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Das Netzwerk

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Titel: Das Netzwerk
Autoren: David Ignatius
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war.»
    «Das stimmt nicht. Hinkle war vielleicht froh, aber der packt gerade seine Koffer, und die neue Führung wird dich mit offenen Armen wieder aufnehmen. Ich habe schon mit ein paar Leuten geredet. Sie wissen, dass Stone dir übel mitgespielt hat, und sehen dich als ein Art Heldin.»
    «Dann müssen sie Narren sein.»
    «Bitte, denk darüber nach. Wir brauchen dich. Und glaube mir, du brauchst uns auch. Hier geht es dir nicht gut, das weißt du.»
    «Dann mache ich eben etwas anderes.»
    «Was denn? Willst du Jura studieren? Oder Betriebswirtschaft? Sei doch nicht albern. Wer einmal für einen Geheimdienst gearbeitet hat, taugt zu nichts anderem mehr. Dafür geht es einem zu tief unter die Haut.»
    «Meine Haut ist jetzt dicker als damals. Aber lassen wir dieses Thema, sonst kriege ich noch Verstopfung.»
    Margaret seufzte. «In Ordnung, meine Liebe. Ich lasse den alten Knaben eben nur ungern die Genugtuung, dass sie wieder einmal recht hatten.»
    «Womit?»
    «Mit ihren Ansichten über Frauen im Geheimdienst. Jetzt können sie überall herumerzählen, dass dein Fall der beste Beweis dafür ist, dass Frauen nicht für aufreibende Operationen geeignet sind. Irgendwann kriegen sie Muffensausen, und dann steigen sie aus.»
    «Ich hatte nie Muffensausen.»
    «Mir ist das klar. Aber du weißt ja, wie die alten Knaben sind. Es kränkt ihre Eitelkeit, wenn eine Frau ihren Job gut erledigt. Sie behaupten sogar, du hättest den Russen in Moskau geheime Operationen der CIA verraten.»
    «Das ist eine verdammte Lüge.»
    «Natürlich ist es das. Deshalb ärgert es mich ja so sehr, dass du den Typen auch noch in die Hände spielst.»
    «Margaret, du gehst mir echt auf die Nerven. Wie schaffe ich es bloß, dass du mich in Ruhe lässt?»
    «Indem du darüber nachdenkst, ob du nicht vielleicht doch zurück in die CIA willst.»
    Anna schüttelte den Kopf. «Wieso sollte ich mich wieder diesemgeheimniskrämerischen Hokuspokus mit all seinen Lügen und Manipulationen aussetzen? Erklär mir das bitte mal.»
    «Weil du mit deinem Leben etwas Sinnvolles anstellen willst. Und weil du das Spiel trotz allem gerne spielst.»
    «Und was hat dir das gebracht in all den Jahren?»
    «Eine moralische Herausforderung. Die Möglichkeit, mit dir heute Abend hier zu sein. Ein interessantes Leben.»
    Anna griff nach der Champagnerflasche und stellte fest, dass sie leer war. Sie rief den Kellner und bestellte noch eine.
    «Sag mir, dass du zurückkommst», sagte Margaret.
    «Macht es dich glücklich, wenn ich dir verspreche, es mir zu überlegen?»
    «Ja. Sehr sogar.»
    «In Ordnung», sagte Anna. «Dann denke ich darüber nach. Aber wir wissen beide, was meine Antwort sein wird.»

DANKSAGUNG
    Dieser Roman ist der Phantasie des Autors entsprungen, und wer nach realen Entsprechungen für Ereignisse und Figuren sucht, der sucht vergebens. Es gibt sie nicht. «Das Netzwerk» ist kein Schlüsselroman oder eine verschleierte Beschreibung wirklicher Ereignisse. Dass es sich um eine erfundene Geschichte handelt, ist jedem klar, der weiß, was sich in dem von mir beschriebenen Zeitabschnitt wirklich zugetragen hat.
    Ich möchte mich hiermit bei all denen bedanken, die mir beim Aufbau dieses Buchs geholfen haben: Eve Ignatius, meiner Frau, die auch diesmal wieder meine erste Leserin war, meinen Eltern Paul und Nancy Ignatius und meiner Schwester Sarah Ignatius, die das Manuskript gelesen und kommentiert haben; meinen Freunden Garrett Epps und Lincoln Caplan; meinem unvergleichlichen Agenten Raphael Sagalyn und ganz besonders meiner Lektorin Linda Healey, deren Zuspruch und weiser Rat jede einzelne Seite mit gestalten halfen. Linda ist die Art von Lektorin, von der wir Schriftsteller sonst nur träumen.
    Schließlich gilt mein Dank den Führern durch das Terrain dieses Romans: in Istanbul Thomas Goltz und Stephanie Capparell; in Moskau, Eriwan, Taschkent und Samarkand einer Reihe von sowjetischen und amerikanischen Freunden, mit deren Hilfe ich die nationalistischen Revolutionen erahnen konnte, die sich 1990 in den Sowjetrepubliken dann tatsächlich abspielten. Ich danke auch Rusi Nasar von den Central Asian Affairs Consultants dafür, dass er sein Wissen über Usbekistan mit mir geteilt hat,sowie Colonel Barney Oldfield für seinen Schatz an Witzen über Radio Eriwan. Besonders dankbar bin ich drei Historikern, die sich intensiv mit dem Osmanischen Reich befasst haben: Sukru Hanioglu, der mir seine Forschungen über Ibrahim Temo gezeigt hat, und Serif
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