Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Licht der Hajeps - Guerillas (German Edition)

Das Licht der Hajeps - Guerillas (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps - Guerillas (German Edition)
Autoren: Doska Palifin
Vom Netzwerk:
Elfriede hinter den vielen Menschen entdeckt hatte. Nur Herbert rang nach Fassung, wischte sich jedoch immer wieder die Nase.
    „Hallo, was macht ihr denn plötzlich hier?“ krächzte Margrit an den Fahrgästen vorbei. Sie hatte sich die Brille abgenommen, um ihre Tränen von den Gläsern weg zu putzen, aber das gelang ihr nur schwer, da der Bus immer wieder schaukelte, denn die Straßen waren furchtbar. Muttchen bekam einen knallroten Kopf vor lauter Aufregung und hielt sich ihr Herz als sie keuchte:
    „Also, das ist ja nicht zu fassen. Euch hier anzutreffen, aber wolltet ihr nicht in Coburg bleiben?“
    „Ja, das stimmt, aber …“, begann Herbert.
    „Seine Tante, die hier in Würzburg wohnt …“, schmetterte Annegret dazwischen.
    „Ja, die ist gestorben“, sagte er jetzt einfach, „und die ist …“
    „… stellt euch vor, ganz normal an Altersschwäche!“ übertönte ihn schon wieder Annegret. Darüber musste sie allerdings lachen und das war die Chance für Herbert, endlich weiter zu reden, während sie sich ebenfalls an den Fahrgästen vorbei schoben, um Margrit und Muttsch näher zu sein.
    „Tja, so was soll’s trotz allem noch geben!“ rief Herbert ihnen schmunzelnd zu. „Sie hat uns ihre kleine Eigentumswohnung vermacht!“
    „Das ist ja toll!“ keuchte Muttsch begeistert, kaum dass sie dichter beieinander standen. „Also, wie findest du das, Margrit! He, nun sag’ doch auch mal was dazu!“
    „Und wie habt ihr das damals erfahren?“ fragte Margrit.
    „Über Verwandte, die …“, beeilte sich Herbert.
    „… uns auf dem Weg nach Coburg begegnet sind …“, erklärte Annegret.
    „… und uns wenig später zu ihrem Gehöft mitgenommen haben“, fügte Herbert hinzu.
    „Ward ihr etwa nie in Coburg?“ entfuhr es Muttchen und sie kam Annegret dabei noch näher, um sie besser zu verstehen, weil ihre Ohren nicht mehr die besten waren.
    „Genau! Auoooh!“ kreischte Annegret plötzlich. „Gott, meine gute Hose!“
    Herbert grinste ein bisschen.
    „Tschuldigung!“ keuchte Muttchen betroffen. „Munk wird eben manchmal nervös, wenn er dauernd im Körbchen sitzen muss!“ Sie schob die Pfote zurück, die der Kater zwischen die Gitterstäbe gezwängt hatte.
    Herbert schmunzelte abermals und erhielt dafür von Annegret einen giftigen Blick.
    „Der ist nicht nervös, Muttsch!“ schimpfte jetzt Margrit, denn ihr war das ganze peinlich. „Der ist richtig aggressiv, dein Kater!“
    „Ist er nicht!“ protestierte Elfriede. „Hach, du hast ja gar keine Ahnung von Katzen!“ fügte sie eingeschnappt hinzu.
    „Mag sein!“ Margrit schob sich ihre Brille auf dem Nasenrücken zurecht, wie immer, wenn sie auf ein wichtiges Thema zurück kommen wollte. „Also, ihr habt damals bei Verwandten, die Bauern sind, übernachtet und wo“, Margrit schluckte und schaute sich dabei suchend im Bus um, „schlief damals Paul?“
    „Ach der … der kam auch mit uns mit“, beeilte sich Herbert, „weil Ilona sich zuerst …“
    „… nicht von uns trennen wollte!“ übertönte ihn Annegret.
    „Aber dann sind sie doch ihrer Wege gegangen?“ fragte Margrit beklommen.
    Die beiden nickten.
    „Warum habt ihr das zugelassen?“ warf ihnen Margrit vor.
    „Sie meinten, sie kämen alleine besser zurecht“, kam es verschämt zur Antwort.
    „Wisst ihr, dass sowohl in Coburg als auch in Bamberg und Umgebung sämtliche Menschen getötet worden sind?“
    Die Passagiere hatten die beiden Familien so gut es ging zusammen gelassen und ihnen zugehört und kaum, dass die Namen der Städte gefallen waren, warfen sie auch schon ihre persönlichen Erlebnisse oder das, was sie darüber gehört hatten, mit ein.
    So war es schließlich wesentlicher lauter geworden, doch das störte weiter niemanden bis auf den Busfahrer, der sich konzentrieren musste, um nicht doch noch in einem der tiefen Straßenlöcher stecken zu bleiben. Munk maunzte schließlich zum Steinerweichen, doch Dieterchen übertönte den alten Kater mit seiner hellen Stimme. Der sensible Junge wollte nämlich all das grauliche, was gerade in seiner Nähe herumerzählt wurde, nicht hören, hielt sich daher die Ohren zu und sang dabei ein Kinderlied.
    Tobias musste Dieterchen antippen, da der auch die Augen zusammen gekniffen hatte, um ihm etwas zu sagen. Dieterchen hob die Lider.
    „Ja –ah?“ fragte er.
    Tobias machte ihm durch Zeichensprache verständlich, ob er denn noch den Blaui bei sich habe?
    Da nahm Dieterchen, wenn auch ungern, endlich die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher