Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Leben dahinter (German Edition)

Das Leben dahinter (German Edition)

Titel: Das Leben dahinter (German Edition)
Autoren: Chris Bergner
Vom Netzwerk:
Gesicht.
    N ach einigen Sekunden konnte er dann spüren, wie die Muskeln ihrer Lippen erschlafften und ihr Kopf beiseite kippen wollte.
    „Ich liebe dich auch“, hauchte er und verdammte sich selbst dafür, es nicht einige Sekunden früher gekonnt zu haben.
    Er wusste, dass sie jetzt tot war und nahm sie ein letztes Mal in den Arm, presste sie fest an sich.
     
    ---
     
    Als der Evakuierungsalarm losgegangen war, wusste Miles, dass er es geschafft hatte. Er konnte sich nicht mehr erinnern, was er getan hatte, doch sie würden hier rauskommen und Lisa Stein retten!
    Eilig rannten Cheung und er durch die Gänge. Zurück zu dem Ort, an dem Clara gestorben war und zurück zum Ausgang.
    Beide waren völlig außer Atem, als sie ankamen. Jetzt mussten sie einen Arzt holen und Lisa in den Krankenbereich bringen. Nichts leichter als das…
    „Wo“, keuchte Miles erschrocken. „ist Mikael?“
    Er war verschwunden ! Vor ihnen lag nur die Hülle des Käpt’n und dahinter ein Körper mit einer blauen Jacke darauf. Miles durchfuhr ein schreckliches Gefühl.
    „Nein“, sagte er tonlos. „Nein, nein, nein…“
    Sie konnten doch nicht zu spät sein!
    Cheung ging zu dem Körper, hob die Jacke an und blickte darunter. Dann sah er Miles an und schüttelte den Kopf. Miles lief betäubt zu ihm herüber und ließ sich wieder auf den Boden fallen. Diesmal versuchte Cheung ihn allerdings nicht wieder aufzurichten, sondern setzte sich einfach daneben.
     
    ---
     
    Viele Tage hatte Frank Pauli nun schon gewartet. Hatte hier verharrt.
    De n Flug von Wad’Akh’Wian hin zu diesem Planeten hatte er nicht einmal richtig bemerkt, doch das Warten in dieser Parkposition hinter dem Mond wurde zunehmend enervierend. Das einzige, das seine Tage jetzt noch ausmachte, waren allein die Daten der getarnten Sonde, die er vor einigen Tagen in eine stationäre Umlaufbahn geschossen hatte.
    Er hatte schändlich abgenommen , kam bei seiner Observierung weder zum Essen noch zum Schlafen. Dabei war er extrem müde und extrem hungrig. Seine Hosen passten ihm nicht mehr und seine Augen schienen nicht mehr zu seinem Körper zu gehören.
    Warum kann ich Johannson nicht einfach auch… – Nein, Dummkopf! Warte auf deine Zeit! Wenn es nötig wird, wirst du hier auch Jahre warten.
    Immer wieder fand dieses Gespräch in seinem Verstand statt, doch nie konnte Frank der Stimme seines Bruders widerstehen. Deshalb blieb er einfach weiter sitzen und starrte auf die Aufnahmen dieser winzigen Kolonie, die sie um die Argo gebaut hatten.
     
    ---
     
    Johannson konnte nicht mehr in ihrem Haus bleiben.
    Nachdem er Lisa in der Argo zurücklassen musste – er konnte ihren Anblick nicht mehr ertragen, den Anblick ihres Toten Körpers – war er aus der Argo hierher zurückgekehrt. Allerdings stand sein Plan von vornherein fest; er würde die Kolonie verlassen, um mit sich selbst sein zu können … ganz und gar! Und alles, was er dafür brauchen würde war nun in seinem Rucksack. Er hatte Berge im Westen entdeckt, in denen es Höhlensysteme gab. Das würde ihm reichen.
    Er konnte nicht hier bleiben. Nicht in ihrem Haus, nicht in der Kolonie und nicht bei den nun achthundertneunundsechzig Überlebenden, die ihn vorhin bereits wie eine Jahrmarktattraktion betrachtet hatten, als er tränen- und blutüberströmt hierher zurückgekehrt war. Keine Fragen bitte!
    Er hatte etwas für seine Verletzungen eingepackt, einen kleinen FoodJet, Energieversorgung, Kleidung, Decken. Das würde ihm reichen.
    Ohne sich ein weiteres Mal umzudrehen, verließ er das Haus, das er mit Lisa geteilt hatte und zu dem er nicht wieder zurückkehren wollte.
     
    ---
     
    Ist es jetzt endlich soweit , fragte Frank seinen Bruder noch einmal, während ihm der visuelle Ausschnitt der Sonde gerade Johannson vor seinem Haus zeigte. Er schien sich endlich von der Kolonie entfernen zu wollen und hatte diesmal wesentlich mehr dabei, als bei seinen üblichen Spaziergängen.
    Hab Geduld… Wir müssen sicher sein! Wir haben nur den einen Versuch , Dummkopf.
    Frank spürte einen stechenden Schmerz hinter seinem linken Auge – sein Bruder bestrafte ihn einmal mehr aus dem Inneren seines Kopfes.
    Ja! Ja, ist ja gut. Ich hab es doch verstanden!
    Frank hielt sich sein Auge. Der Schmerz ließ nach…
    Richtig, er konnte erst dann tun, was er sich vorgenommen hatte, wenn Johannson die Kolonie verließ, während alle anderen dort blieben. Er verstand nicht, warum der alte Mann verschont werden musste, aber Frank wollte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher