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Das Pazifische Kartell: Kriminalroman (suhrkamp taschenbuch) (German Edition)

Das Pazifische Kartell: Kriminalroman (suhrkamp taschenbuch) (German Edition)

Titel: Das Pazifische Kartell: Kriminalroman (suhrkamp taschenbuch) (German Edition)
Autoren: Elmer Mendoza
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immer noch mit diesem Schmarotzer befreundet? Niemand ist perfekt. McGiver gehört zu uns, hat so getan, als würde er zu Dioni de la Vega überlaufen, und hat dadurch ein, zwei Dinge für uns rausgekriegt; außerdem hat er uns die Waffenbesorgt, die wir heute Abend benutzt haben, hast du’s schon gehört? Ein echtes Wunder; gut, geh jetzt schlafen, deine Frau macht sich bestimmt schon Sorgen. Danke. Samantha verschwand hinter der Scheibe, der Pick-up fuhr los. Ich hätte nie gedacht, dass ich mich so früh zur Ruhe setzen würde, murmelte Foreman, der gerade sechsundfünfzig geworden war. Er betrat das Haus, nahm das Dollarbündel, goss Benzin in alle Ecken, zündete Streichhölzer an und ging wieder nach draußen. Er schluchzte.
    Auf keinen Fall wollte er mit ansehen, wie das Haus, das er Stück für Stück gebaut hatte, in Flammen aufging.
    Was ist, Carrasco?, muss ich das Geld persönlich bei dir abholen oder was?
    Gandhi, ganz ehrlich, ich hab’s nicht, das Geschäft fängt gerade erst an zu florieren, und jetzt noch der Vorfall mit Mr. B., wenn sich das rumspricht, habe ich in nächster Zeit garantiert nicht so viel flüssig; ich weiß, dass ich dir das Geld schulde, aber schließlich hast du es mir geliehen, damit ich es investiere, und genau das habe ich getan.
    Und ich weiß, dass du nicht alles in dein Geschäft investiert hast, aber das geht mich nichts an.
    Ich kann mir nicht vorstellen, dass du mich nicht verstehst, immerhin bist du selber Geschäftsmann.
    Jedenfalls bin ich nicht bereit, mich deinetwegen in Schwierigkeiten zu bringen, Carrasco, und auch für sonst keinen.
    Ich brauche eine Fristverlängerung. Bitte.
    Das war nicht vereinbart, und die Situation ist kompliziert, wie viel ist deine Ranch wert?
    Du willst mir doch nicht für das bisschen Geld die Ranch abnehmen, die ist viel mehr wert.
    Wie gesagt, das Problem bin nicht ich. Am Dienstag komme ich mit einem Notar vorbei, nur damit wir auf alle Eventualitäten vorbereitet sind.
    Was bist du denn für ein Kreditgeber, wenn du nicht mal eine Fristverlängerung mit den entsprechenden Zinsen bewirken kannst?
    Ich bin einer, der an Freunde Geld verleiht, das ihm nicht gehört; also, wir sehen uns.
    Um wie viel Uhr kommst du?
    Am Nachmittag, sag mal, gehst du zu Meraz’ Beerdigung?
    Gandhi Olmedo hörte es klicken. Er lächelte.
    Unterdessen saß McGiver zu Hause und wartete. Dulce Arredondo hatte endlich Die zwei Fridas besorgt, und er hatte das Bild Samantha geschenkt, die er noch immer nicht hatte überzeugen können, obwohl er ihr die Verschwörung gesteckt hatte. Er hatte ihr die Sache mit Peter Conolly gestanden und sich für ihren Schutz bedankt; trotzdem wusste er, dass er damit ein Leck geschlagen hatte, das noch nicht gestopft war. Twain hatte es ihm klipp und klar gesagt und ihn aufgefordert, bis auf weiteres unterzutauchen, er ließ ihn wissen, dass sie es bereits dementierten. Auf einmal war das Kartell seine einzige Option.

43
    Es war Sonntag, der Zurdo war erschöpft und ruhte sich aus. Zum Schlafmangel kam noch das tiefsitzende Gefühl, nutzlos zu sein, aus der Zeit gefallen, bei allen Ermittlungssträngen in eine Sackgasse geraten zu sein. Dioni de la Vega der Mörder? Nichts deutete darauf hin, und außerdem hatte er keine Lust, sich mit ihm anzulegen. Er trank gerade einen Nescafé, als sein Telefon klingelte; wie am Vorabend ließ er es mehrmals läuten, dann hob er ab. Es war Win Harrison. Komm ins Hotel Lucerna, ich lade dich zum Frühstück ein. Hast du es vor ein paar Minuten schon mal probiert? Nein, ist das erste Mal.
    Das Restaurant war voll. Sie setzten sich an den Tresen. Gestern habe ich dich nicht mehr gesehen. Die Ermittlung hat mich in Atem gehalten. Gibt es Fortschritte? Wir stecken in einer Sackgasse. Übrigens hat mich ein Mann angesprochen, als ich aus dem Hotel kam: Sind Sie Jean Pynchon? Und Sie? Man nennt mich Culichi, haben Sie einen Cheyenne gemietet? Warum? Er lächelte. Ich nämlich auch, leider wurden die beiden Autos verwechselt. Sicher? Todsicher, wenn es Ihnen also nichts ausmacht. Als ich ihm erzählt habe, dass der Wagen in die Luft geflogen ist, wurde er ganz blass, hat mir die Schlüssel für mein Auto gegeben und ist abgehauen. Das Frühstück kam, Obstsalat, Quesadillas und Eier mit Speck für Win, und Kaffee. Und ich dachte, es hätte was mit uns zu tun, der Kitzel der Gefahr. Ich auch, dieser Herr war offenbar kein Geschäftsmann. Seit Valdés tot ist, treiben sich hier viele zwielichtige
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