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Das Kuschelbett

Das Kuschelbett

Titel: Das Kuschelbett
Autoren: Unknown
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ausgemachter Langsamkeit legte ich
das Buttermesser auf eine Untertasse und drehte mich zu ihm. Er war einen
halben Kopf kleiner als ich. Ich packte ihn an seiner Jacke und drängte ihn an
die Wand.
    »Bilde dir nicht ein, daß du mich herumkommandieren
kannst. Du bist hier keine Befehlsperson. Der Steuermann hat gesagt, daß du den
Dreck wegwischen sollst. Tu das und laß mich ungeschoren, sonst wische ich den
ganzen Boden mit dir selbst auf.«
    Er wirkte nicht im geringsten
verschreckt, sondern sah mir ruhig in die Augen. Ich ließ ihn aus meinem Griff
und machte mich wieder an die Butterbrote. Plötzlich wurde sein Gesicht von
einem breiten Lächeln erhellt, und er klopfte mir auf den Rücken.
    »Du bist richtig«, sagte er. »Burschen
wie du gefallen mir. Der frühere Aufwärter, den wir hier hatten, war der reine
Straßenköter. Wenn er eins übers Maul bekam, war er überglücklich, daß man ihn
nicht gleich auch in den Hintern trat. Ein ekliges Aas! Pfote her!«
    Er reichte mir die Hand hin, und ich
drückte sie. Wir lächelten einander zu. Wir wußten, wie wir miteinander dran
waren. Willy holte eine weiße Jacke für mich, die zwar über den Schultern
spannte, aber sonst gut paßte. Er begann zu quatschen und berichtete über die
Vorgesetzten und die Arbeit. Er hatte eine so humoristische Art zu erzählen,
daß ich die Arbeit mehrmals abbrach, so mußte ich lachen über seine spöttische
Art, die Chefs zu beschreiben.
    Ein Zittern ging durch den
Schiffskörper.
    »Ja, jetzt fährt der Kasten ab«,
bemerkte Willy gleichgültig.
    Für ihn war das Routine. Aber für mich
wurde jetzt das Band mit der Vergangenheit unwiderruflich abgeschnitten.
    Nun war ich Seemann.
    Willy und ich teilten die Kabine. Er
hatte recht, die Arbeit als Aufwärter war nicht sehr schwer.
    »Das ist der beste Job, den man kriegen
kann. Keine Plage und keine Antreiberei. Auf einigen Booten muß man in der
Küche mit abwaschen und bei anderem Dreckzeug helfen, aber hier gibt’s Personal
zum Schweinefüttern. Bloß Maul halten und denen oben das Essen auf den Tisch
stellen, das ist die Hauptsache.«
    Er hatte sich ausgezogen und saß in
Pyjamahosen auf der Kante seiner Koje. Sein Oberkörper war geschmeidig, aber
nicht so kräftig wie meiner. Eine Frage lag mir auf der Zunge, aber er kam mir
zuvor.
    »Na, was hast du für Pläne in London?«
    »Keine Ahnung.«
    »Wir liegen drei Tage vor Anker. Hältst
du mit?«
    »Mit was?«
    »Ficken natürlich! Was sonst?« Er
wirkte äußerst verwundert über meine Frage.
    Ich lehnte mich zurück und fühlte, wie
meine Wangen heiß wurden. »Weißt du eine gute Adresse?«
    Willy lachte.
    »Oj oj oj, ob ich weiß! Ich werde dich
in ein Haus mitnehmen, wo du vögeln kannst, bis dir das Kreuz bricht.«
    Wenn ich die Augen schloß, sah ich vor
mir nackte Schenkel und üppige Brüste, in die man die Hände herrlich vergraben
konnte.
    »Von wo bist du?« fragte Willy.
    Mit einer Art Schamgefühl nannte ich
den Namen der kleinen Stadt und ärgerte mich, daß ich nicht aus größeren
Verhältnissen kam.
    »Wie waren die Bienen dort?«
    »Tja!« Ich machte eine unbestimmte
Geste.
    Er nickte philosophisch.
    »Verstehe. Kleine, nette Dinger, die
Angst vorm Mütterchen haben. Eine Riesenarbeit, bevor man die auf den Rücken
kriegt. Und ficken können sie auch nicht.«
    Ich beschloß, mich ihm anzuvertrauen.
Als ich ihm erzählte, daß ich noch nie ein Mädel gehabt hatte, war er so baff,
daß er sich von der Koje erhob und mich anstarrte, als käme ich aus dem Zoo.
    »Teufel noch mal, du bist nicht recht
gescheit, Mensch!« Plötzlich sah er mich mißtrauisch an. »Du kannst doch wohl
ficken, was? Hoffentlich gehörst du nicht zu den Leuten, vor denen man sich in
acht nehmen muß, die zu einem in die Koje kriechen und unter die Decke greifen,
wenn man sich niedergelegt hat, was?«
    Ich beruhigte ihn, daß ich höchst
normal sei, aber daß ich Pech gehabt habe.
    Er schüttelte bekümmert den Kopf.
»Junge, Junge, du hast noch viel zu lernen.«
    »Nimmst du mich mit zu den Mädels?«
    Er gab mir einen heftigen Schlag auf
die Schulter. »Darauf kannst du Gift nehmen! Du hast enorm viel nachzuholen.
Ich kann dir eine solche Menge erstklassiger Ficks garantieren, daß du noch
Wochen nachher zufrieden sein wirst. In ein paar Tagen sind wir in London.«
    Die Reise nach England ist ja kurz, und
ich rechnete die Stunden aus, bis wir am Kai anlegen und Landurlaub bekommen
sollten.
    Am Tag vor der Ankunft wurde ich
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