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Das Pete Buch 37 - Kaum zu glauben

Das Pete Buch 37 - Kaum zu glauben

Titel: Das Pete Buch 37 - Kaum zu glauben
Autoren: George Berings
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Tortillita Mountains!"
    Der Bund der Gerechten stob davon. Nur Joe, die „Listige Schlange", war diesmal nicht mit von der Partie.
    Sheriff Tunker hatte um diese Zeit die Berge bereits erreicht. Vor ihm lag nicht nur ein riesiges Gebiet, unübersichtlich und verworren, sondern auch eine schwere Aufgabe, die er sich selbst gestellt hatte. Die Tortilla Mountains waren ja kein Stadtpark, den man innerhalb weniger Stunden durchkämmen konnte, sondern sie waren ein Komplex von der Größe eines europäischen Herzogtums. Es war also nicht einfach, in diesem Gelände einige hundert Männer aufzustöbern, von denen jeder ein Einzelgänger war.
    Tunker war schlechter Laune. Er liebte es nicht, die verkorksten Angelegenheiten seines Hilfssheriffs in Ordnung bringen zu müssen.
    „Der Teufel soll diesen Watson holen", knurrte er, als er zur Mittagszeit unter einem schattigen Baum Rast machte. „Hätte ihn gleich einsperren sollen, als er mit dieser Nachrichtenagentur anfing."
    Aber jetzt half alles Fluchen nichts mehr. Die Suppe, in der ein Haar schwamm, mußte ausgelöffelt werden.

    Der Sheriff kramte aus seiner Satteltasche Brot und Speck hervor und aß. Zwischendurch nahm er aus einer Taschenflasche einen Schluck Whisky. Sein Pferd tat sich inzwischen an dem Gras der duftenden Bergwiese gütlich. Es war still und beschaulich in der Gegend. Von Menschen war weit und breit nichts zu sehen. Nicht eine Glatze schimmerte im Sonnenglanze!
    Aber was war das? Warum hob sein Pferd den Kopf und steifte die Ohren? Mr. Tunker wurde sofort aufmerksam. Dabei tat er, als habe er nichts gemerkt. Er aß seelenruhig weiter.
    Zwei Minuten später fiel ein Schatten vor seine Füße. Als er den Kopf hob, sah er eine merkwürdige Erscheinung! Vor ihm stand ein Kerl, der wie ein verlodderter Wanderprediger aussah. Er hatte einen feierlichen, schwarzen Hut auf. Diesen lüftete er jetzt mit vornehmer Geste. Zum Vorschein kam eine spiegelblanke Glatze! Auch sonst hatte der Mann keine Haare, nicht einmal Augenbrauen oder Wimpern.
    „Habe die Ehre", sagte der Fremde, „dürfte ein armer Wandersmann um eine milde Gabe bitten?"
    Tunker knurrte ungehalten. Er hielt nämlich den Fremden für einen der Glatzköpfe aus dem Town.
    „So ist es recht", sagte er wütend, „erst halb Somerset auf den Kopf stellen und dann noch um milde Gaben betteln! Ich habe euch nicht gerufen."
    „Verzeihung, hochwürdiger Sheriff, ich verstehe kein Wort davon. Ich war niemals in Somerset. Ich meide die Ortschaften und die Menschen."
    „Wollen Sie behaupten, Sie hätten nichts mit dem ganzen Zirkus zu tun?" schnaubte Tunker.

    „Ich war noch nie in einem Zirkus", sagte der Mann traurig, „meine Haarlosigkeit läßt mich die Menschen meiden."
    „Setzen Sie sich", forderte Tunker den merkwürdigen Wanderer auf, „mein Brot und Speck reicht noch für Sie."
    Der Mann setzte sich und begann hungrig zu essen. Tunker kratzte sich das Kinn. Da gab es irgendwelche Zusammenhänge, die er noch nicht durchschaute. Er konnte nicht ahnen, daß er „den Stein des Anstoßes" bereits gefunden hatte. Pete hätte ihm auch mehr darüber erzählen können. Er und Sam hatten diesen haarlosen Wanderer ja zuerst entdeckt.
    „Kennen Sie einen Mann, der John Watson heißt?" wollte Tunker wissen, nachdem der Haarlose gegessen hatte.
    „No, Sheriff, den Namen habe ich nie gehört." Der Fremde machte ein so ehrliches Gesicht, daß Tunker nicht an seinen Worten zweifelte.
    „Er ist Hilfssheriff und außerdem Nachrichtenagent. Dachte, Sie hätten ihn auf Ihrer Wanderung getroffen."
    „Ganz bestimmt nicht, Sheriff. Ich traf in den letzten Tagen niemand. Oder doch; da fällt mir gerade ein, ich traf zwei liebenswürdige Boys. Sie fuhren auf einem Wagen und hatten einen Hund bei sich, der wie ein Wolf aussah."
    „Wie sahen die aus?" wollte Tunker wissen.
    Der Fremde beschrieb Pete und Sam. Er konnte sich an des einen blonde Haare und des anderen Rotschopf gut erinnern. Tunker nickte. Hatte Pete ihm nicht erzählt, er habe Watson eine Sensationsmeldung geliefert, um hinter das Geheimnis der Brieftauben zu kommen? Es war in jener Nacht gewesen, als Hilfssheriff Watson in den Red River gefallen war.
    „Ich will dann wieder aufbrechen", meinte jetzt der Fremde. „Herzlichen Dank auch, Sheriff, für Speis und Trank."
    „Moment noch!" Tunker hielt den Mann am Arm fest. „Ich glaube, ich muß Sie bitten, mich zu begleiten."
    „Ich? Sie? Aber ich habe ein reines Gewissen, Sheriff. Ich — ich
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