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Das Muster der Liebe (German Edition)

Das Muster der Liebe (German Edition)

Titel: Das Muster der Liebe (German Edition)
Autoren: Debbie Macomber
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wenn jemand sie darauf ansprach, errötete sie. Diese Tage mit Reese waren wie die zweiten Flitterwochen, die jedes Paar während der Ehe einmal machen sollte.
    “Ich weiß gar nicht, ob ich dich jemals …”
    “… glücklicher gesehen habe?”, vollendete Jacqueline den Satz. Sie hörte diese Worte wieder und wieder von Familie und Freunden. Und sie hatte nicht die Absicht, es abzustreiten – sie
war
glücklich.
    “Eigentlich wollte ich sagen, wie schön braun du aussiehst”, sagte Lydia mit einem verschmitzten Lächeln.
    Jacqueline breitete die Arme aus. “Oh, das. Reese hat mich auf jeden Golfplatz im gesamten Mittelmeerraum geschleppt.” Sie schmunzelte und warf einen Blick auf die Uhr. “Jetzt muss ich mich beeilen. Ich treffe mich in einer Stunde mit Reese im Countryclub – wir wollen mit ein paar alten Freunden etwas trinken. Und ich muss zuerst noch zu Hause vorbei.”
    “Es ist so schön, dass du wieder da bist”, sagte Lydia und umarmte Jacqueline. “Kommst du am Freitag her?”
    “Natürlich!”, erwiderte Jacqueline im Brustton der Überzeugung – so als sei die Antwort längst klar. “Die Strickstunde würde ich um nichts auf der Welt verpassen wollen.”
    Damit verschwand sie, begierig, sich mit ihrem Ehemann zu treffen – dem Mann, den sie liebte.

49. KAPITEL
    C arol Girard
    Cameron Douglas Girard, was
machst
du da?” Cameron, der auf dem Teppich saß und die Sockenschublade seines Vaters untersuchte, blickte unschuldig auf. Arglos sah der kleine Junge seine Mutter an, die die Hände in die Hüften gestemmt hatte und sich nach Kräften bemühte, ernst zu bleiben. “Komm zu mir”, sagte sie und nahm den Kleinen auf den Arm. Sie hielt ihn hoch und gab ihm einen geräuschvollen Schmatzer auf den nackten Bauch. Er juchzte vor Vergnügen. Als sie ihn an sich drückte, legte er seinen Kopf an ihre Schulter, griff ihr ins Haar und gab ein paar gurgelnde Laute von sich.
    In dem vergangenen Jahr hatte Carol ganz neue Facetten der Liebe kennengelernt – sie erfuhr, wie sehr ein Mensch einen anderen Menschen lieben konnte, und sie erlebte, wie sehr eine Mutter ihr Kind lieben konnte. Cameron war vielleicht nicht in ihr gewachsen, aber dennoch war er in jeder erdenklichen Hinsicht ihr Sohn.
    “Es ist Zeit für einen Spaziergang”, sagte Carol.
    Behutsam setzte sie ihren Sohn ab und räumte schnell Dougs Socken wieder in die unterste Schublade ihrer Kommode. Dann nahm sie Cam wieder hoch, trug ihn in sein Zimmer und zog ihm Jeans und einen handgestrickten Pullover an. Die Hosen waren ein Geschenk von ihrem Bruder, der die Jeans zusammen mit einer passenden Jacke geschickt hatte, kurz nachdem der Adoptionsvorgang erfolgreich beendet worden war. Fertig angezogen krabbelte Cameron schnell zum Kinderwagen. Als er ihn erreichte, zog er sich daran hoch, bis er stand. Er warf einen Blick über die Schulter, um sicherzugehen, dass seine Mutter auch bemerkte, was er schon konnte, und seine Geschicklichkeit auch gebührend würdigte. Der Kleine liebte ihre gemeinsamen Spaziergänge!
    “Heute gehen wir beim Wollladen vorbei”, erklärte sie, während sie ihn in den Kinderwagen setzte. “Wir treffen uns mit Miss Lydia.”
    Nachdem sie ihre Tasche über die Schulter gehängt hatte, verließ Carol die Wohnung. Sie schob den Kinderwagen den Flur entlang und in den Lift, der bereits wartete. Beinahe jeden Nachmittag nahmen die beiden denselben Weg. Zwei Blocks entfernt hielten sie beim Spielplatz, wo Cameron spielen und Carol sich mit anderen jungen Müttern austauschen konnte.
    Seit sie nicht mehr arbeitete und der Junge in ihr Leben gekommen war, hatte sich Carols Freundeskreis um viele andere Frauen, die auch Mütter waren, erweitert. Sie hatten eine lockere Gruppe gegründet und trafen sich einmal in der Woche zum gemeinsamen Kaffeetrinken. Sie tauschten Ratschläge und Erfahrungen aus, gaben Elternratgeber und Magazine weiter und verschenkten Spielzeug und Kleidung, die ihre Kinder nicht mehr brauchten. Carol war die Älteste in der Gruppe, aber das machte ihr nichts aus.
    Nachdem sie im Park gewesen waren, schob sie ihren Sohn zum Wollladen. “Carol”, rief Lydia erfreut. “Hallo.” Sie ging in die Hocke, um mit dem Kleinen auf Augenhöhe zu sein. “Hallo, Cameron.”
    Das Kind griff nach einem Knäuel leuchtend lilafarbener Wolle, doch Carol war zu schnell und zog den Kinderwagen ein Stück zurück – fort von dem verführerischen Garn.
    “Ich brauche noch einen Strang von der
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