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Das Multiversum Omnibus

Das Multiversum Omnibus

Titel: Das Multiversum Omnibus
Autoren: Stephen Baxter
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scheinen einen Schnappschuss wert zu sein.
    Aber ich will noch weiter gehen.
    Vielleicht komme ich an der Zielscheibe vorbei und erreiche die andere Seite des Kontinents. Es gibt dort drüben noch einen Gürtel, Malenfant , noch einen Streifen Vegetation am westlichen Rand des Kontinents. Nemoto sagte mir, dass du von der Erde und aus der Mondumlaufbahn keine Ansiedlungen oder Bauwerke gesehen hättest. Aber vielleicht leben trotzdem Leute im westlichen Gürtel.
    Vielleicht sind sie wie ich. Vielleicht sind sie anders als die Hams und die Daimonen, oder vielleicht handelt es sich auch um eine ganz andere Art, von der wir uns nicht hätten träumen lassen.
    Niemand scheint etwas zu wissen. Weder die Daimonen noch die Hams.
    Ich kann dich förmlich hören. Ich weiß, was du sagen willst. Ich weiß auch, dass es gefährlich ist. Und doppelt so gefährlich für eine einzelne Person. Aber ich werde trotzdem gehen. Ich bin zä-
    her als früher, Malenfant. Ich will dir sagen, was ich im anderen Gürtel oder sonst wo gern finden würde. Den Ort, an dem die Menschen sich entwickelt haben.
    Wir wissen, dass die Hams durch die Bedingungen auf der Grauen Erde geprägt wurden. Wir glauben, dass die Daimonen die Nachkommen einer Horde Australopithecinen sind, die vor Jahrmillionen über die Gestreifte Erde gezogen sind. Und so weiter.
    Nun, vermutlich stammen die Menschen von einer Gruppe Läufer ab, die ähnlich isoliert war. Vielleicht gab es ein paar von Nemotos ›Ausprägungen‹: Eine hat eine archaische Lebensform erschaffen, einen gemeinsamen Ahnen der Menschen und Neander-648
    taler – der Hams –, und eine andere, die die Hams und uns erschaffen hat. Und vielleicht noch andere. Andere Verwandte.
    Ich glaube, ich würde diesen Ort gern finden. Und die anderen treffen.
    Niemand weiß alles, was es über diesen Roten Mond zu wissen gibt. Er ist ein großer Ort. Er ist voller Leute.
    Voller Geschichten.
    Manekatopokanemahedo:
    Babo hob die mächtigen Schultern, während Manekato ihn kämm-te. »Es ist vielleicht immer noch möglich, die Welten-Maschine zu benutzen, wenn auch nur mit eingeschränkter Funktion …«
    »Um was zu tun?«
    »Wir könnten das Multiversum erforschen. Wir könnten uns in andere Realitäten abbilden. Und es gäbe noch mehr Möglichkeiten.
    Man muss nicht gleich einen ganzen Mond losschicken, um das zu bewerkstelligen.«
    Mane ließ sich das durch den Kopf gehen. »Aber wonach sollten wir überhaupt suchen?«
    »Es gibt sehr wohl ein lohnendes Ziel«, sagte Babo.
    Die Astrologen, so sagte er Manekato, glaubten, dass das Universum – ein beliebiges Universum – ein grundsätzlich begreifbares System sei. Und wenn ein System begreifbar war, dann musste auch eine Wesenheit existieren, die es begriff. Also musste eine Wesenheit existieren, die imstande war, das gesamte Universum hinreichend zu begreifen – oder vielmehr musste Sie existieren, wie Babo sich ausdrückte.
    »Die Göttin des Multiversums«, sagte Manekato trocken.
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    Der Haken daran war nur, dass es eine Vielzahl möglicher Universen gab, von denen dieses nur eins war. Also existierte Sie vielleicht gar nicht in diesem Universum.
    Wie dem auch sei, es – Sie – war das ultimative Ziel der Suche der Daimonen.
    »Natürlich«, sagte Babo. »Sie ist vielleicht ein Ausdruck des Multiversums – oder gar das Multiversum selbst, die übergeordnete Struktur der Realitätsstränge, ist an sich selbstreferentiell, in gewisser Weise bewusst. Oder vielleicht ist das Multiversum auch nur ein Strang in einem noch größeren Geflecht …«
    »Ein Multiversum aus Multiversen.«
    »Vielleicht gibt es eine weitere strukturelle Rekursion, eine endlose Hierarchie des Lebens und Bewusstseins, die …«
    Mane hob die Hände. »Falls wir Sie finden: Was sollen wir Sie fragen?«
    Babo fasste sich nachdenklich an die Nase. »Das habe ich Emma auch schon gefragt. Sie sagte: Fragt Sie, ob Sie weiß, was, zum Teufel, hier vorgeht.«
    Mane berührte den Kopf ihres Bruders. »Dann werden wir Sie das auch fragen. Komm, Bruder; wir haben viel zu tun.«
    Schatten:
    Schatten fand einen Fleischbrocken.
    Er lag auf dem Boden unter einem Feigenblatt, wo sie nach Früchten gesucht hatte. Es war nur ein halbzerkautes Stück, nicht viel mehr als ein Fetzen. Schatten klaubte ihn vom Boden auf.
    Ihre Finger waren inzwischen steif, die Augen schlecht, und die Hände wollten auch nicht mehr so, wie sie wollte.
    Sie setzte sich auf den Boden und kaute den Brocken, wobei sie
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