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Das Nibelungenlied

Das Nibelungenlied

Titel: Das Nibelungenlied
Autoren: ekz.bibliotheksservice GmbH
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Frieden · als dem einen Mann.
Das Blut von ihren Hieben · von den Helmen niederrann.
    Wie da der Schwerter Tosen · so grimmig erklang,
Daß unter ihren Schlägen · das Schildgespänge sprang!
Die Schildsteine rieselten · getroffen in das Blut.
Da fochten sie so grimmig · wie man es nie wieder tut.
    Der Vogt von Bechlaren · schuf hin und her sich Bahn,
Wie einer der mit Ungestüm · im Sturme werben kann.
Des Tages ward an Rüdiger · herrlich offenbar,
Daß er ein Recke wäre · kühn und ohne Tadel gar.
    Hier standen diese Recken · Gunther und Gernot,
Sie schlugen in dem Streite · viel der Helden tot.
Geiselhern und Dankwart · am Heile wenig lag:
Da brachten sie noch manchen · hin zu seinem jüngsten Tag.
    Wohl erwies auch Rüdiger · daß er stark war genug,
Kühn und wohl gewaffnet · hei, was er Helden schlug!
Das sah ein Burgunde · da schuf der Zorn ihm Not:
Davon begann zu nahen · des edeln Rüdiger Tod.
    Gernot der starke · rief den Helden an.
Er sprach zum Markgrafen · »Ihr wollt mir keinen Mann
Der Meinen leben lassen · viel edler Rüdiger.
Das schmerzt mich ohne Maßen · ich ertrag' es nicht länger mehr.
    »Nun mag euch eure Gabe wohl · zu Unstatten kommen,
Da ihr mir der Freunde · habt so viel genommen.
Nun bietet mir die Stirne · ihr edler kühner Mann:
So verdien' ich eure Gabe · so gut ich immer nur kann.«
    Bevor da der Markgraf · zu ihm gedrungen war,
Ward noch getrübt vom Blute · manch lichter Harnisch klar.
Da liefen sich einander · die Ehrbegier'gen an:
Jedweder sich zu schirmen · vor starken Wunden begann.
    Doch schnitten ihre Schwerter · es schützte nichts dagegen.
Da schlug den König Gernot · Rüdiger der Degen
Durch den steinharten Helm · daß niederfloß das Blut:
Das vergalt alsbald ihm · dieser Ritter kühn und gut.
    Hoch schwang er Rüdgers Gabe · die in der Hand ihm lag;
Wie wund er war zum Tode · er schlug ihm einen Schlag
Auf des Helmes Bänder · und durch den festen Schild,
Davon ersterben mußte · der gute Rüdiger mild.
    So reicher Gabe übler · gelohnt ward nimmermehr.
Da fielen beid' erschlagen · Gernot und Rüdiger,
Im Sturm gleichermaßen · von beider Kämpfer Hand.
Da erst ergrimmte Hagen · als er den großen Schaden fand.
    Da sprach der Held von Tronje · »Es ist uns schlimm bekommen.
So großen Schaden haben · wir an den Zwein genommen,
Daß ihn nie verwinden · ihr Volk noch ihr Land.
Uns Heimatlosen bleiben · nun Rüdgers Helden zu Pfand.«
    »Weh mir um den Bruder! · der fiel hier in den Tod.
Was mir zu allen Stunden · für leide Märe droht!
Auch muß mich immer reuen · der edle Rüdiger:
Der Schad' ist beidenthalben · und großen Jammers Beschwer.«
    Als der junge Geiselher · sah seinen Bruder tot,
Die noch im Saale waren · die mußten leiden Not.
Der Tod suchte eifrig · wo sein Gesinde wär':
Deren von Bechelaren · entging kein einziger mehr.
    Gunther und Hagen · und auch Geiselher,
Dankwart und Volker · die guten Degen hehr,
Die gingen zu der Stelle · wo man sie liegen fand:
Wie jämmerlich da weinten · diese Helden auserkannt!
    »Der Tod beraubt uns übel« · sprach Geiselher das Kind.
»Nun laßt euer Weinen · und gehn wir an den Wind,
Daß sich die Panzer kühlen · uns streitmüden Degen:
Es will nicht Gott vom Himmel · daß wir länger leben mögen.«
    Den sitzen, den sich lehnen · sah man manchen Mann.
Sie waren wieder müßig · Die Rüdgern untertan
Waren all erlegen · verhallt war das Getos.
So lange blieb es stille · daß es Etzeln verdroß.
    »O weh dieser Dienste!« · sprach die Königin:
»Die sind nicht so stetig · daß unsre Feinde drin
Müßten Buße zahlen · durch Rüdigers Hand:
Er will sie wiederbringen · heim in der Burgunden Land.
    »Was hilft's, König Etzel · daß wir an ihn vertan,
Was er nur begehrte? · Er tat nicht wohl daran:
Der uns rächen sollte · der will der Sühne pflegen.«
Da gab ihr Volker Antwort · dieser zierliche Degen:
    »Dem ist nicht also leider · viel edel Königsweib,
Und dürft' ich Lügen strafen · ein so hehres Weib,
So hättet ihr recht teuflisch · Rüdigern verlogen.
Er und seine Degen · sind um die Sühne gar betrogen.
    »So williglich vollbracht' er · was ihm sein Herr gebot,
Daß er und sein Gesinde · hier fielen in den Tod.
Nun seht euch um, Frau Kriemhild · wem ihr gebieten wo
Euch war bis an sein Ende · Rüdiger getreu und hold.
    »Wollt ihr mir nicht glauben · so schaut es selber an.«
Zu ihrem Herzeleide · ward es da getan:
Man trug
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