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Das Leben ist ein Baumarkt

Das Leben ist ein Baumarkt

Titel: Das Leben ist ein Baumarkt
Autoren: Mirko Trompetter
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paar Tipps gibt, wie er den Schaden am günstigsten beheben kann, steht für mich fest, dass ich mir diese Antwort unbedingt merken muss.

 
Aller guten Dinge sind drei
    Ich bestelle gerade etwas Ware nach, als ich sehe, wie jemand einen Betonmischer in Richtung Kasse zieht. Das ist ja eigentlich nichts Besonders, denn schließlich haben wir so viele davon, dass wir sie tatsächlich verkaufen können. Allerdings bin ich mir ziemlich sicher, genau diesem Kunden bereits gestern den gleichen Mischer schon einmal verkauft zu haben. Ich gehe also zu ihm hin und sage: »Hallo. Wenn mich nicht alles täuscht, dann haben Sie doch gestern erst den gleichen Mischer gekauft. War der nicht in Ordnung oder warum brauchen Sie heute schon wieder einen neuen?«
    »Ja genau, den haben Sie mir doch gestern verkauft.«
    Ich ahne nichts Gutes und denke: »Jetzt gibt’s gleich Gemecker, weil das Ding schon am ersten Tag verreckt ist.«
    Doch im Gegenteil. Der Kunde scheint sogar mit dem Betonmischer äußerst zufrieden zu sein, denn er meint: »Der Mischer ist schon gut. Allerdings hat mir den die Firma, die bei mir den Bauschutt entsorgt, mit dem Radlader gegen die Garagenwand gedrückt. Und jetzt ist er halt hin. Also brauche ich einen neuen.«
    »Ach so«, sage ich erleichtert, »dann ist ja gut. Ich dachte schon, dass vielleicht mit dem Gerät irgendwas nicht gestimmt hätte.«
    »Nein, dann würde ich heute bestimmt keinen neuen kaufen«, erwidert er. »Der Mischer ist wirklich okay. Aber gegen einen Radlader hatte er halt keine Chance.«
    Nachdem er den neuen Betonmischer bezahlt hat, helfe ich ihm noch, das gute Stück auf seinen Anhänger zu heben, und verabschiede ihn mit den Worten: »Na, dann wollen wir mal hoffen, dass er dieses Mal länger hält.«
    »Keine Angst«, meint der Kunde, »da passe ich schon auf, dass dem nichts mehr geschieht.«
    Ich will jetzt wirklich nicht meckern, aber wenn er von Beruf Bodyguard, Polizist, Arzt oder etwas Ähnliches sein sollte, dann würde ich mir einen anderen suchen. Denn am nächsten Tag steht er prompt schon wieder vor mir und fragt: »Habt ihr vielleicht noch einen Betonmischer für mich?«
    »Nicht schon wieder der Radlader, oder?«
    »Nein, ich hab gestern Abend noch recht lange auf der Baustelle gearbeitet und Estrich gemacht. Als ich fertig war, hab ich den Mischer noch sauber gemacht und anschließend hinter die Garage gestellt. Heute Vormittag komme ich wieder auf die Baustelle und das Ding ist weg. Einfach weg. Spurlos verschwunden.«
    »Vielleicht hat die Firma mit dem Bauschutt den Mischer woanders hingestellt, damit die Arbeiter ihn nicht wieder kaputt fahren?«, mutmaße ich.
    Doch er winkt ab und meint: »Nein, die sind ja gestern fertig geworden. Geklaut worden ist er. Ich sag’s Ihnen, lauter Verbrecher auf der Welt. Da kannst du nichts stehen lassen. Die klauen alles, was nicht niet- und nagelfest ist.«
    Irgendwie scheint er nicht gerade eine Glückssträhne zu haben. Also frage ich ihn: »Wenn ich Ihnen jetzt einen neuen Mischer gebe, versprechen Sie mir dann, dass Sie morgen nicht wieder einen neuen haben wollen?«
    »Das kann ich versprechen«, seufzt er, »den sperr ich weg und leg zusätzlich noch eine Kette drum. Aber mal ehrlich, das ist doch eine Sauerei, oder?«
    »Tja, wenn es kommt, dann kommt es dick. Aber aller guten Dinge sind ja bekanntlich drei«, ermutige ich ihn und gebe ihm einen neuen Mischer. Natürlich helfe ich ihm auch dieses Mal wieder beim Aufladen, denn schließlich ist er ja schon fast ein Stammkunde. Auch wenn er immer nur Betonmischer kauft.

 
Ein sicheres Versteck
    Eine alte Frau, so Mitte 80, mit Brille und langen grauen Haaren, steht vor mir und schaut sich ängstlich um. »Na, was wird denn jetzt wieder kommen?«, überlege ich. Nachdem sie sich nochmals vorsichtig umgeschaut hat, spricht sie mich an: »Entschuldigung. Nicht, dass Sie mich für verrückt halten. Aber ich will Gold verstecken.«
    »Was wollen Sie?«, frage ich ungläubig.
    »Ich will Gold verstecken«, flüstert sie mir zu.
    »Na klar«, denke ich, »am Ende des Regenbogens soll der beste Platz dafür sein.«
    Da mich die Frau aber doch irgendwie neugierig gemacht hat, forsche ich weiter nach: »Und wo wollen Sie das verstecken? Im Garten oder im Haus?«
    »Ja schon im Haus«, antwortet sie. »Aber wie ist das jetzt, wenn ich das Gold zum Beispiel in der Wand oder im Fußboden verstecke? Kann man das dann mit einem Metalldetektor finden?«
    »Klar kann man das
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