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Das Kreuz des Zitronenkraemers

Das Kreuz des Zitronenkraemers

Titel: Das Kreuz des Zitronenkraemers
Autoren: Charlotte Bonerz , Johanna Kirchen
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informieren. Gritzfeld hatte Schönemann also zufällig getroffen und ihn bei dieser Gelegenheit schon mal informiert, dass es vermutlich bald einen neuen Mitjäger geben wird.“
    „Woher weißt du das?“, wollte Anne gespannt wissen. „Er hat’s mir selbst erzählt. Gritzfeld meine ich. Er konnte sich auch noch daran erinnern, dass er Schönemann den Namen Steinmetz genannt hat. Stolz hatte er von dem betuchten Mitpächter erzählt und Schönemann muss vollkommen aus dem Häuschen geraten sein. Gritzfeld hatte sich wohl darüber gewundert, sich aber nichts weiter dabei gedacht.
    Meine Vermutung ist, dass Schönemann dann Bernd Steinmetz angerufen hat, sich als Gritzfelds Stellvertreter ausgegeben und das Treffen vereinbart hat.“
    „Und damit also der unbekannte Anrufer auf dem Anrufbeantworter von Bernd ist“, referierte Anne weiter. „Ja, so passt alles zusammen. Kein Wunder, dass Schönemann gedacht hat, dies alles sei göttliche Fügung, bei all den Zufällen.“
    „Du wirst dieses Schwein doch nicht etwa in Schutz nehmen wollen!“ Hannes war entsetzt.
    „Nein, natürlich nicht“, beruhigte ihn Anne. Dann wurde sie ganz kleinlaut. „Fährst du trotzdem mit mir nach Lenno?“
    „Wieso Lenno, ich denke, wir haben ein Hotel in … “ „Du merkst dir aber auch gar nichts“, winkte Anne unwirsch ab. „Ambrosius Carove stammte doch aus Lenno. Ich würde zu gern herausfinden, ob vielleicht sein Geburtshaus noch steht.“
    „Du und dieser Ambrosius“, seufzte Hannes und ergab sich trotzdem. „Natürlich können wir dahin fahren, wenn du willst.“
    Dann spürte er auf einmal ihre Hand in seiner. Endlich schien sie zu wissen, was sie mit ihren Händen tun wollte. Er hielt sie fest und Anne blickte verlegen zu Boden.
    Sie saßen da wie zwei Teenager und Hannes atmete erleichtert auf, als der Aufruf zum Boarding kam.
    Anne ließ seine Hand nicht los und sie machten sich gemeinsam auf den Weg zum Ausgang.
    „Eins musst du mir versprechen, Anne!“ „Was?“, wollte sie wissen. Hannes konnte es sich einfach nicht verkneifen. „Falls wir mal … also, ich mein ja nur … rein hypothetisch … “ „Jetzt komm endlich zum Punkt, Hannes Harenberg!“, unterbrach Anne das Gestottere.
    „Also, eins musst du mir versprechen. Falls wir mal irgendwann Kinder haben sollten … “ Annes Blick wurde immer ungläubiger. „Dann musst du mir versprechen, dass du unseren Sohn nicht Ambrosius nennen willst!“
    So, jetzt war es raus. Anne grinste verlegen. Dann strahlte sie Hannes plötzlich an, dass ihm das Herz aufging, wie ein Hefeteig.
    „Warum eigentlich nicht?“ Sie schien doch tatsächlich ernsthaft darüber nachzudenken. „Ambrosius Harenberg. Hört sich doch toll an!“
    Sie lachte schelmisch. „Die Vorarbeit habe ich übrigens geleistet. Ich hoffe, es ist dir recht, dass ich für uns ein Doppelzimmer gebucht habe.“
    Auffordernd sah sie Hannes an. „Nun liegt der Rest an dir.“
    Sie drehte sich um und reichte der Stewardess ihre Papiere. Hannes wankte mit wackeligen Knien hinterher.
     

Epilog
     
    In den Büros der Kunstgesellschaft nahe den Barbara – Thermen in der Südallee war es unsäglich heiß.
    Es war 15.00 Uhr nachmittags und die Sonne brannte vom Himmel.
    Die geladenen Gäste begrüßten daher die Verdunklung des Konferenzraumes, als die Direktorin die elektrischen Jalousien herunter ließ.
    Kein Lichtstrahl konnte mehr hindurch dringen und sie konnte nur noch die Köpfe erahnen, die sich um den ovalen Tisch versammelt hatten. Sponsoren und Gönner. Die Direktorin hasste Veranstaltungen dieser Art. 
    Ein leises Murmeln und Räuspern war zu hören und sie wies ihren Assistenten an, die Vorführung zu starten.
    „Bitte Stephan, bedienst du den Beamer?“
    Ein zunehmendes Rauschen begleitete das plötzlich erscheinende Bild auf der großen Leinwand.
    Die Direktorin sah an sich herab und erkannte silberne und rote Flecken auf ihrem grau karierten Hosenanzug.
    Sie setze ihre goldgerahmte Brille auf, die ihr an einer Kette um den Hals hing und trat aus dem Lichtstrahl. Sie griff nach dem kleinen schwarzen Laserpointer auf dem Tisch und ließ den roten Punkt in einer imaginären Linie der silbernen Kette auf dem Foto folgen, um bei jedem einzelnen der roten Rubine damit zu verharren.
    „Meine verehrten Damen und Herren, ich präsentiere Ihnen nun das erste Exponat aus einem umfangreichen römischen Schmuckschatz, welchen unsere Gesellschaft im Rahmen der Konstantin - Ausstellung im
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