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Das Leben ist kein Spiel -kleine Bilder

Titel: Das Leben ist kein Spiel -kleine Bilder
Autoren: Christian Boris u Schommers Becker
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sieben Hügel Roms bepflanzen und begrünen. Klar, »Son Coll« ist groß, 26 Hektar sind kein Pappenstiel, aber es ging um Verschönerungsmaßnahmen und nicht um eine komplette Neuanlage des Landsitzes.
    Auch auf die immer wieder gestellte Frage nach der Betreibergesellschaft gibt es eine plausible Antwort. Die Finca wird, wie bereits erwähnt, von der Firma Goatbridge S.L. gehalten. Es ist nicht unüblich auf Mallorca, dass große Immobilien von einer GmbH betrieben werden. Und der Geschäftsführer dieser Firma ist mein ehemaliger Physiotherapeut und Mitarbeiter Waldemar Kliesing. Hätte ich die Verantwortlichen in die Pflicht genommen, dann hätte ich die GmbH in die Insolvenz gehen lassen müssen. Das hätte mich die Haftungssumme gekostet, aber keiner der Gläubiger hätte das, was er verlangte, bekommen. Aber das wollte ich ausdrücklich nicht, denn die Gärtner und die Bauarbeiter haben ja ihre Arbeit geleistet, also haben sie auch ihren Lohn verdient.
    Die Finca ist vom Sachverständigen des Gerichts auf 8,5 Millionen Euro geschätzt worden. Inzwischen wird sie von dem Immobilienunternehmen Engel & Völkers für 12,5 Millionen Euro angeboten. Ich werde nur verkaufen, wenn der Preis stimmt. Vielleicht werde ich aber auch Winzer und baue dort meinen eigenen Wein an und errichte zudem einen landwirtschaftlichen Betrieb, wer weiß. Zum Glück muss ich aus wirtschaftlichen Gründen gar nicht verkaufen und kann dort weiterhin den ein oder anderen Sommer mit meiner Familie verbringen, wenn mir danach ist. Eines ist sicher: Eine Zwangsversteigerung meiner Finca wird es nicht geben. Das werde ich persönlich zu verhindern wissen.

11. TENNIS IST MEINE LEIDENSCHAFT, ABER NICHT MEHR MEIN BERUF
    Wo ist der nächste Boris Becker? Und warum gibt es kein Topturnier mehr in Deutschland?

Ein Buch von mir ohne Tenniskapitel? Das wäre wie Pommes ohne Mayo, wie Rom ohne Papst, wie Nitro ohne Glycerin. Also, sprechen wir über Tennis, deutsches Tennis im internationalen Vergleich. Nicht unbedingt ein Thema zum Frohlocken, wie man bei genauerem Hinsehen leider erkennen muss.
    Schauen wir auf den DTB, den Deutschen Tennis Bund. Unter der Ägide des neuen Präsidenten Karl Altenburg könnte ich mir eine Rolle in dieser Organisation vorstellen. Wir hatten ja leider beim DTB über Jahre hinweg keine wirklich professionelle Führung. Die Ergebnisse sprechen Bände. Man kann die Stagnation mit Händen greifen. Besonders augenfällig: Es gibt kein Topturnier mehr in Deutschland. Es gibt keinen nennenswerten Nachwuchs. Es gibt kein professionelles System. Das sind alles Dinge, an denen man arbeiten kann, nein, muss. Mit Karl Altenburg haben wir jetzt einen vergleichsweise jungen Präsidenten, der aus der freien Wirtschaft kommt. Er ist ein guter Mann, mit dem ich auf einer Wellenlänge liege und der mich als Vizepräsident installieren wollte. Diesen Job hat nun mein Freund Charly Steeb übernommen. Es hört sich eventuell fadenscheinig an: Aber ein offizielles Amt wollte und will ich gar nicht! Ich kann mir viel eher eine beratende, rein ehrenamtliche Funktion vorstellen. Ich brauche keine Titel und werde gerne als externer Berater von außen agieren, wenn ich gebraucht werde. Und als eine Art Sonderbotschafter des DTB bringe ich meinen Tennisverstand, meine Visionen und mein Netzwerk ein. Und dann schauen wir einfach mal, wie die Zusammenarbeit funktioniert. Ich habe immer betont, dass ich meine Freiheit behalten möchte, um auch weiterhin meine Meinung sagen zu können. Und wenn die nicht gewünscht ist, dann lassen wir es eben. Ich rede den Leuten nicht nach dem Mund. Das bringt nichts, und dann sollte man es auch lassen. Die Arbeit könnte zum Beispiel so aussehen, dass man sich mit den entscheidenden Leuten einmal im Monat zusammensetzt … gemeinsam einen Nachmittag verbringt, Probleme diskutiert, nach Lösungen sucht und Erfahrungen und Informationen austauscht. In England nennt man das: they can pick my brain und meint damit: die Entscheider können Nutznießer von Erfahrungen sein, die man als Profi in langen Jahren gesammelt hat. Die Engländer haben bei mir um die Ecke in Roehampton ein sehr modernes nationales Leistungszentrum aufgebaut. Ihr Problem ist: Sie haben leider nur die Hülle, aber nicht die DNA. Das heißt: Es gibt meines Erachtens dort nicht die qualifizierten Trainer, die sie haben müssten. Das nötige Geld – alleine durch Wimbledon kommt jedes Jahr ein zweistelliger Millionenbetrag in Pfund für die
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