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Das Meer der Seelen Bd. 1 - Nur ein Leben

Das Meer der Seelen Bd. 1 - Nur ein Leben

Titel: Das Meer der Seelen Bd. 1 - Nur ein Leben
Autoren: Jodi Meadows
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Heizgerät zu rücken. »Wir reden morgen Früh weiter, und das ist«, er schaute auf einen kleinen Gegenstand, »in drei Stunden. Versuch, etwas zu schlafen. Du scheinst einen schweren Tag gehabt zu haben.«
    Wenn er nur wüsste.

KAPITEL 3
Sylphen
    Geräusche drangen dumpf in mein Bewusstsein.
    Wasser gurgelte, ein Schalter klickte, und etwas rieselte – ein grobes Pulver in Keramik? Ein schwerer, bitterer Geruch erfüllte das Zelt, während Sam Wasser in einen Becher einrührte.
    »Aufwachen. Wir müssen los.« Er tippte mir an die Schulter.
    Ich schreckte hoch und kämpfte gegen ein ähnliches, nur wenige Stunden altes Bild von ihm an, wie er sich über mich beugte. Das dunkle Haar war tropfnass gewesen, und die breiten Hände hatten mein Herz gedrängt, wieder zu schlagen.
    Ich starrte ihn an wie ein Idiot, bis ich nur noch die Gegenwart sah. Der vergangene Abend wurde wieder zu einer Erinnerung. »Oh.« Ich hatte ihn zu lange angestarrt. »Du bist es nur.«
    »Ja.« Sein Ton war staubtrocken. »Ich bin es nur.« Bevor ich mich dafür entschuldigen konnte, dass ich ihn irgendwie beleidigt hatte, lehnte er sich zurück. »Trink deinen Kaffee. Wir brechen in zwanzig Minuten auf. So haben wir genug Zeit, zu packen und Zottel zu beladen. Wir frühstücken dann unterwegs.«
    »Zottel?« Ich richtete mich auf, ein Durcheinander von Decken um die Beine, und griff nach dem Becher mit dunkler Flüssigkeit, der mir am nächsten stand. Dann beantwortete ich grinsend meine eigene Frage. »Das Pferd? Kreativer Name.«

    »Sein voller Name lautet: Nicht So Zottelig Wie Sein Vater, aber das ist ein Zungenbrecher.« Sams Lächeln verzog sich zu einer Grimasse, als er seinen Kaffee probierte. »Trink aus. Es lohnt sich nicht, sich an dem Becher festzuhalten, glaub mir.«
    Ich atmete Dampf ein, während ich vorsichtig daran nippte. Heiß und bitter, mit einer seltsamen Süße darin, wie Honig. Ich leerte den ganzen Becher in einem Zug. »Mir schmeckt er.« Ich glühte fast vor Wärme. »Bei Li durfte ich nie Kaffee trinken. Sie sagte, davon würde ich klein bleiben.« Und er war zu teuer, um ihn an eine Seelenlose zu verschwenden, aber auf noch mehr Mitleid von Sam konnte ich verzichten.
    »Li war groß, als ich sie das letzte Mal sah. Was ist mit dir passiert?« Er würgte einen zweiten Schluck hinunter und hielt mir den Becher hin.
    »Anscheinend war Menehem klein, und ich habe Pech.« Ich sah den Kaffee an und überlegte, ob Sam ihn in letzter Sekunde zurückreißen würde. Dann würde er ihn über mir verschütten. Besser fragen. »Willst du den nicht mehr?«
    »Ein Reisebegleiter mit einem Koffein-High wird mich genauso gut wach halten, und das ohne den Nachgeschmack.« Er stellte den Becher zwischen uns ab. Ich schnappte ihn mir und trank, bevor Sam seine Meinung ändern konnte. »Warte, bis du richtigen Kaffee probierst, der in speziellen Gewächshäusern in der Stadt gezogen wird. Du wirst nie wieder dieses chemische Imitat trinken wollen.«
    Wider Willen wurde ich neugierig. Etwas, das noch besser war? Ich freute mich schon jetzt darauf, die Gewächshäuser aufzusuchen, von denen er gesprochen hatte.
    »Jetzt pass genau auf, wo alles hingehört. Heute werde ich noch packen, aber wenn ich dir helfen soll, in die Stadt zu kommen, wirst du deinen Teil der Arbeit übernehmen müssen.«

    Ich sah ihn an. Warum sollte er mir helfen? Sollten wir nicht darüber sprechen, wie ich ihm die Rettung gestern Abend vergelten konnte? Doch jetzt, da er es angeboten hatte, würde ich es nur schwer ertragen können, wenn er sein Angebot wieder zurücknähme. Er schien – nun, er schien mich nicht zu hassen, und er hatte mich gerettet. Nicht, dass Letzteres irgendetwas bedeutete, da er angenommen hatte, ich wäre jemand, den er bereits kannte. Nicht Ana, die Seelenlose.
    »Das ist nur gerecht.« Ich säuberte die Becher und den Wasserkocher. Alles kam in die Taschen, in denen ich ihn in der vergangenen Nacht die Sachen hatte verstauen sehen. »Was noch?«
    Er ging hinaus, um Zottel zu füttern, und überließ es mir, die Decken zusammenzurollen und den Zeltboden abzusuchen, ob noch irgendetwas herumlag.
    Nur ein Gegenstand. Ein Ei aus Messing von der Größe meiner beiden Fäuste zusammen. Ein dünnes Silberband lief um die Mitte und bedeckte eine Nahtstelle, an der man es drehen konnte. Und damit einem das glatte Metall nicht aus der Hand rutschte, war die obere Hälfte des Eis mit flachen Rillen versehen.
    Es war hübsch. Und es war
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