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Das Pete Buch 17 - Teufelskerle diese Jungen

Das Pete Buch 17 - Teufelskerle diese Jungen

Titel: Das Pete Buch 17 - Teufelskerle diese Jungen
Autoren: Will Parker
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wilden Bewegung um und maß seinen Neffen mit einem giftsprühenden Blick.
    „Mußt du mich denn immer stören, wenn ich kombiniere, du grüner Hecht?"
    „Nnein", stammelte Jimmy erschrocken. „Nur — nur — ich dachte, ich könnte dir dabei helfen, Onkel."
    „So!" sagte Mr. Watson mit Nachdruck. „Du willst mir also helfen? Etwa wieder auf die Weise, daß du mich, wie schon so oft, bis auf die Knochen blamierst? Aber diesmal falle ich darauf nicht rein! Ganz bestimmt nicht! Merke dir das!"
    Doch als er Jimmys klägliche Miene sah, regte sich in seiner rauhen Männerbrust das Mitleid. Jawohl, John Watson konnte mitunter sehr weich werden, wenn man ihn das auch nicht immer ansah.
    „Bist ein guter Junge, Jimmy, das weiß ich. Ehrlich, bescheiden, tapfer — na ja, wie könntest du sonst auch mein Neffe sein! Aber die Menschen sind nun einmal zu schlecht für dich; darum fällst du immer so schnell in die Löcher, die dir alle möglichen listigen Halunken graben. Und diese Sache hier verlangt äußersten Scharfblick und die alleräußerste Heimlichkeit, so daß ... Nein, Junge, tut mir von Herzen leid! Aber ich darf dich nicht einweihen!"
    „Hat es denn mit dem Mord im ,Silberdollar' zu tun?" bohrte Jimmy weiter.
    Der Onkel machte Miene, entrüstet aufzuspringen. Dann schien er sich zu besinnen, daß sein wackeliger,

    schon etwas aus dem Leim geratener Untersatz keinen jähen Ruck mehr vertrug, und so schüttelte er nur wütend sein gedankenschweres Haupt.
    „Das ist wieder mal so ein einmaliges Beispiel für deine dämliche Leichtgläubigkeit! Heiliger Bimbam! Bist du denn des Teufels, Junge? All diese Gerüchte im Town sind doch Quatsch, zum Himmel stinkender, von Klatschtanten und blöden Kerlen aus der Nase gezogener Bockmist! Tot ist überhaupt noch keiner. Es waren nur ein paar Mann — sechs, ganz im Vertrauen gesagt! — die meinen Freund ... hm ... ich sage ausdrücklich meinen Freund überfallen wollten, und —"
    Sein Blick fiel wieder auf das Blatt Papier, das er fest in der Hand hielt, damit es ihm auch ja keiner wegnahm.
    „Komm mal her, Jimmy", sagte er feierlich. „Sieh hier! Dieses Dokument gab mir der Admiral."
    „Ein richtiger Admiral?" fragte Jimmy mit fiebernder Neugier. „Ich glaubte schon, die Leute hätten auch das dazugelogen."
    „Wenn i c h das sage", herrschte der Onkel auf, „dann stimmt es auch! Mich betrügt keiner, du Dämelkopf! Willst du dich wohl für diese blöde Frage entschuldigen? Oder ich stecke das Blatt weg, und du kannst lange warten, bis ich wieder ein vernünftiges Wort mit dir rede."
    „Verzeih mir, Onkel", flehte Jimmy. „Es war dumm von mir, und —"
    „Gegen Dummheit kämpfen selbst die Sheriffs vergebens", zitierte Watson mit Pathos. „Gut, dir sei verziehen. Also dies Blatt hier: es ist eine Art Abschrift, die der Admiral oben in seinem Zimmer in Turners Saloon

    für mich machte. Dieser Strich hier soll ein Fluß sein —. Halt, stopp, nicht genau hinsehen! Es ist doch alles geheim, Bengel! — Und dieses Kreuz hier zeigt, wo eine gewisse Insel liegt, das Pirates Island, und auf dieser — das steht zwar nicht auf dem Papier, aber der Admiral sagte es mir unter vier Augen — auf der Insel —"
    „Was ist auf der Insel?" rief Jimmy aufgeregt dazwischen und bückte sich trotz strengen Verbots tief über die Karte. Aber plötzlich fuhr er mit einem Schrei zurück.
    John Watson faltete das Papier sorgfältig zusammen und nickte feierlich.
    „Ja. Von der eigenen Hand des Seehelden. Mit roter Tinte. Im Original ist er selbstverständlich aus Blut. Als Zeichen dafür, daß es ein furchtbares Geheimnis ist. Und deshalb kann und darf ich dir nicht mehr davon erzählen. Eigentlich habe ich schon zuviel gesagt!"
    „Aber, Onkel!" bettelte Jimmy. Und betteln konnte er; das mußte man ihm lassen! „Ich sag's doch wirklich keinem weiter! Ich schwöre es dir."
    Der Onkel war mit einem Male wie verändert. Er stand auf und legte Jimmy väterlich die Hand auf den Kopf.
    „Mein lieber Junge! Ich habe meinem Freund, dem Admiral, einen heiligen Eid schwören müssen, daß die Sache unter uns bleibt; unter uns, das heißt, ich muß gleich noch einige Gents einweihen, die mir Beihilfe leisten werden. Denn man ist ihm schon auf der Spur, und damit befindet er sich mitten drin in Todesgefahr. Darum werde ich auch —"

    John Watson unterbrach sich jäh, schluchzte aus gequältem Herzen auf und wischte sich über die Augen.
    „Was meinst du, Onkel? Was willst du tun?
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