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Das Pete Buch 26 - Unternehmen Vergaser

Das Pete Buch 26 - Unternehmen Vergaser

Titel: Das Pete Buch 26 - Unternehmen Vergaser
Autoren: George Berings
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schön nach Hause gehen, und wenn Sie sich beruhigt haben, können Sie zu mir in die Schule kommen. Wir werden den Fall dann klären."
    „Aber ich wollte doch nur das Buch abgeben", schaltete sich Joe kleinlaut ein.
    „Was für ein Buch?" wollte Teacher wissen.
    „Dieses hier." Joe gab es ihm. „Ich habe es gefunden."
    „Gefunden?" wetterte Watson los, „gestohlen hat er es!"
    „Wenn Joe sagt, er hat es gefunden, dann hat er es gefunden! Ich habe den Boy noch nie bei einer Lüge ertappt. Wo hast du es gefunden, Joe?"
    „Gestern abend, als ich nach Hause ging, lag es vor mir auf der Straße. Das ist wahr, Mr. Teacher."
    „Natürlich lügt er", ereiferte sich der Hilfssheriff, „es war ja schon fast dunkel, als er meinem Jimmy die

    Knöpfe klaute. Wie kann er im Dunkeln etwas finden? Ein Schneiderbengel hat natürlich für alles Verwendung!"
    „Ich stieß mit dem Fuß daran", erklärte Joe, „es war so. Heute morgen bin ich dann gleich hergekommen, weil Pete es so wollte."
    „Aha!" schnaubte Watson. „Das habe ich mir doch gleich gedacht! Dieser Pete Simmers steckt also mit dahinter! Natürlich! Kann ja auch nicht anders sein! Ich werde diesen ganzen ,Bund der Gerechten' einsperren! Stellt doch nur die ganze Gerechtigkeit auf den Kopf!"
    „Hier, Watson", sagte Teacher, ohne auf des Hilfssheriffs Geschwafel einzugehen, „nehmen Sie das Buch in Verwahrung. Ich erwarte Sie später in der Schule."
    Watson nahm das Buch, schlug es auf — und erstarrte! Sein Gesicht wurde erst blaß, dann rot... aber dann strahlte er über das ganze Gesicht. Die Umstehenden konnten sich diese Wandlung nicht erklären. Wie konnte innerhalb von Sekunden die Stimmung eines Menschen sich so ändern?
    „So — so — so", schmunzelte Watson schon beinahe freundlich, „du hast das Buch also gefunden, Joe? Sehr schön! Du bist ein braver Knabe. Verschwinde nun und sei meines Dankes gewiß."
    Jetzt fiel dem guten Lehrer vor Staunen fast die Brille von der Nase. Er fürchtete wirklich um John Watson. War denn das überhaupt noch zu fassen? Auch Joe konnte vor Überraschung den Mund nicht mehr zubekommen. Er schluckte wie ein Frosch und verdrehte die Augen.
    „Entschuldigen Sie bitte, Mr. Teacher", sagte Watson feierlich, indem er eine tiefe Verbeugung machte, „es

    handelte sich natürlich um einen falschen Irrtum meinerseits. Soll nicht wieder vorkommen. Sie sind nach wie vor meines größten Vertrauens sicher!"
    „Das ehrt mich", meinte der Erzieher der Somerseter Jugend nicht ohne Ironie, „trotzdem möchte ich gern wissen ..."
    „Später, lieber Mr. Teacher, später! Ich werde Sie bei Gelegenheit aufsuchen! Sie entschuldigen mich jetzt; ich habe zu arbeiten. Mein Amt erlaubt mir leider kein längeres Plauderstündchen. Habe die Ehre!" Watson schwenkte seinen Hut, machte eine noch tiefere Verbeugung als vorher und schritt rückwärts, immer mit dem Kopf nickend, seinem Office zu.
    Die Menge stand starr und stumm. Keiner konnte sich recht eine Antwort auf die Frage geben, was wohl in diesen Watson gefahren sein mochte.
    „Komm, Joe", sagte Mr. Teacher endlich, „gehen wir. Haben uns sowieso schon verspätet." —
    John Watson saß indessen hinter seinem Schreibtisch und blätterte in dem Buch. Er dachte weder daran, sich zu waschen noch zu frühstücken. Sogar seine Kopfschmerzen hatte er vergessen! Ihn beherrschte nur ein einziger Gedanke: das geheimnisvolle Buch! Jetzt konnte dieser verdächtige Motorradfahrer kommen! John Watson würde ihm schon die Würmer aus der Nase ziehen.
    Von einem Auftrag hatte der Mann doch gesprochen? Was mochte das nur sein? Na, je gefährlicher der Auftrag, um so besser! Endlich konnte er, das Gesetz von Somerset, mal wieder beweisen, daß es noch' da war. Vielleicht — er bekam lautes Herzklopfen, wenn er daran dachte — war dieses d i e einmalige Chance!

    Nachdem er eine Stunde lang alle nur möglichen Möglichkeiten durchdacht hatte, erhob er sich spontan. Er überprüfte seinen Colt und sprach:
    „Meine tapfere Waffe, hast mich in manchem schweren Kampf gestützt. Wirst mich auch jetzt nicht im Stich lassen!"
    Dann marschierte er los. Es hielt ihn einfach nicht länger untätig in seinem Office. Er wollte den Feind im eigenen Lager aufsuchen! John Watsons Weg führte auf dem kürzesten Weg zum „Weidereiter"! Natürlich spazierte er nicht einfach durch den Haupteingang. Nein, er nahm, der Bedeutung dieser Stunde bewußt, den Weg über den Hof, um so auf die Hintertreppe zu
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