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Das Pest-Gewölbe

Das Pest-Gewölbe

Titel: Das Pest-Gewölbe
Autoren: Jason Dark
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dahinterstecken.«
    »Hast du was gefunden?« fragte ich.
    »Du wirst es kaum glauben, John, aber ich bin tatsächlich fündig geworden. Es hat nicht mal lange gedauert. Ein Vormittag hat mir gereicht.«
    »Dann laß mal hören.«
    »Man hat einfach vergessen, daß Nostradamus außer seinen Voraussagen auch ein Werk über Kosmetik und Parfüme geschrieben hat, denn er kannte sich als Doktor der Naturwissenschaften auch in der Kräuterkunde aus. Zudem hatte er in seiner Jugend Medizin studiert und auch Erfolge im Kampf gegen die Pest errungen. Seine Prophezeiungen, die er Cenutries nannte, wurden 1555 veröffentlicht, lange nach seinem Buch über Kosmetik, und ich bin davon überzeugt, daß das Schönheitsbuch nichts von seiner Brisanz eingebüßt hat. Nostradamus und seine Geliebte Cosima haben das zusammen erarbeitet. Wo das oder die Bücher verschwunden gewesen sind, weiß ich nicht, aber ich will euch sagen, daß ich mir dieses Buch zumindest ansehen werde. Und ich habe mich auch weiter erkundigt. Es sind sogar nach diesen alten Rezepten Kosmetika hergestellt worden, die zusammen mit dem Buch auf der Messe zu sehen sind. Ist das nicht ein Grund, der Bücherschau mal einen Besuch abzustatten? Ich jedenfalls werde hingehen.« Ich schaute Suko an.
    »Frag mich nicht, John, sag mir lieber, was du tun willst. Brauchst du die Creme für deine Schönheit?«
    »Nein, dann eher du.«
    »Oder Lady Sarah«, sagte er und lachte dabei. »Laß sie das nur nicht hören.«
    Ich wunderte mich darüber, wie ernst unser Freund Bill Conolly blieb und fragte, weshalb er sich so reserviert verhielt.
    »Das kann ich dir sagen, John. Ich traue dem Braten nicht.«
    »Was bringt dich dazu? Hast du Beweise?«
    »Nein. Ich reagiere einfach nur auf meine Empfindungen, die das Lesen der Anzeige bei mir ausgelöst hat. Ich habe das Gefühl, daß dort mehr dahintersteckt.« Er beugte sich vor. »Denkt mal nach, Freunde. Nostradamus hat ein Buch über Kosmetik geschrieben, und nicht nur das. Er hat sicherlich auch Anleitungen gegeben, wie diese Kosmetik genutzt werden kann, und ich glaube, daß dieses Buch und die nach ihm hergestellte Kosmetik zu Verkaufsrenner werden.«
    »Was wäre dagegen einzuwenden?« fragte Suko.
    »Im Prinzip nichts.«
    »Na bitte.«
    Bill winkte ab. »Wenn da nicht noch ein anderes Problem hinzugekommen wäre.«
    »Nostradamus?«
    »Ja, Suko. Es geht mir einzig und allein um ihn. Wer und was war Nostradamus?«
    »Ein Seher«, sagte ich.
    »Stimmt, das bestreitet keiner. Aber war er nicht noch mehr? Ein Zauberer, ein Magier…«
    Ich runzelte die Stirn. »Er ist zudem ein Teil des Sehers, das darfst du nicht vergessen, Bill. Ich stelle ihn nicht auf die schwarzmagische Seite, obwohl ich mich dagegen wehre, von Schwarzer Magie zu sprechen. Es gibt eigentlich nur Magie. Es kommt immer darauf an, wer sich mit ihr beschäftigt und wozu er sie einsetzt. Meinst du denn, daß Nostradamus sie als Schwarze Magie eingesetzt hat?«
    »Nein oder ja.«
    »Das ist keine Antwort.«
    »Weiß ich. Aber es gibt da einen zweiten Namen. Cosima. Wer war sie? Eine Geliebte, nur eine Freundin.«
    »Keine Ahnung.«
    »Eben, John, das ist auch ein Geheimnis.« Ich lächelte. »Wie ich dich kenne, hast du versucht, es zu lüften.«
    »Stimmt.«
    »Ist denn etwas dabei herausgekommen?«
    »Leider nicht«, murmelte Bill. »Wenn man etwas über Frauen in seiner Nähe liest, stößt man immer nur auf den Namen Katharina von Medici, die ja eine große Gönnerin gewesen ist. Ob sie an diesem Buch mitgearbeitet hat, weiß ich nicht.«
    »Wenn ja, dann kann sie ein Pseudonym verwendet haben«, warf Suko ein. »Das ist ja auch nicht neu.«
    Bill nickte ihm zu. »Gut, daran habe ich auch schon gedacht. Jedenfalls ist die Ankündigung des Buchs nicht ohne Wirkung auf mich geblieben. Ich werde der Messe zumindest einen Besuch abstatten, und meine Frage lautet: Kommt ihr mit?«
    Ich wollte das nicht allein entscheiden und schaute zu meinem Freund Suko hin.
    »Hast du denn Zeit, John?«
    Bill verdrehte die Augen. »Meine Güte, ziert euch doch nicht so wie die alten Jungfrauen. Eine Buchmesse kann auch so einfach nur zum Schauen interessant sein.«
    »Tun wir dir damit einen Gefallen, Bill?«
    »Das ist doch egal. Sicherlich tut ihr euch auch einen Gefallen damit, denke ich.«
    »Dann laß uns mal schlendern«, sagte Suko.
    »Einverstanden. Wann?«
    Bill hob die Schultern. »Die Messe ist heute eröffnet worden. Morgen beginnt das Wochenende. Habt ihr
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