieder zu lachen. »Das ist ein schlechter Scherz, Trom.«
    »So lautet das Gesetz. Und Valda hat es verkündet. Davon abgesehen habt Ihr den Mut gehabt, das auszusprechen, was viele dachten, die aber den Mund gehalten haben, unter anderem auch ich. Ihr habt einen besseren Plan für die Kinder als alles, was ich gehört habe, seit Pedron Niall gestorben ist.«
    »Es ist trotzdem ein schlechter Scherz.« Wie auch immer das Gesetz lautete, diesen Teil hatte man seit dem Ende des Hundertjährigen Krieges ignoriert.
    »Wir werden sehen, was die Kinder dazu zu sagen haben«, erwiderte Trom mit einem breiten Grinsen, »wenn Ihr sie fragt, ob sie uns in Tarmon Gai’don folgen, um an der Seite der Hexen zu kämpfen.«
    Wieder hieben sich Männer auf die Schulter, lauter als für seinen Sieg. Zuerst waren es nur wenige, dann stimmten mehr mit ein, bis jeder Mann Trom eingeschlossen seine Zustimmung bekundete. Jeder Mann außer Kashgar. Der Saldaeaner machte eine tiefe Verbeugung und hielt die mit dem Reiher gezeichnete Klinge in ihrer Scheide ausgestreckt hin.
    »Die gehört jetzt Euch, mein Kommandierender Lordhauptmann.«
    Galad seufzte. Er hoffte, dass dieser Unsinn aufhören würde, bevor sie das Lager erreichten. Die Rückkehr allein war dumm genug, ohne einen derartigen Anspruch geltend zu machen. Vermutlich würde man ihn auch ohne einen solchen Versuch in Ketten legen oder gleich zu Tode prügeln. Aber er musste gehen. Es war das einzig Richtige.
    Das Licht an diesem kühlen Frühlingstag wurde stärker, auch wenn die Sonne noch kein Schimmern am Horizont war, und Rodel Ituralde hob sein mit einer Goldfassung versehenes Fernrohr, um das Dorf unterhalb des Hügels zu studieren, auf dem er sich mit seinem braunen Wallach befand, tief im Herzen Tarabons. Er hasste es, darauf warten zu müssen, dass es genug Licht zum Sehen gab. Er achtete darauf, dass die Linse des Fernrohrs nicht verräterisch funkelte, stützte das Ende der langen Röhre auf dem Daumen ab und beschattete es mit der gewölbten Hand. Zu dieser Stunde war die Aufmerksamkeit der Wächter am geringsten, da sie erleichtert waren, dass die Dunkelheit, in der sich ein Gegner anschleichen konnte, nun endlich wich. Aber seit der Überquerung der Ebene von Almoth hatte er Geschichten von Aiel-Überfällen ins Innere von Tarabon gehört. Wäre er ein Wachtposten und die Aiel möglicherweise in der Nähe, hätte er sich ein zusätzliches Paar Augen wachsen lassen. Seltsam, dass das Land wegen dieser Aiel nicht wie ein getretener Ameisenhaufen in Aufruhr war. Seltsam und vielleicht Unheil verkündend. Es liefen viele Bewaffnete herum, Seanchaner und Taraboner, die ihnen die Treue geschworen hatten, und Horden von Seanchanern, die Bauernhöfe und sogar Dörfer erbauten, aber so weit zu kommen war fast schon zu leicht gewesen. Heute war Schluss mit dieser Leichtigkeit.
    Hinter ihm stampften Pferde ungeduldig zwischen den Bäumen. Die hundert Domani unter den Männern, die ihn begleiteten, verhielten sich still, wenn man einmal von dem gelegentlichen Ächzen des Sattelleders absah, falls ein Mann sein Gewicht verlagerte, aber er konnte ihre Anspannung fühlen. Er wünschte, er hätte doppelt so viel. Fünfmal so viel. Am Anfang war es als Geste des guten Willens erschienen, dass er selbst mit einer
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