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Das Leben ist zu kurz für Knaeckebrot

Titel: Das Leben ist zu kurz für Knaeckebrot
Autoren: Sabine Asgodom , Peter Gaymann
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halb mit Gemüse oder Salat füllen, dann Fisch oder Fleisch dazu, dann »Sättigungsbeilage«, das sorgt dafür, dass der Körper genug Nährstoffe bekommt. Selbst beim Dessert bin ich inzwischen superkritisch, weil ich weiß, dass die Puddings aus der Tüte meistens ätzend schmecken. Aber frischer Kaiserschmarrn mit Zwetschgenröster, da darf es auch mal eine Extraportion sein.
Dankbarkeit: Schöne Einstimmung
    Bei meiner Oma mussten wir vor dem Essen immer beten. »Komm Herr Jesus sei unser Gast …«, und es endete damit, dass wir uns alle an den Händen gefasst und gerufen haben »Fröhlich sei’s beim Mittagessen!« Bei uns zu Hause haben wir uns ebenfalls an den Händen gefasst und »Mahlzeit« gesagt. Eine buddhistische Freundin macht ein paar tiefe Atemzüge und lächelt den Teller an, bevor sie zu essen beginnt.
Bei Freunden sagt die Familie vorm Essen: »Piep, piep, piep, wir haben uns alle lieb!« Und mein Mann liebt den Spruch seiner Patentante: »Jeder esse, was er kann, nur nicht seinen Nebenmann.«
    Alberne Rituale? Nach neuester Forschung eine Supersache, um Essen wirklich zu genießen. Damit sinkt nämlich die Gefahr, noch schwer in Gedanken Essen einfach in sich hineinzuschaufeln. Diese paar Minuten, dieser kurze Augenblick der Sammlung macht uns bereit, unsere Aufmerksamkeit dem Essen zuzuwenden. Ja, und dankbar dafür zu sein, »was uns bescheret ist«. Mir fällt gerade noch ein Ritual von zu Hause ein: »Essen kommen, Hände waschen nicht vergessen!«
    Wenn Sie das Vergnügen haben, mit der Familie zu essen, lässt sich vielleicht der Grundgedanke, nämlich zur Ruhe kommen und geistesgegenwärtig zu essen, irgendwie umsetzen. Wenn Sie alleine essen, ist das »Piep, piep, piep …« vielleicht ein bisschen albern. Was Sie auf jeden Fall tun können, ist, bevor Sie sich zum Essen setzen, vorher recken und strecken, Schultern lockern, Kopf bewegen, Starrheit aus dem Körper bekommen, Geistesgegenwart aktivieren.
    Dankbarkeit führt zu Gelassenheit und damit zu langsamerem Essen. Wie wäre es damit: eine Meditation, in der Sie darüber nachdenken, woher das Essen kommt. Stellen Sie sich bei einem Stück Brot vor, wie Weizenfelder im sanften Sommerwind wogen, wie das Feld abgeerntet wird, die Körner in die Scheune gebracht werden, Erntedankfest. Vielleicht können wir so ein Gefühl der Dankbarkeit fürs Essen entwickeln und Wertschätzung. Unser Körper ist es wert, gut genährt zu werden. Ich höre Sie gerade aufstöhnen: »So viel Zeit habe ich nicht.« Lady, wir reden von drei Minuten!

Ehrlichkeit: Sie kennen sich doch
    Frauen, die Diät machen, lügen etwa 51 Mal am Tag ihre Familie oder Freunde an, was ihr Essverhalten betrifft, habe ich neulich gelesen. Weil sie sich schämen, weil sie ernst genommen werden wollen, weil sie nicht zugeben wollen, dass sie ein schwacher Mensch sind. Aber auch wir nicht diätenden Dicken sind ja nicht immer ganz aufrichtig. »Eigentlich esse ich gar nicht so viel.« Das hören Sie von anderen Dicken und manchmal hören Sie es vielleicht auch sich sagen. In wachen Momenten wissen Sie: Das ist gelogen. Und es ist logisch: Wenn Ihr Körper mehr verbrennen würde, als er zugeführt bekommt, würde er abnehmen. Ich kann das inzwischen ganz nüchtern sehen - ohne mich deshalb zu verurteilen.
     
Wenn ich zu Rubens Zeiten gelebt hätte,
wäre ich wahrscheinlich sein Lieblings-
model gewesen. Und Kate Moss?
Sie wäre der Pinsel des Meisters gewesen.
    DAWN FRENCH, BRITISCHE KOMIKERIN
     
    Wir haben in diesem Buch so viel von Veränderungen gesprochen, sodass Sie auch ruhig mal überlegen können, was können Sie in Ihrem Essverhalten verändern, ohne dass Sie sich etwas verbieten oder versagen. Gibt es Gewohnheiten, die Sie relativ einfach verändern könnten? Bei mir ist es Studentenfutter. Ich liebe Studentenfutter und glaube auch, dass es Nervennahrung ist. Nur auch die beste Nervennahrung ist eher eine Hüfterweiterung, wenn sie in Massen konsumiert wird.
    Deshalb habe ich mir angewöhnt: Wenn ich am Computer sitze und schreibe und das Hirn nach Studentenfutter schreit, nehme ich nur noch eine kleine Schale mit an den
Computer. Groß genug, dass ich ein paar Mäulchen voll nehmen kann, klein genug, dass ich nicht ununterbrochen schaufle. Meistens reicht die Portion völlig. Falls es wirklich nicht reicht, kann ich ja nachfüllen (meistens vergesse ich das dann).
    Noch ein kleiner Trick: Stellen Sie die Schüssel mit dem Knabberzeug so weit weg, dass Sie sie nicht
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