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Das Licht der Hajeps - Erster Kontakt (German Edition)

Das Licht der Hajeps - Erster Kontakt (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps - Erster Kontakt (German Edition)
Autoren: Doska Palifin
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klar, dass dich eine solche Nachricht verwundern muss, weil du immer so arglos an Leute herangehst, aber auch wir Menschen sind listenreich, Margrit. Ich hatte mich auf der gegenüber liegenden Seite hinter einem der großen Fässer verborgen, und sah dann, dass die beiden eine Leiter hinabstiegen. Ich reckte mich noch ein bisschen empor und ...“
    „Du hast dich sogar gereckt?“ unterbrach ihn Margrit.
    „Hmm“, er warf sich in die Brust. „Musste ich doch, obwohl ich zugeben muss, dass das wirklich nicht ungefährlich war, denn der kleinste Laut, das leiseste Geräusch ...“
    „... hätte dich verraten?“
    „Genau!“ Er räusperte sich. „Und just dadurch sah ich den besagten Tunnel, der in weitere unterirdische Gewölbe führte und von dort liefen ihnen Menschen entgegen.“
    Paul sah nun richtig kriegerisch drein. „Und nun kommt der Knalleffekt, meine Liebe! Ich behaupte nämlich, erlaube mir sozusagen die Frechheit zu sagen, dass auch unterhalb dieses Eibelstadt, zu welchem ich Erkan, Renate, Wladislaw und all die anderen die vielen Tage habe fahren müssen, genau die gleichen Gewölbe sind wie dort und als Versteck einer geheimen Organisation dienen. Und die Leute, meine liebe Margrit, die heute Abend wieder bei unserem freundlichen, guten Wirt mit uns gespeist haben, gehören dazu, wie noch viele andere! Und vor allem auch dein lieber George! Tja, das muss ich leider sagen!“
    „Aach?“ krächzte sie und konnte dabei kaum ein Grinsen unterdrücken. „Und wie kommst du darauf?“
    Er seufzte laut und vernehmlich. „Ganz einfach, dieser George und all diese Männer hier benehmen sich danach! Du musst vorsichtiger sein, Margrit“, wisperte er ihr nun ins Ohr, „wesentlich vorsichtiger, denn hier ist einiges mysteriös!“
    „Mysteriös? Warum?“
    Er seufzte abermals. „Natürlich! Wenn nicht sogar …“, er stockte und seine Miene wurde sorgenvoll, „… gefährlich!“ Paul betrachtete Margrit nun so wie ein Vater sein hilfloses Kind.
    „Ach, ich hab’ ja dich!“ keuchte sie, denn das Lachen saß ihr jetzt wirklich sehr im Halse. „Aber wie kommst du darauf, dass in Eibelstadt etwas sein muss, das mit dieser Untergrundorganisation gleichzusetzen ist?“
    Sein Blick wurde wieder sehr lehrmeisterlich. „Na hör mal! Es gibt dort nur wenige erhaltene Häuser und in die hinein laufen schier endlos viele Leute. Also, was meinst du wohl, wo diese Menschen  alle so bleiben?“
    „Keine Ahnung?“ stotterte sie, dabei hilflos mit den Achseln zuckend. „Weißt du’s?“
    „In unterirdischen Tunneln natürlich, mein Schäfchen, wo sonst? Ich sage dir, dass ich auch bald herausgefunden haben werde, wo die diversen Eingänge liegen, denn diese Leute wissen ja nicht, dass ich weiß, was sie wissen und was ich nicht wissen soll!“
    Da prusteten plötzlich beide los und lachten schier um die Wette.
    Es braucht wohl nur am Rande erwähnt zu werden, dass Paul noch am selben Abend sehr zum Missfallen von George in die Gemeinschaft der Maden aufgenommen wurde.

Kapitel 4
     
    Leider stellte sich heraus, dass die Maden schon seit einiger Zeit mit den Spinnen regelrecht verfeindet waren.
    Man besprach nur das, was wirklich unbedingt besprochen werden musste. Selbst die Parole war geändert worden. Schuld daran waren Streitigkeiten über Gebiete gewesen, in denen die Gruppen sich Nahrung beschaffen durften. Die Spinnen behaupteten, Maden wären in ihr Territorium eingedrungen und hätten Abgaben aus ihren Bauern gepresst, was Martin, Erkan, Süleyman, Zhan Shao, Renate, José und Wladislaw, welche für die Nahrungsbeschaffung zuständig waren, heftig abgestritten hatten. Margrit hatte trotz aller Proteste vor, die Spinnen zu besuchen.
    Während der Hinfahrt verhandelte Margrit mit George, der sie als Einziger begleitete, weil die Spinnen nur noch mit ihm sprechen wollten, um einen Platz bei den Maden für ihre Familie. Entrüstet musste sie schon wieder feststellen, dass die Maden ganz und gar nicht kinderfreundlich waren, und für ältere Leute hatten sie erst recht nichts übrig. Hingegen waren Katzen ihnen sehr willkommen wegen der Ratten, die sich in den Tunneln einnisteten. George fand es daher gut, wenn Margrits Familie einfach bei den Spinnen blieb und Margrit diese nur ab und an besuchte.
    „Bist du von allen guten Geistern verlassen?“ fauchte sie darum wütend, während er den Jambo in eine Kurve lenkte. „Du hast doch heute übers Telefon heraus bekommen, wie mies meine Familie von
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